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Vermisst: Thriller (German Edition)

Vermisst: Thriller (German Edition)

Titel: Vermisst: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Meg Gardiner
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einen Befehl. Der ganze Container hallte von Phils Tritten wieder, und das Blut rauschte ihm in den Ohren. Auf einmal wurde über seinem Kopf ein Dröhnen laut: ein Kran, der zwischen den Containern am Kai entlangfuhr. Dann schepperte Metall gegen Metall. Ein zweiter Container, der auf seinem Gefängnis abgestellt wurde!
    Das Bellen hatte aufgehört. Die Stimmen wurden schwächer. Er trat und schrie weiter, aber seine Stimme war nur noch ein Flüstern, und er lag flach auf dem Boden. Seine Kehle war nun völlig ausgedörrt, seine letzte Kraft verbraucht. Sein Kopf sank auf den Metallboden. Der Nebel schloss sich über ihm. Wie ein Winterhimmel, bevor die Sonne am Horizont versinkt.
     
    Ich saß in der ersten Klasse des Airliners und sah zu, wie die Kohlensäure aus meinem Champagner entwich, während sich die Passagiere um mich herum für den zwölfstündigen Flug häuslich einrichteten. Nach einem Blick auf die Uhr fuhr ich meinen Rechner hoch und steckte die Kopfhörer ein. Auf dem Bildschirm lief der Countdown. Das Programm wurde geladen.
    Übergangslos erschien Sangers Wohnung. An der Decke drehte sich träge ein Ventilator. Jax lag mit zerschmettertem Bein im Schlafzimmer auf dem Boden und hatte abwehrend den Arm erhoben.
    »Bitte, Hank, tu das nicht. Ich muss dir was über Christian sagen.«
    Sanger schwankte ein wenig und wirkte benommen. »Wer hat dich auf mich angesetzt?«
    Jax stand der Schweiß im Gesicht. »Rio gibt ihm irgendwas.«
    »Wer hat dich auf mich angesetzt?« Er stützte sich mit der Hand ab. »Was war in dem Joint?«
    »Versteh doch, wir müssen Christian hier rausholen. Er muss weg von Rio.«
    Nun wusste ich auch, warum sie ihn nicht erschossen hatte: Sie war schwanger und brachte es nicht über sich, den Vater ihres Kindes zu töten.
    »Sie gibt ihm Medikamente. Deswegen ist sie auch in Bangkok.«
    Die Waffe zitterte. »Sie ist meinetwegen hier«, erwiderte Hank.
    »Das ist nicht der einzige Grund. Christian ist nicht gesund.«
    Sangers Gesicht war purpurrot angelaufen. Benebelt taumelte er auf Jax zu, die vergeblich versuchte wegzurobben.
    »Wovon redest du?«
    »Hank, sie richtet ihn für ihre Zwecke ab.«
    Im Hintergrund ertönte eine Türklingel. Sanger schaute sich aufgeschreckt um.
    »Keinen Mucks, sonst bist du erledigt.« Er richtete die Waffe auf ihren Kopf.
    Es klingelte erneut. Dann war ein Klopfen zu hören. »Dad?«, rief eine Jungenstimme.
    Sanger fuhr fluchend herum.
    Erneutes Klopfen. Schließlich drehte sich ein Schlüssel im Schloss. »Dad?«
    »Wenn du nicht still bist, bringe ich euch beide um«, drohte Sanger.
    Hastig verschwand er im Wohnzimmer und schloss die Schlafzimmertür hinter sich.
    »Dad, wo hast du denn gesteckt?«, fragte die Stimme.
    »Christian. Was machst du hier, Mijo?«
    Unterdessen versuchte Jax, sich herumzurollen. Ein gequältes Stöhnen entrang sich ihr, das sie sofort unterdrückte.
    Sie ließ sich auf den Boden zurücksinken und zerrte ein Handy aus ihrer Hosentasche. Unterdessen hörte man Christian und Sanger reden. Sanger versuchte vergeblich, den Jungen abzuwimmeln. Jax wählte.
    »Es ist vorbei«, flüsterte sie in ihr Handy. »Ich bin verletzt. Hol mich hier raus. Sofort.«
    Das Video übersprang eine Sequenz. Jax war es gelungen, sich umzudrehen und zum Bett zu kriechen. Eine dunkle Blutspur markierte ihren Weg.
    »Gehen wir was essen«, sagte Sanger im anderen Zimmer. »Komm, ich lade dich ein.«
    »Können wir nicht hierbleiben? Ich will nicht schon wieder ausgehen. Bitte, Dad.«
    Dann riss jemand ohne Vorwarnung die Eingangstür auf. Jax starrte wie gebannt auf die Wand, die ihr die Sicht versperrte.
    »Was willst du hier?«, fragte Sanger scharf.
    »Keine Bewegung. Leg die Waffe auf den Boden und schieb sie in meine Richtung.«
    Mein Vater.
    »Was ist los?«, fragte Christian.
    »Komm her, Junge«, sagte mein Vater. »Niemand will dir was tun.«
    »Christian, du bleibst, wo du bist«, befahl Sanger.
    »Vergiss es, Hank. Wo ist sie?«
    »Du Verräter. Du steckst also mit ihr unter einer Decke.«
    »Setz dich hin, Hände hinter den Kopf.«
    »Geh zum Teufel, Delaney. Du kannst …«
    Schüsse. Jax schlug die Hände zusammen. Dann fing Christian an zu schreien und hörte gar nicht mehr auf.
    »Runter auf den Boden«, brüllte mein Vater. »Hände über den Kopf! Christian – verdammt noch mal!«
    Ein zweiter Schuss zerriss die Luft.
    Die Schlafzimmertür flog auf, und Christian stürzte herein. Sein Gesicht war angstverzerrt. Verblüfft

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