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Vermächtnis der Sünder: Die Kinder des Einen (German Edition)

Vermächtnis der Sünder: Die Kinder des Einen (German Edition)

Titel: Vermächtnis der Sünder: Die Kinder des Einen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Angelika Merkel
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Saal durchquerte, hielt sich niemand hier auf.
Belothar führte sie durch den protzigen Saal zu einer Nebentür.
Celena warf einen Blick auf den Sitz des Herrschers, der mutmaßlich häufiger als es sinnvoll war, leer stand. Irgendetwas in ihr wurde geweckt, als sie den Thron betrachtete. Sie konnte sich nur nicht erklären, was. Die junge Hüterin schüttelte ihr schwarzes Haupt und eilte den anderen nach, die gerade die breite Treppe nach oben schritten. Nach der ersten Treppenflucht, die sich in zwei Richtungen aufteilte, holte sie die Gefährten ein.
»Der alte Mann vor der Taverne, wer war das?«, flüsterte Celena, nachdem sie neben Terzios daher schritt.
»Ihr ahnt es bereits!«
»Wollt ihr damit sagen, er ist einer von uns?«
»So ist es! Einer, der dem Ruf nicht folgte, als er ihn erhielt. Eine elende Kreatur, zu der wir alle …«
Terzios stockte, als Belothar sich ebenfalls an Celena wandte. Kurz hielt der Alte Hüter inne, um schließlich wortlos weiterzugehen.
»Ihr habt euch bisher nicht erkundigt, wie es eurem vierbeinigen Freund ergeht«, begann der Herrscher, neben Celena herschreitend.
Die junge Frau schluckte. Sie fühlte sich gerade schuldig. Hatte sie doch tatsächlich ihren treuen Kampfgefährten vergessen, den sie Belothar in Obhut gegeben hatte.
»Hat er euch in die Wade gebissen, weil ihr zu viel Blödsinn erzählt habt? Oder wieso kommt ihr in diesem Moment auf ihn?«
Sie kicherte, als Belothar sie verdutzt anschaute.
»Wunderbar! Ich dachte es interessiert euch, wie es dem Hund geht und jetzt muss ich feststellen, dass dem nicht so ist. Ihr seid herzlos.«
»Ihr nehmt immer noch alles für bare Münze. Natürlich interessiert es mich. Also wie geht es ihm? Hat er sich benommen?«
»Fragt in der Küche nach!«
»Ohje!«, seufzte die dunkelhaarige Schönheit entgeistert. »Der Junge hat nur Fressen im Kopf.«
»Nichtsdestotrotz ist er ein überdurchschnittlich guter Kriegshund. Bedenkt, wie oft er uns allen das Leben rettete.«
Celena zerrte am Riemen ihrer Rüstung. »Belothar?«, fragte sie zaghaft und zupfte weiter an dem Leder herum.
»Was?«
»Habt ihr in eurer Rüstkammer Bequemeres als dieses hier. Es sieht recht nett aus, aber es drückt und scheuert barbarisch an meinen Brüsten.«
Kaum waren die Worte ausgesprochen, fiel Belothar die Kinnlade herab. Es dauerte mehrere Lidschläge, bis er sich fing.
»Hattet ihr an etwas Bestimmtes gedacht?«
»Mir schwebt durchaus etwas Spezielles vor«, entgegnete Celena.
Inzwischen erreichten sie das Arbeitszimmer des Königs.
Der Raum, den sie gemeinsam betraten, war groß und rund geschnitten. An den Wänden hingen relativ wenig Gemälde. Dafür waren um so mehr Regale rundherum platziert, die bis zum Zerbersten voll mit Folianten und Büchern beladen waren. Eine Stelle war nicht mit solch einem Regal geschmückt. Dort hatte man eine Aussparung hineingemauert, in der in passender Größe eine Feuerschale zu einem Kamin umgewandelt worden war. Mittig im Raum stand ein kreisrunder, großer Tisch. Es wirkte mit all dem Mobiliar, wie das Zentrum etwaiger Aufmerksamkeit dieser Welt.
Terzios setzte sich nicht an die Tafelrunde. Er zog sich einen eher schmucklosen Stuhl in die Nähe der großen Feuerstelle. Sich bequem hinsetzend, zückte er eine Pfeife hervor und stopfte diese.
Einen kurzen Blick auf die in den Regalen stehende, in teuerstes Leder gebundene Literatur werfend, begab sich Celena schließlich an die Tafel. Belothar nahm den klobig hervorgehobenen Stuhl direkt vor dem Kamin. Somit saß Terzios unmittelbar hinter dem jungen König, den er neugierig beäugte, während er paffend Rauchschwaden ausstieß.
Celena schulterte ihren Rucksack ab, öffnete ihn und holte das schwarze Buch Thiamets hervor. Vorsichtig legte sie es auf den Tisch.
Zwei andere Dokumente platzierte sie daneben. Eines zeigte das nunmehr zerbrochene Siegel Osgosais, das andere war jenes mit den verschlüsselten Texten der San-Hüter.
Thorgrim kletterte mit einem Fluch in den langen Bart murmelnd, auf ein für die Menschen gearbeiteten Stühle. Während er sich noch abmühte, um bequem sitzen zu können, öffnete sich eine der anderen Türen. Eine ergraute, müde wirkende Frau trat ein.
»Wilna!«, stieß Celena überrascht hervor.
»Hüterin!«, begrüßte die einstige Wegbegleiterin die junge Tousard. Sie ließ es sich nicht nehmen, die Kriegerin zu umarmen.
»Wie geht es euch?«, fragte die Magierin. »Und wo ist Lutek? Ah! Ich hatte recht mit meiner Voraussicht. Es war

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