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Vermächtnis der Schwerter Tausendsturm

Vermächtnis der Schwerter Tausendsturm

Titel: Vermächtnis der Schwerter Tausendsturm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Rothballer
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Nachkomme Noran Karwanders und damit der rechtmäßige König von Citheon. Ihr allein habt mit Ecorims Schwert, dessen einzig wahrer Eigentümer Ihr seid, die Dämonen besiegt und habt allein schon mit dieser Tat das Erbe Ecorims angetreten. Wollt Ihr nun nicht auch den Thron Eures Vaters besteigen, der ihm durch diese verruchten Mörder und Erpresser, die sich Inselherren’ nennen, unrechtmäßig verwehrt wurde? Wollt Ihr nicht kämpfen gegen diese Verbrecher, die Eure ganze Familie, Vater, Mutter, Bruder, Onkel und viele andere Unschuldige auf dem Gewissen haben? Wollt Ihr nicht das Unrecht rächen, die Schande tilgen und, wie es der letzte Wunsch unseres Meisters Maralon war, den Thron des Südens von dem Ungeziefer befreien, das die heiligen Hallen entweiht? Für mich gibt es nur einen König von Citheon, nur einen, der diesen Titel mit dem Recht von Blut und Ehre verdient, und sein Name ist Arden Erenor! Schwört hier und heute, dass Ihr nicht eher ruhen werdet, bis die Schuld der Inselherren und besonders ihres so genannten Herrschers Jorig Techel gesühnt ist. Schwört, dass Ihr keinen Frieden geben werdet, bis Ihr als der wahre König auf dem Thron des Südens sitzt; schwört, dass unsere Brüder, Väter und Freunde nicht umsonst gestorben sind! Dann werdet Ihr in mir den treusten Eurer Gefährten haben, der sein Leben für Euch geben wird, der kein Wagnis scheuen, keinem Kampf entfliehen und keine Nachsicht üben wird, bis nicht dieses himmelschreiende Unrecht gerächt wurde. Erklärt Euch hier und heute zum König des Südens, und ich gelobe Euch ewige Treue und Freundschaft bis in den Tod.« Targ sah fast flehentlich zu dem reichlich überrascht wirkenden Arden auf.
    »Rache für Estol!« Auch Deran beugte sein Knie und richtete den Blick erwartungsvoll auf Arden.
    Dieser betrachtete sichtlich geschmeichelt die beiden Brüder, aber es lag auch ein gewisser Stolz in seinen Zügen. Wieder hatte das Schicksal in seinem unausweichlichen Lauf ihn ohne sein Zutun emporgehoben, als wäre er der Günstling einer höheren Macht. Vielleicht war er das ja wirklich, dachte er. Manche Menschen gehörten eben zu den Auserwählten, manche Menschen wurden vom Schicksal über andere erhoben, um einem bestimmten Zweck zu dienen, eine Aufgabe zu erfüllen. Er kannte jetzt seine Aufgabe, und er wusste, er würde ihr gewachsen sein. Entschlossen ergriff Arden das Schwert Ecorims.
    »Targ, Deran, erhebt euch!«, forderte Arden die beiden auf. »Ich bin noch nicht König, und bevor ich nicht auf dem Thron sitze, soll auch keiner das Knie vor mir beugen! Vom heutigen Tag an seid ihr keine Schüler mehr und ich nicht mehr euer Meister. Wir sind nun gleichrangige Streiter in unserem gemeinsamen Kampf gegen das Unrecht, das uns allen widerfahren ist. Targ spricht mir aus der Seele. Das Blut meiner Familie klebt dick an den Fingern von Jorig Techel und seinen Stiefelleckern.« Er erhob seine Klinge. »Deshalb lasst uns alle beim Sehweite Ecorims schwören, dass unser gesamtes Tun vom heutigen Tage an auf die Vernichtung der Inselherren gerichtet ist. Möge unsere Freundschaft mit diesem Schwur auf ewig gefestigt sein und der Untergang von König Jorig durch diesen Bund besiegelt werden. Für die Ehre Ecorims!«
    »Für die Ehre Ecorims!«, wiederholten alle begeistert.
    Nur einer schwieg. Estubart Grandur blickte besorgt in die Runde. In seinem Geist stiegen Bilder des letzten Krieges auf, Bilder voller Grausamkeit und Leid, und ein kalter Schauer lief durch seine alten Knochen.

 
EIN SACK VOLL SCHERBEN
     
    E r schwebte. Um ihn herum die Leere einer sternenlosen Nacht. Plötzlich fiel er – schnell und unaufhaltsam. Die Schwärze um ihn nahm Gestalt an, umgab ihn, griff nach ihm. Er schlug nach den Armen, die ihn zu umschlingen suchten. Dann, auf einmal, war der Sturz vorbei. Kühl und durchdringend umgab ihn jetzt das dunkle Wasser des Meeres. Etwas Ungeheures begann sich unter seinem hilflos treibenden Körper aus den Tiefen zu erheben. Das Wasser begann zu brodeln. Er versuchte zu schwimmen, seine Beine zu bewegen, doch sie blieben starr. Sein verzweifeltes Schreien wurde von den Wellen verschluckt. Tentakeln wie Baumstämme schlossen sich um ihn, hielten ihn mit unwiderstehlicher Gewalt gefangen. Dann begriff er – es waren keine Fangarme, sondern riesige Finger. Von einer Hand, so groß wie ein Haus, wurde er emporgehoben. Er drohte zwischen diesen gigantischen Fingern zerquetscht zu werden. Da tauchte auch der Kopf des

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