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Vermoegensplanung und Altersvorsorge fuer Frauen

Vermoegensplanung und Altersvorsorge fuer Frauen

Titel: Vermoegensplanung und Altersvorsorge fuer Frauen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Constanze Hintze
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Vermögensplanung aufbringen. Das überrascht mich nicht. Diesen Wesenszug entdecke ich bei vielen erfolgreichen Unternehmern, egal ob Frauen oder Männer. »Geld hat mich nie interessiert«, kokettiert Charlotte denn auch, »es wuchs ja, und ich hatte immer mein Auskommen.« Sie hat sich nie wirklich darum gekümmert und ist mehr oder weniger den
Empfehlungen ihrer Banken gefolgt. Die Beraterin ihrer Hausbank, mittlerweile ist es die fünfte in den letzten Jahren, kennt sie bislang nur aus Telefonaten. Ob sie zufrieden sei, frage ich. Sie weiß es gar nicht. Der Funke zwischen ihr und dem »Client/Center Private Wealth Banking« ist wohl nicht übergesprungen. Ob das an dem Wortungetüm liegt?
    Nun steht der Ruhestand an und sie ist sich nicht sicher, ob sie in der Vergangenheit die richtigen Geldentscheidungen für ihre neue Zukunft getroffen hat. Sie möchte jetzt alles so weit auf den Weg bringen. »Vielleicht mehr reisen …«, antwortet sie auf meine Frage, wie es für sie weitergeht. Sie hat keine Schulden und ihr gesamtes Vermögen addiert sich nach dem Unternehmensverkauf auf circa 2,6 Millionen Euro. Wo sollen da Probleme auftauchen? Als Unternehmerin war sie stets mit Risiken vertraut. Bei ihrem privaten Vermögen wollte sie dagegen zu keinem Zeitpunkt große Wagnisse eingehen.
    Anlageziel: Ihren Kindern soll es gut gehen
    Ihr Vermögen besteht aus ihrer Eigentumswohnung, die sie vor einigen Jahren aus ihrem Ersparten gekauft hat. Der Kaufpreis betrug damals 650.000 Euro. Die 160-qm-Wohnung in bester Lage in Starnberg ist schuldenfrei. Nachdem jetzt das Geld aus dem Unternehmensverkauf geflossen und die Steuern bezahlt sind, beträgt ihr liquides Vermögen 1.750.000 Euro, wovon 1.030.000 Euro auf einem Tagesgeldkonto parken. Charlotte war zuletzt sehr zögerlich, Geld länger anzulegen. Auf dem Tagesgeldkonto parken neben dem Erlös aus dem Unternehmensverkauf auch die Rücklagen der letzten Jahre. Mit der dürftigen Tagesgeld-Verzinsung kann man aber auf Dauer nicht zufrieden sein. Nach Steuern und Inflation bleibt vom Ertrag nicht mehr viel übrig.
    Der Rest, 720.000 Euro, sind in Wertpapieren bei einer deutschen Großbank und einer Schweizer Privatbank angelegt. Bezogen auf ihr gesamtes liquides Vermögen ist ihre Aktienquote von
noch nicht einmal zehn Prozent gering. Hier spiegelt sich bereits ihre geringe Risikobereitschaft wider.
    Zudem hat sie eine betriebliche Altersvorsorge in Form einer Unterstützungskasse mit einem Kapitalwert von rund 200.000 Euro. Sie bekommt daraus in Kürze eine Rente von gut 980 Euro. Dank ihrer bezahlten Eigentumswohnung sind ihre Wohnkosten gering. Zum Leben braucht sie monatlich 4.500 Euro. Lege ich einen Zinssatz von 3,5 Prozent nach Steuern zugrunde und erhöhe ich die Entnahmen um jährlich fünf Prozent, könnte sie mehr als 25 Jahre von ihrem Depot- und Kontovermögen leben.
    Charlotte weiß natürlich, dass sie sich erst einmal keine Sorgen um ihr Einkommen machen muss. Dank ihres erfolgreichen Unternehmens ist sie das, was viele Frauen leider noch nicht sind: finanziell unabhängig. Doch sie beschäftigt auch der Gedanke: »Ich möchte, dass meine Kinder etwas von meinem Vermögen haben!« Diesen Wunsch höre ich sehr häufig. Auch wenn die eigene Absicherung für die meisten Frauen Priorität hat, wissen sie längst um die Verantwortung, die sie für nachfolgende Generationen haben. Denn der sogenannte Generationenvertrag wankt. Die Grenze der Belastbarkeit der heute beruflich aktiven Menschen ist allmählich erreicht: Sie kümmern sich um ihre eigene private Vorsorge und zahlen kräftig in die Sozialsysteme ein. Die wohlhabenden Wirtschaftswunder-Jahrgänge, die jetzt in den Ruhestand gehen, sind zunehmend die finanzielle Stütze unserer Gesellschaft. Ihr Geldvermögen liegt über dem Schnitt der arbeitenden Bevölkerung.
    Status-quo-Analyse bringt Risiken zutage
    Bei der Schweizer Privatbank hat sie eine Vermögensverwaltung, die auf Indexfonds basiert. Das Modell heißt »Portfolio Wachstum« und kostet Charlotte jedes Jahr zwei Prozent Verwaltungskosten plus Umsatzsteuern. Das ist nicht ohne. Der Glaube, dass
Schweizer Banken per se besser sind als deutsche Vermögensmanager, hält sich hartnäckig. Ich kann das nicht bestätigen. Vielmehr gibt es gute und schlechte Geldanlagen – hier und da. Oft stelle ich fest,

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