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Verlorene Liebe

Verlorene Liebe

Titel: Verlorene Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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niemandem ist ein Vorwurf zu machen.«
    »Kath, du weißt, daß du diesen Bedingungen nicht zustimmen mußtest! Wenn er dich betrogen hat, kannst du erst recht Ansprüche an ihn geltend machen.«
    »Wie hätte ich ihm denn seine Seitensprünge nachweisen können?« Diesmal war flammende und scharfe Verbitterung in ihrer Stimme. Kathleen war anzumerken, daß sie sehr lange gewartet hatte, bis sie all die aufgestaute Enttäuschung herauslassen konnte. »Du weißt nicht, in was für einer Welt ich dort gelebt habe, Grace. Jonathan Breezewood der Dritte ist nicht wie jeder x-beliebige Normalbürger zu belangen. Er ist Anwalt, verdammt nochmal, und Partner in einer Familienkanzlei, die sogar Satan gegen Gott den Allmächtigen vertreten und eine gütliche Vereinbarung herausholen würde. Selbst wenn jemand von seinen Affären gewußt oder sie zumindest geahnt hätte, wäre er mir nicht zu Hilfe geeilt. Für unsere Freunde und Bekannten war ich nicht Kathleen, sondern Jonathans Frau, Mrs. Jonathan Breezewood III. Das war in den vergangenen acht Jahren meine ganze Identität.« Und abgesehen von Kevin war sie am schwierigsten aufzugeben gewesen. »Kein einziger von ihnen würde einer Kathleen McCabe zur Seite stehen. Aber es war schließlich meine eigene Schuld. Ich bin ganz darin aufgegangen, Mrs. Breezewood zu sein, ich wollte es unbedingt. Ich wollte die perfekte Ehefrau, die perfekte Gastgeberin, die perfekte Mutter und die Frau sein, die ihrer Familie ein perfektes Heim beschert. Und damit bin ich immer langweiliger geworden. Als ich ihm schließlich zu langweilig war, wollte er mich nur noch loswerden.«
    »Verdammt nochmal, Kathleen, warum mußt du dich selbst immer so runtermachen?« Grace drückte erregt die Zigarette aus und griff nach ihrem Weinglas. »Es war seine Schuld, Himmel nochmal, und nicht deine. Du hast ihm genau das gegeben, was er von dir verlangte. Du hast deine Karriere, deine Familie, dein Zuhause, einfach alles für ihn aufgegeben und dein ganzes Leben auf ihn ausgerichtet. Und jetzt ist es damit vorbei. Du verzichtest wieder mal auf alles und bist sogar bereit, Kevin herzugeben.«
    »Ich gebe Kevin nicht her!«
    »Aber du hast doch gesagt …«
    »Ich habe mit Jonathan nicht um Kevin gestritten. Ich konnte es nicht, weil ich viel zu viel Angst davor hatte, was er dann tun würde.«
    Grace war so wütend, daß sie ihr Weinglas lieber wieder hinstellte. »Angst davor, was er dir oder was er Kevin antun würde?«
    »Nein, nicht Kevin«, antwortete Kathleen rasch. »Was immer Jonathan tun wird oder zu tun imstande ist, er wird dem Jungen kein Haar krümmen. Er liebt ihn über alles. Und mag er auch noch so ein schlechter Ehemann sein, als Vater ist er einfach wunderbar.«
    »Na gut.« Grace wollte sich einstweilen ein Urteil darüber vorbehalten. »Aber du hattest Angst vor dem, was er dir antun könnte. Meinst du damit, er hätte dich körperlich angegriffen?«
    »Jonathan hat nur sehr selten die Beherrschung verloren. Er hat sich gut im Griff, vermutlich weil er weiß, daß er sonst zur Gewalttätigkeit neigt. Einmal, als Kevin noch sehr klein war, habe ich ihm ein kleines Kätzchen geschenkt.« Kathleen erzählte vorsichtig und mit Bedacht, wußte sie doch, daß ihre Schwester voreilige Schlüsse zog und aus diesen eine ganze Geschichte zusammensetzte, von der man sie nur schwer wieder abbringen konnte. »Die beiden haben miteinander gespielt, und plötzlich hat das Kätzchen Kevin gekratzt. Als Jonathan später die Spuren davon auf Kevins Wange entdeckt hat, ist er so außer sich geraten, daß er das Tier vom Balkon geworfen hat. Und das aus dem dritten Stock.«
    »Ich wußte ja immer, daß er etwas ganz Besonderes ist«, bemerkte Grace ironisch und nahm noch einen Schluck von dem Wein.
    »Dann war da die Sache mit dem Aushilfsgärtner. Der Mann hatte aus Versehen einen Rosenstrauch ausgegraben. Es war wirklich nur ein Mißverständnis, denn er sprach nicht sehr gut Englisch. Jonathan hat ihn auf der Stelle entlassen. Darüber sind die beiden in Streit geraten. Jonathan hat ihn so furchtbar verprügelt, daß der Mann ins Krankenhaus mußte.«
    »Allmächtiger!«
    »Natürlich hat Jonathan später die Krankenhauskosten in voller Höhe übernommen.«
    »Natürlich«, sagte Grace spitz, wußte aber, daß ihr Sarkasmus gar nicht zu Kathleen durchdrang.
    »Jonathan hat ihm dann noch ein Schweigegeld bezahlt, damit er die Presse aus dem Spiel ließe. Dabei ging es doch nur um einen Rosenstrauch. Ich

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