Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Vermächtnis der Schwerter Tausendsturm

Vermächtnis der Schwerter Tausendsturm

Titel: Vermächtnis der Schwerter Tausendsturm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Rothballer
Vom Netzwerk:
Jungen das Leben, dir, Arton. Unbeachtet von der übrigen Welt heirateten Siva und Ecorim, und bei Sivas zweiter Niederkunft wurdest du, Arden, geboren. Du bist Ecorims leiblicher Sohn, du trägst das Erbe von Königen in dir, du bist der letzte Spross der Erenor. Ihr werdet euch jetzt fragen, warum ich, der ich eigentlich nur euer Großonkel bin, der Bruder eures Großvaters Taron, so anmaßend war und mich als den Vermählten Sivas und als euren Vater bezeichnete. Doch seid versichert, es war nicht Eitelkeit, die mich zu einer solchen Behauptung trieb, sondern die Liebe zu meiner Familie. Denn in Citheon hatte man trotz der Abgeschiedenheit, in der die Erenors nun lebten, ihrer nicht vergessen. Die Abstammung Ecorims, sein Ruhm, das mächtige Schwert in seiner Hand und die nicht nachlassende Beliebtheit beim Volk waren dem neuen Herrscher ein Dorn im Auge. Verschiedene Familien im Süden, die den Erenors immer noch verbunden waren, ließen uns im Geheimen eine Nachricht zukommen, dass große Gefahr für Ecorim bestünde. König Jorig würde den Helden niemals öffentlich angreifen, aber einem bedauerlichen Unfall waren schon allzu viele unbequeme Adelige in Citheon zum Opfer gefallen. Gleichwohl wischte Ecorim die Warnungen einfach weg, als wären sie nur das Geschwätz alter Weiber. Er wollte nicht glauben, dass der König sich so weit erniedrigen würde, einen feigen Mord an ihm zu befehlen. Erst nach langem Bitten und Flehen konnte ich ihn dazu bewegen, wenigstens seine Familie zu schützen. Wir fassten den Plan, in der Öffentlichkeit vorzugeben, Siva sei meine Gemahlin und ihr, Arton und Arden, meine Söhne. In meinen Adern floss kein königliches Blut, mein Ruhm war weit weniger bedeutend als der Ecorims, und ich war auch zu diesem Zeitpunkt nicht der Herr seines Schwertes, noch hatte ich es jemals vorher geführt. Ein Anschlag würde sicherlich nicht mir und meiner Familie gelten. Nun denn, so war es auch, wie ihr wisst. Ich vermag nicht zu sagen, ob das Schiffsunglück, bei dem Ecorim starb, ein Unfall war oder ein Attentat durch bezahlte Meuchelmörder. Allein, Ecorim war ein erfahrener Seefahrer, die Sonne schien, er kannte die Riffe vor der Küste, und er konnte hervorragend schwimmen. Fest steht, dass es ein unglücklicher Zufall war, dass Siva an jenem Tag mit an Bord war, aber so starben die Liebenden wenigstens vereint. Ich zog euch in den folgenden Jahren allein auf. Ihr wurdet für mich die Söhne, die ich nie hatte, und irgendwann glaubte ich selbst daran, dass ihr meine Kinder seid, und in gewisser Weise ist das auch die Wahrheit. Ich hoffe bei den vier großen Göttern, dass ihr mir verzeihen könnt, dass ich euch so lange im Unklaren ließ und teilweise noch immer lassen muss, indes, wenn ihr nun an allem zu zweifeln beginnt, so glaubt zumindest an eines: Ich habe euch stets geliebt wie ein Vater, und ihr wart mein ganzer Stolz. Doch wichtiger noch als die Erinnerung an euren alten Oheim ist zu untersuchen, was meinen Tod verursacht hat. Möglicherweise ereilte mich Xelos’ Hammer bei Kampfübungen im Kreise meiner Freunde. War dem so oder ähnlich, gebt Frieden, mein Söhne, und lasst meine Seele in Ruhe in die ewigen Hallen einkehren. Doch betrachtet die Ursachen meines Todes genau. Falls euch irgendetwas eigenartig vorkommt, ein Unfall vielleicht, der allzu zufällig erscheint, so seid auf der Hut! Dieselben, die für Ecorims, Sivas und meinen Tod verantwortlich sind, könnten auch euch nach dem Leben trachten. Vielleicht haben sie herausgefunden, wessen Sohn du wirklich bist, Arden. In jedem Fall hütet euch vor dem Schlangennest, das da im Palast von Citheon den Thron umgibt. Vielleicht kommt bald der Tag, an dem diese Brut ausgeräuchert und der Thron vom Ungeziefer befreit wird. Gezeichnet, Maralon Erenor.«

    Während Eringar vorlas, lauschten alle seinen Worten, als hinge davon ihr Leben ab. Unverhohlenes Erstaunen breitete sich über ihre Gesichter, und als Eringar endete, erfüllte nachdenkliches Schweigen den Raum.
    »Das erklärt natürlich vieles«, bemerkte Estubart Grandur schließlich und kratzte sich am Kopf. »Es gab nämlich noch mehr Entdeckungen in den Ruinen, über die ich euch berichten wollte. Wir fanden bei einem der Toten im Park eine größere Menge Goldmünzen, außerdem trugen alle einen Krummdolch und ein leichtes Schwert. An dem Schwert ist nichts Bemerkenswertes, ein solches kann man in jeder beliebigen Schmiede von hier bis Etecrar kaufen. Anders verhält es

Weitere Kostenlose Bücher