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Vermisst: Thriller (German Edition)

Vermisst: Thriller (German Edition)

Titel: Vermisst: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Meg Gardiner
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verdüsterte sich leicht.
    »Mein erster Arbeitstag in der Kanzlei«, erinnerte er Jesse fröhlich.
    Nur nichts anmerken lassen, dachte Jesse. Hoffentlich sah man ihm nicht an, dass er am liebsten die Hände über dem Kopf zusammengeschlagen hätte.
    Er hatte seinem Bruder keinen Job besorgt, ja noch nicht einmal mit Lavonne darüber gesprochen. Und nun stand PJ bei ihm auf der Matte und freute sich wie ein kleines Kind. PJ steckte die Hände in die Taschen, in denen die Schlüssel zu seinem Motorrad klimperten. Nun erst bemerkte er Koffer und Rucksack und stellte fest, dass Jesse Jeans und Anorak trug. Verwirrt legte er den Kopf zur Seite.
    »Fährst du weg?«
    »Ja.« Verdammt noch mal!
    PJ runzelte die Stirn. »Was ist los, Bruder?«
    Irgendwas musste er sagen. Vor allem musste er etwas tun. PJ wirkte so ernsthaft. So sauber und eifrig und so nervös hinter dem strahlenden Lächeln.
    Auf keinen Fall durfte er ihm verraten, dass er die Sache vergessen hatte, dass es gar keinen Job gab. Und auf keinen Fall durfte er ihn ohne Arbeit nach Hause gehen lassen. Enttäuschung, Misserfolg, zu viel Zeit – der direkte Weg zu Drogen, Alkohol und zurück in die Zelle.
    »Wir müssen den Zeitplan ändern. Ich habe einen Notfall«, erklärte er.
    »Was für einen Notfall?«
    »Es hat mit der Arbeit zu tun. Mehr kann ich nicht sagen.«
    PJ lief rot an. Jesse hob die Hände.
    »Das hat nichts mit dir zu tun. Es ist vertraulich. Ich kann noch nicht mal Evan davon erzählen, und das hat mir schon genug Ärger eingebracht.«
    »Wow. Geht es um einen Fall?« Jetzt entdeckte PJ Pass und Ticket auf der Küchentheke. »Junge, reist du ins Ausland?«
    Bevor Jesse ihn bremsen konnte, griff er nach dem Ticket. »London? Im Ernst?«
    Jesse nahm ihm das Ticket ab. »Wie schon erwähnt, die Sache ist vertraulich. Du darfst niemand davon erzählen.«
    Für einen Augenblick wirkte PJ misstrauisch. Dann kehrte das Lächeln auf sein Gesicht zurück. »Worum geht’s? Ist es ein Fall mit hohem Einsatz?«
    »Ja.« Jesse griff nach seinem Rucksack. Dann kam ihm ein Gedanke. »Du musst mit mir nach Los Angeles zum Flughafen fahren.«
    »Ehrlich?«
    »Wir nehmen den Pick-up. Stell ihn bitte wieder hier in der Einfahrt ab, dann brauche ich keine Parkgebühren zu zahlen.«
    Und falls die Staatsanwaltschaft oder das FBI nach ihm suchten, wartete sein Wagen hübsch zu Hause und nicht an einem großen internationalen Flughafen.
    »Warum fliegst du nicht von Santa Barbara?«, wollte PJ wissen.
    Jesse rollte seinen Koffer zur Tür. »Von Los Angeles aus ist es einfacher.«
    Er hievte seinen Koffer auf die Veranda. Es war ein klarer, sonniger Morgen. Sein Flug ging in vier Stunden, und die Fahrt allein dauerte zwei.
    PJ schwieg. Jesse warf einen Blick über die Schulter und war überrascht, PJ so nachdenklich zu sehen. Wortlos griff sein Bruder nach dem Koffer, trug ihn zum Wagen und wuchtete ihn auf die Ladefläche. Erleichterung erfüllte Jesse: Sein Bruder hatte verstanden. Fliegen war für ihn längst nicht mehr so aufregend wie in seinen Tagen bei der US-Schwimmmannschaft. Und am Flughafen von Santa Barbara gab es keine Fluggastbrücken. Das hieß für ihn, dass er sich vom Bodenpersonal unter den mitleidigen Blicken von Passagieren, Piloten und Gepäckpersonal in einem klapprigen Flughafenrollstuhl über die Treppe an Bord verfrachten lassen musste wie eine Ladung Essensportionen.
    »Danke.«
    Er sperrte die Haustür ab. PJ nahm ihm den Rucksack ab und warf ihn ebenfalls auf die Ladefläche. Als er sich umwandte, wirkte er todernst.
    »Nimm mich mit«, sagte er.
    »Nach London?«
    »Ja. Lass mich mitkommen.«
    »Bist du …?« Auf keinen Fall durfte er seinen Bruder fragen, ob er verrückt geworden war. »Nein.«
    »Ich kann dir assistieren. Wie ein Rechtsanwaltsgehilfe.«
    Jesse legte die Hand an die Stirn. Nur jetzt nicht die Nerven verlieren. »Nein. Selbst wenn ich einen Assistenten brauchen würde, hättest du immer noch kein Ticket und kein Gepäck. Hast du überhaupt einen Pass?«
    »Ja, den habe ich vor ein paar Wochen wiedergefunden. Ich hatte ihn völlig vergessen. Das ist doch geradezu Schicksal.« Er breitete die Hände aus. »Komm schon, Bruder, das wäre doch einfach irre.«
    Ja, genauso irre wie in Hilfe, die Amis kommen. Er öffnete die Fahrertür. »Steig ein. Ich muss los.«
    »Darf ich dann wenigstens auf dein Haus aufpassen?«
    Jesse, der beim Einsteigen war, warf dieser Vorschlag fast um. »Nein.«
    »Traust du mir etwa

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