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Vermaehlung um Mitternacht

Titel: Vermaehlung um Mitternacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Hawkins
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Ihnen gestattet, ein solch, äh, modisches Kleid zu tragen, so herrlich es auch ist.“
    Alec schaute seinen leichtfertigen Freund böse an. „Meine Idee war es nicht.“
    „Wexford, bitte ziehen Sie Alec nicht auf. Es war Tante Maddies Idee. Entweder dieses Kleid, oder Alec und ich können heimgehen und darauf warten, dass uns die Testamentsvollstrecker das Geld abnehmen.“
    Lucien grinste. „Irgendwie kann ich mir nicht vorstellen, dass Sie zu Hause sitzen und auf irgendetwas warten.“
    Sie reckte das Kinn, so dass Alec sie am liebsten geküsst hätte, bis ihr die Leidenschaft die Röte ins Gesicht trieb. Er beugte sich vor und flüsterte ihr ins Ohr: „Du bist wirklich ein durchtriebenes Stück, weißt du das?“
    „Das hat man mir schon öfter gesagt“, erwiderte sie, guckte ihn verwirrt an und errötete bezaubernd.
    Lucien räusperte sich. „Verzeihung. Wir sollten die Eingangshalle allmählich verlassen, die Leute fangen schon an, uns anzustarren.“ Er nahm Julias Arm und führte sie zu den wartenden Gästen. „Dürfte ich um den ersten Tanz bitten?“
    Entschlossen ergriff Alec Julias Hand und hängte sie bei sich ein. „Der erste Tanz gehört mir.“
    Die Herzoginwitwe empfing sie mit betonter Begeisterung und bedankte sich bei Julia für ihre Hilfe bei der Planung von Ball und Versteigerung. Zwei Paare, die hinter ihnen kamen und bisher eisiges Schweigen bewahrt hatten, tauten bei dem überschwänglichen Empfang sichtlich auf und redeten sogar kurz mit Julia, ehe sie den Ballsaal betraten. Alec fing ihren triumphierenden Blick auf und lächelte, ebenso aufgeregt wie sie, als sie Lucien folgten.
    Der Eingang hatte beeindruckt, der Ballsaal überwältigte. Von der Decke hingen lange Bahnen Moireseide, die mit Goldkordeln an der Wand befestigt waren und in schimmernden Schleppen auf den Boden fielen. Jede Befestigung war mit einem Sträußchen goldener Blumen geschmückt. Die Seide war im Ton abgestuft, begann am anderen Ende des Raums in hellem Lavendel und wurde allmählich mitternächtlich dunkel, so dass man den Eindruck gewann, ein Sonnenuntergang verwandele sich in eine sternenglänzende Nacht.
    Musik erfüllte den Raum, und überall wiegten sich die Paare, in bunten Kleidern die Damen, die Herren im schwarzen Frack. Alec nickte Lucien zu, streckte die Hand aus und führte Julia zum Tanz. Es fiel ihm schwer, sie in den Armen zu halten und ihr keine Fragen über Nick zu stellen, doch es gelang ihm. Stattdessen genoss er es, ihre Wärme zu spüren.
    Nur zu bald war der Tanz vorbei, und die Musik verklang. Lucien forderte sie zum Tanz. Alec beobachtete, wie sie davonwirbelten - und alle Blick auf sich zogen.
    Als das Souper vorüber war, hatte Alec bereits wieder Hoffnung geschöpft. Obwohl Julia einige unausweichliche Abfuhren erhielt, wurde bald deutlich, dass sie sich hochrangige Freunde verschafft hatte. Sie hatte die etablierten Matronen für sich eingenommen, was selten genug vorkam, und war ganz offensichtlich eine Favoritin von Lady Birlington und der Dowager Duchess of Roth.
    Leider währte seine Erleichterung nicht lange, denn er sah die Gattin eines Testamentsvollstreckers auf Julia zugehen. Rasch lenkte Alec die Frau ab, indem er sich nach ihrem Ehemann erkundigte und sein Mitgefühl kundtat, als er erfuhr, dass ihr Mann an einer eitrigen Halsentzündung litt.
    Alec zog die Dame in den Erfrischungsraum, wo er sie der Herzoginwitwe überließ, die jeden, der zuhören wollte, mit den neuesten Geschichten über ihren frechen Pagen unterhielt. Mit dem Gefühl, noch einmal davongekommen zu sein, kehrte Alec in den Ballsaal zurück.
    Lucien stieß zu ihm. „Nick ist gerade gekommen.“
    „Wo ist er?“ erkundigte sich Alec grimmig, da er sicher war, ihn mit Julia in irgendeiner verschwiegenen Ecke zu ertappen.
    „Im Spielzimmer.“ Lucien blickte zur anderen Seite des Saals, wo gerade die Objekte für die Versteigerung arrangiert wurden. „Ich wollte mir Benthams Porträt angucken, aber er weigert sich, es vor der Versteigerung zu enthüllen.“
    „Ach?“ Alec hörte nur mit halbem Ohr hin, während er in der Menschenmenge nach einer Bronzefeder und einem Paar reizvoller Schultern Ausschau hielt.
    Edmund schlenderte herbei, sich die Stirn mit einem Taschentuch abwischend. „Was ihr auch tut, tanzt nicht mit Miss Hepperdon.“
    Lucien grinste. „Die Rothaarige?“
    „Himmel, ja“, erklärte Edmund mit düsterer Miene. „Sie sieht zwar nicht so aus, aber sie hat Bärenkräfte. Hat

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