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Vermaehlung um Mitternacht

Titel: Vermaehlung um Mitternacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Hawkins
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mich. Wenn ich es aushalte, wirst du es wohl auch können. Tante Maddie und ich haben einen Plan, also hör auf zu nörgeln.“
    Er sah auf ihre bloßen Schultern. „Das soll ein Plan sein?“ „Natürlich. Und zwar ein guter.“ Hoffte sie zumindest.
    „Ich hätte dich dieser Frau niemals vorstellen dürfen.“ Allerdings unterließ er es trotz seines mürrischen Tons nicht, sie intensiv zu mustern.
    Als sein Blick ihre bloßen Brüste streifte, erschauerte Julia, und ihr Herz tat einen Satz. „Tante Maddie sagte, der ton vergibt einem alles, solange mein interessant genug ist und über Geld oder Rang und Namen verfügt.“
    „Ab morgen haben wir kein Geld mehr - da treffe ich mich mit den Testamentsvollstreckern.“
    „Aber heute haben wir es noch“, meinte sie munter. „Jetzt brauchen wir nur noch interessant zu sein.“
    „Nun, das zumindest dürfte dir mühelos gelingen“, erklärte Alec, der sich fragte, ob er ihr einfach den Umhang über den Kopf werfen und der Sache ein Ende bereiten sollte. Aber das hoffnungsvolle Leuchten ihrer smaragdgrünen Augen hielt ihn davon ab: Sie glaubte offensichtlich wirklich, dass ihnen ein derartig offensichtlicher Trick helfen könnte.
    Trotz seines unguten Gefühls musste Alec einräumen, dass Lady Birlington ganze Arbeit geleistet hatte: Kein Mann würde Julia heute Abend anschauen, ohne sich zu überlegen, ob das, was unter dem aufregenden Seidenkleid steckte, ebenso üppig war, wie es den Anschein hatte. Nie waren ihm ihre Augen so tiefgrün vorgekommen, ihre Haut so leuchtend, ihr Körper so verlockend wie heute. Schlimmer noch, bei jeder Bewegung stieg von ihren honigbraunen Locken der verführerische Zimtduft auf, der ihm ihre eine gemeinsame Nacht in den leuchtendsten Farben in Erinnerung rief.
    Seufzend gab Alec sich geschlagen und reichte den Umhang einem Lakaien. „In Zukunft wirst du sämtliche Pläne Lady Birlingtons ignorieren. Die Frau ist gefährlich.“
    Julia schenkte ihm ein strahlendes Lächeln und guckte sich dann im Raum um. „Wenn du nach Lady Birlington Ausschau hältst - die sitzt immer bei den Erfrischungen, damit sie auch alles im Blick hat.“
    „O nein, ich suche nicht nach Tante Maddie. Siehst du Nick irgendwo?“ Ihre Stimme wurde dunkel. „Mit dem muss ich ein Wörtchen reden.“
    Plötzlich bekam das Kleid eine neue Bedeutung. Nicht für ihn hatte sie sich so sorgfältig zurechtgemacht, sondern für den Mann, den sie liebte.
    Etwas von diesen Gedanken musste sich in seiner Miene gespiegelt haben, denn sie legte ihm die Hand auf den Arm. „Geht es dir auch gut?“
    „Ich habe mir nur gerade gedacht, dass ich meine Duellpistolen hätte mitbringen sollen.“ Aus Stolz rang er sich ein Lächeln ab. „Zweifellos sind all deine potenziellen Verehrer ganz wild auf ein Duell.“
    Vor Freude lief sie rot an. „Ich komme mir in diesem Kleid albern vor. Wahrscheinlich fange ich an zu lachen, wenn ich zufällig mein Spiegelbild erblicke.“
    Alec stand ihr so nahe, dass ihr Arm fast den seinen berührte und er ihre festen kleinen Brüste nur zu gut sehen konnte. Ihr Kleid bewegte sich bei jedem Atemzug mit, und der changierende Goldton zog alle Blicke auf sich. Jeder seidige Zoll schien nach Berührung zu verlangen. Er wollte ihr das Kleid über die langen, glatten Beine streifen, über die runden Hüften und die schmale Taille. Er wollte ihre Brüste vom Mieder befreien und sich Julia vollkommen gefügig machen.
    Er räusperte sich. „Niemand wird lachen. Du siehst wunderschön aus.“
    Ihre Augen weiteten sich überrascht, und er verfluchte sich für seine Dummheit. Von ihm wollte sie einen derartigen Unsinn nicht hören. Luciens Ankunft rettete ihn.
    „Himmel“, murmelte der Herzog, als er vor Julia stehen blieb. Er hob das Lorgnon und musterte sie von der Feder bis zu den Satinschuhen. „Welch eine Überraschung, aus der Motte ist ein Schmetterling geworden.“
    Julia runzelte die Stirn. „Aus Motten werden aber keine Schmetterlinge, Wexford. Raupen werden zu Schmetterlingen.“ Seine Lippen zuckten, und er warf Alec einen amüsierten Blick zu, bevor er sich verneigte. „Ich bitte um Verzeihung, Julia. Ich fand es unhöflich, Sie eine Raupe zu nennen.“
    „Es war auch nicht besonders höflich, mich als Motte zu bezeichnen. Ekelhafte Dinger. Letzten Winter haben sie ein Loch in meinen Lieblingshut gefressen.“
    Er lachte. „Obwohl Sie aussehen wie ein Engel, sind Sie doch unsere Julia geblieben. Es wundert mich nur, dass Alec

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