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Vermisst: Thriller (German Edition)

Vermisst: Thriller (German Edition)

Titel: Vermisst: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Meg Gardiner
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mit Sicherheit von ihrem Vater gelernt, wie man sich im Untergrund bewegt.« Gray legte eine theatralische Pause ein. »Finden Sie Blackburn, dann finden Sie auch Evan Delaney.«
    »Wir werden seine Kreditkartentransaktionen überprüfen. Falls er wirklich verreist ist, kommt das ans Licht.«
    »Und suchen Sie seinen Bruder. Vielleicht können wir da den Hebel ansetzen.«
    Daher wehte also der Wind. Sie hatte damals gegen PJ Blackburn ermittelt, das hatte Gray nicht vergessen.
    »Was ist mit Boyd Davies?«, fragte sie.
    »Was soll mit dem sein?«
    »Wenn wir seinen Verbindungsnachweis überprüfen, stoßen wir vielleicht auf Phil Delaneys Kidnapper.«
    »Delaney ist nicht entführt worden. Ermittlungen in diese Richtung sind die reinste Zeitverschwendung.«
    »Davies war Kopfgeldjäger. Sein Job war es, Flüchtige aufzuspüren, und wir sind davon überzeugt, dass er Kontakt zu den Sangers hatte. Sobald wir die Anruflisten in der Hand haben und die Durchsuchung seines Büros in Las Vegas abgeschlossen ist, wissen wir mehr.«
    »Davon erwarte ich mir wirklich nichts.«
    »Was weiß die Staatsanwaltschaft über Rio Sangers Hintergrund als Bordellchefin?«
    »Ihre Besessenheit mit dieser Sanger lenkt uns nur vom eigentlichen Fall ab. Konzentrieren Sie sich auf Ihre Arbeit.«
    Lily betrachtete den Mond. »In Ordnung.«
    »Ich hoffe, wir haben uns verstanden. Melden Sie sich bei mir.«
    Lily lächelte dünn und schwieg. Endlich war der Springmaus die Puste ausgegangen.
    »Jesse Blackburn wird uns zu Evan Delaney führen. Wenn die Delaney verhaftet wird, ruft das mit Sicherheit Ihren Vater auf den Plan. Alles klar?«
    »Natürlich.« Sie schlug die Autotür zu. »Wie Kloßbrühe.«
     
    Überall um sie her hupten überholende Autos. Die niedrig stehende Sonne schien ihnen direkt in die Augen.
    »Das ist der Leerlauf«, sagte Jesse. »Du musst den ersten Gang einlegen.«
    PJ rührte mit dem Schalthebel herum, dass das Getriebe krachte.
    »Kupplung«, erinnerte ihn Jesse.
    Wenn PJ nicht aufpasste, war die ohnehin ziemlich mitgenommene Gangschaltung des Mietwagens bald völlig ruiniert. Ein schmutzig weißer Lieferwagen quetschte sich an ihnen vorbei. Der Fahrer schimpfte wie ein Rohrspatz.
    PJ riss genervt die Hände hoch. »Hey Mann, was kann ich dafür!«
    Jesse griff eilig nach dem Lenkrad. »Nur keine Panik.«
    PJ schoss einen alarmierten Blick auf ihn ab. »Panik ist gar kein Ausdruck. Wie soll ich denn jemals aus diesem Kreisverkehr rauskommen?«
    Sie bewegten sich im Schneckentempo.
    »Nur nicht anhalten«, sagte Jesse. »Sonst stirbt dir der Motor ab.«
    »Ich hab doch gesagt, dass ich seit drei Jahren kein Auto mit Gangschaltung mehr gefahren habe. Und bei dem Ding ist auch noch alles auf der falschen Seite. Wie soll ich denn mit links schalten?«
    »Auf einen Wagen mit Automatikgetriebe hätten wir eine Stunde lang warten müssen. Die Zeit haben wir nicht.«
    »Du warst doch bloß sauer, dass Sie kein Auto für dich hatten. Dabei hättest du wissen müssen, dass …« Er schnaubte, trat auf die Kupplung, rammte den Schalthebel in den ersten Gang und gab Gas.
    Jesse beugte sich über die Karte, obwohl er sich große Mühe geben musste, nicht die Nerven zu verlieren. Wenn sich PJ erst an den Wagen gewöhnt hatte, würde es schneller gehen. Der Motor drehte hoch. PJ versuchte, mit rechts zu schalten und geriet dabei an den Hebel für die Scheibenwischer.
    »Links«, sagte Jesse. PJ wurde blass. Bei dem Versuch, die Scheibenwischer auszuschalten, geriet er gefährlich weit nach links, wo sich ein Range Rover näherte.
    Jesse kauerte sich in seinen Sitz. Es gab einen heftigen Schlag, und dann war der Range Rover vorbei. Ihr Außenspiegel baumelte nur noch an ein paar Drähten.
    PJ umklammerte krampfhaft das Lenkrad. »Sei bloß still.«
    »Fahr einfach weiter.«
    Hauptsache, sie waren bald in London. Mehr als eine Stunde hatten sie nicht. Er warf einen Blick auf den Tacho: acht Kilometer pro Stunde.
    Ein Straßenschild tauchte auf. Ins Zentrum von London waren es noch vierundzwanzig Kilometer.
     
    Das schwarze Taxi raste in Richtung Stadtmitte. Es war kalt, und der blaue Himmel wirkte im Vergleich zu Thailand fern und blass. Jax hatte ein blaues Auge, und ihre gesamte Wange war voller Prellungen. Trotzdem hielt sie sich tapfer. Ihr Flug schien erholsamer gewesen zu sein als meiner.
    »Benzedrin und Ibuprofen«, erklärte sie mir.
    Der Fahrer hatte das Radio aufgedreht und war vollauf mit dem Verkehr beschäftigt. Jax

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