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Vermächtnis der Schwerter Tausendsturm

Vermächtnis der Schwerter Tausendsturm

Titel: Vermächtnis der Schwerter Tausendsturm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Rothballer
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sich hingegen mit den Krummdolchen. In Länge und Gewicht ähneln sie sich, jedoch hat jeder Dolch bestimmte individuelle Merkmale, zum Beispiel einen Rubin am Knauf oder eine Einkerbung im Griff, Gold- und Silbereinlagen, solche Dinge eben. Soweit mir bekannt ist, werden Dolche dieser Art nur in Skardoskoin gefertigt, und die verschiedenen Verzierungen weisen darauf hin, dass es alles aufwendige Einzelanfertigungen sind, die nicht aus irgendeiner großen Waffenkammer stammen. Doch wer würde sich solch aufwendige und zweifellos teure Unikate von einem Schmied nach Maß anfertigen lassen? Für den normalen Waffengang sind sie zu klein, für den Gebrauch bei der Jagd zu wertvoll und für das verborgene Tragen eigentlich zu auffällig. So eine Waffe würde nur jemand führen, der häufig, gezielt und mit einem gewissen Stolz von ihr gebraucht macht.«
    »Ein Assassine aus Skardoskoin?«, fragte Meatril ungläubig.
    »So könnte es den Anschein haben«, entgegnete der Alte und fuhr eifrig fort, »ließe man die Goldmünzen, die einer der Attentäter bei sich trug, außer Acht. Es handelt sich bei dem Toten um einen jungen Mann, der wohl noch nicht viel Erfahrung in seinem Gewerbe als Meuchelmörder sammeln konnte, denn eine der wichtigsten Regeln in solchen Kreisen ist es, niemals einen Hinweis auf den Auftraggeber preiszugeben. Unvorsichtigerweise trug dieser junge Mann sein Blutgeld bei sich, was uns einen guten Anhaltspunkt lieferte.
    In die eine Seite der Golddublonen ist nämlich das Abbild Noran Karwanders eingeprägt. Wie ihr wisst, war die Regierungszeit von König Noran Karwander von Kriegen und Armut geprägt, daher gibt es nur wenige Münzen aus dieser Zeit. Nur die südlichen Fürstenhäuser haben größere Mengen von ihnen.«
    Arden sprang auf. »Das Schlangennest im Palast von Citheon! Bei den Göttern, sie bezahlen mit dem Geld von Noran Karwander die Attentäter, die mir, dem Enkel seiner Schwester, nach dem Leben trachten! Das ist wahrhaft skrupellos!«
    »Verflucht sollen sie sein!«, zischte Eringar.
    »Eine Frage ist mir trotz dieser erschreckenden Erkenntnis noch wichtiger als alles andere«, wandte sich Targ an den Ratsleiter, »habt Ihr in den Trümmern noch weitere Leichen entdeckt?«
    Estubart hüstelte, denn er wusste, die Antwort würde Targ nicht gefallen. »Zunächst einmal waren da die zehn Toten im Park, die merkwürdigerweise weder irgendwelche Verwundungen aufwiesen noch sonst Hinweise auf die Ursache für ihr Ableben offenbarten. Sicher ist nur, dass es sich ausnahmslos um Leichen der Eindringlinge handelte. Zusätzlich fanden die Gardisten noch die verbrannten Überreste von acht weiteren Menschen in und bei dem Gebäude. Zwei lagen unmittelbar im Eingangsbereich, wobei der eine ganz offensichtlich durch einen gewaltigen Schwerthieb starb, bevor er Opfer der Flammen wurde.«
    »Das war der Assassine, den ich am Eingang mit Ecorims Schwert erschlug«, bestätigte Arden stolz.
    Estubart nickte. »Er hatte auch einen dieser charakteristischen Krummdolche bei sich, also handelte es sich zweifellos um einen der Attentäter. Die andere Leiche war eindeutig der ehrwürdige Maralon Erenor, wie sein eiserner Harnisch uns verriet. Es tut mir sehr leid.« Er senkte den Kopf.
    »Und weiter«, drängte Targ. »Ihr spracht von acht Toten.«
    »Das ist richtig«, bestätigte der Greis. »Die übrigen sechs waren alle an einer Stelle im Speisesaal in der Nähe eines Fensters zu finden, wo das Feuer sehr heiß war, was eine Zuordnung schwierig machte. Eines der Skelette war recht klein und daher wohl eher das einer Frau.«
    »Derbil!«, stöhnte Meatril.
    »Bleiben noch fünf!« Targs Stimme zitterte.
    »Nun«, Estubart zögerte, »wie ich bereits erwähnte, war das Feuer sehr heiß. Wir fanden nichts mehr, was die Leichen in eindeutiger Weise gekennzeichnet hätte.«
    Meatril senke erschüttert das Haupt. »Meister Arton und Estol trugen im Gegensatz zu Meister Maralon nur Lederpanzer«, bemerkte er tonlos. »Von denen hätte das Feuer nichts übrig gelassen.«
    Der Ratsleiter nickte betrübt. »Deshalb vermute ich, sosehr es auch schmerzen mag, dass dort noch die Körper dreier Assassinen neben den Gebeinen von Arton und Estol lagen.«
    Während sein Bruder Deran nur noch vor sich hin stierte, ballte Targ zornig die Fäuste. Völlig unvermittelt kniete er dann vor Arden nieder, beugte das Haupt und sprach mit bebender, aber feierlicher Stimme:
    »Meister Arden! Ihr seid der Sohn Ecorims. Ihr seid ein

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