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Vermählung um Mitternacht

Vermählung um Mitternacht

Titel: Vermählung um Mitternacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hawkins
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vorbeikommst.« Alec wandte sich an den Butler. »Wieso haben Sie Wexford nicht angemeldet? Es wäre verdammt lästig gewesen, wenn ich ihn aufgesucht hätte, nur um feststellen zu müssen, dass er hier bei mir ist.«
    Ein schmerzlicher Ausdruck huschte über das Gesicht des Butlers. »Ich würde mir nie anmaßen, Ihnen zu sagen, wen Sie besuchen sollen, Mylord.«
    Der Herzog lachte. »Sehr lobenswert, Burroughs. Sind Sie sicher, dass ich Sie Seiner Lordschaft nicht abspenstig machen kann? Ich würde Ihr Gehalt verdoppeln.«
    »Vielen Dank, Euer Gnaden. Obwohl das Angebot sehr verlockend ist, fürchte ich doch, dass Seine Lordschaft meine Dienste schmerzlich vermissen würde.«
    Zwei Augenpaare hefteten sich auf Alec - das eine ruhig und erwartungsvoll, das andere funkelnd vor unterdrücktem Gelächter. Alec bemühte sich, nicht allzu finster zu blicken. »Natürlich würde ich Sie vermissen, Burroughs. Ihre Eigenheit, Besucher nicht anzukündigen, würde ich allerdings weniger vermissen.«
    Der Butler gestattete sich ein sparsames Lächeln. »Bitte verzeihen Sie, Sir. Seine Gnaden kam vor einer halben Stunde, ging in den Salon und bat um Brandy. Da er immer noch in Abendgarderobe war und mich nicht ersuchte, irgend wen von seiner Anwesenheit zu verständigen, nahm ich an, dass er nicht in der richtigen Stimmung für einen Besuch war und hier nur vor irgend jemandem Zuflucht suchte.«
    Lucien unterdrückte ein Lachen. »Wie gesagt, völlig korrekt.« Der Butler verzog keine Miene. Er nickte Alec zu. »Wünschen Sie mir Hut und Mantel zu übergeben, Mylord?«
    Am liebsten hätte Alec sich die Haare gerauft, doch er nickte nur. Der Butler nahm die Kleidungsstücke, verbeugte sich, drehte sich um und lief den Flur entlang.
    »Sei nicht so streng mit ihm«, meinte Lucien. »Es war unverzeihlich von mir, in diesem Aufzug hier zu erscheinen.« Er hielt die Tür zur Bibliothek auf. »Sollen wir deinen Brandy probieren?«
    Alec rang sich ein Lächeln ab und betrat das Zimmer. »Diese Dienstboten sind wirklich fürchterlich. Und doch, jedes Mal, wenn ich sie zurechtweise, denke ich daran, wie oft sie mir als Kind aus der Patsche geholfen haben.«
    »Eine edle Gesinnung kann verteufelt unangenehm sein.« Lucien trat an den Kamin, lehnte sich dagegen und betrachtete Alec amüsiert. »Gott sei Dank leide ich nicht an solchen Anwandlungen.« Alec zog eine Braue hoch. »Nein, die Probleme anderer Leute berühren dich nicht im Mindesten, stimmts?«
    »So kann man das nicht sagen; ich habe drei Tanten und eine Schwester, die andauernd meine Zeit beanspruchen.« Der Herzog grinste schief, »Glaub mir, das reicht.«
    Alec musterte Lucien nachdenklich. Das Privatleben des Herzogs war ihm ein ziemliches Rätsel. Zwei Monate nachdem er den Titel und die schwer belasteten Güter geerbt hatte, hatte er eine Erbin geheiratet, die ebenso wild wie schön war. Es hatte von Anfang an festgestanden, dass diese Ehe nicht lange gut gehen würde. Schamlos und ohne Rücksicht auf ihren Rang oder den Stolz ihres Ehegatten war die neue Herzogin mit einer ganzen Reihe von verlotterten Liebhabern herumgezogen und hatte sich solche Eskapaden geleistet, dass sogar die abgestumpftesten Mitglieder des ton schockiert waren.
    Ihr Benehmen wurde immer unberechenbarer, bis Lucien schließlich gezwungen war, sie aufs Land zu schaffen und in die Obhut eines Arztes zu geben. Zwei Monate später erfuhr man in London vom Tod der Herzogin. Die Gerüchteküche brodelte; man war allgemein der Ansicht, sie hätte sich in einem Anfall von Wahnsinn selbst getötet.
    Noch größeres Aufsehen erregte die unerwartete Reaktion des Herzogs. Trotz der leidenschaftlichen Appelle sämtlicher weiblicher Anverwandter wurde Lucien nur noch in tiefstem Schwarz gesehen.
    Alec nahm den verärgerten Ausdruck in den grünen Augen seines Freundes wahr. »Liegt Lady Wexford dir wieder in den Ohren, dass du heiraten sollst?«
    »Meine Tante hat sich gestern Abend selbst übertroffen. Sie hat nicht nur eine, sondern drei heiratsfähige junge Damen zum Dinner eingeladen, die alle nach Blumen und großen Vermögen rochen.«
    Das war der einzige Vorteil eines unakzeptablen Titels und einer lasterhaften Reputation gewesen: Niemand hatte Alec hausbackene Töchter aufzudrängen versucht. Natürlich hatte sich das geändert, als bekannt wurde, dass er ein Vermögen erben sollte. Eine erstaunliche Anzahl vornehmer Mütter, die ihn früher geschnitten hatten, schoben ihm nun ihre mageren,

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