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Verräter der Magie

Verräter der Magie

Titel: Verräter der Magie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rebecca Wild
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endlich auf, du verblödeter Idiot!«
    Der Blutsauger wurde von ihm fortgerissen und mit einem Mal war der Schmerz wieder da. Dicht gefolgt von einer verzehrenden Wut auf denjenigen, der es gewagt hatte, sie zu trennen. Wie konnte man nur? Ihn seiner Erlösung zu berauben, wo er doch schon so lange …
    Verwirrt schüttelte Cian den Kopf und versuchte, den dichten Nebel, der sich um seinen Geist gelegt hatte, zu lichten. Was war bloß los mit ihm?
    Etwas flog ihm entgegen und die Wucht des Zusammenpralls kombiniert mit dem pochenden Schmerz an seinem Hals lösten endlich seine Starre. Sein Blick wurde etwas klarer und er sah genug, um zu erkennen, dass eben ein ziemlich zorniger Vampir durch die Luft geschleudert worden und direkt auf ihm gelandet war. Unter der blassen Haut hindurchschlüpfend, raffte Cian wieder genug Sinne zusammen und griff nach der Magie des Vampirs. Flammen rasten die schwarze Kleidung seines Gegenübers hinauf, fraßen sich durch Stoff und Haut. Der Vampir schrie, als Cian die dunkle Magie des Blutsaugers in einem Feuerzauber entlud. Wie eine lebende Fackel brennend, rannte er zum Seeufer.
    Cian drehte den Kopf, um zu sehen, was um ihn herum geschah. Ein Vampir lag regungslos am Boden – Haha, du untoter Mistkerl!  –, zwei weitere befanden sich in einem unfairen Kampf gegen Ares. Oder zumindest vermutete er, dass es Ares war, denn was dort gegen die Vampire kämpfte, war ein riesiges Ungetüm, eine Mischung aus Mensch und Wolf, die direkt aus einem Horrorfilm zu stammen schien. Aufrecht stehend würde es ihn sicher um gut einen Meter überragen, Krallen besetzten seine mächtigen Pranken, groß und stark genug, ihm ohne Mühe den Schädel zu zerquetschen. Übertroffen wurden sie nur noch von dem messerscharfen Gebiss inmitten der entsetzlichen Grimasse. Mordlustig funkelten die Augen.
    Cian schauderte.
    Trotz seiner monströsen Gestalt schien Ares kein leichtes Spiel zu haben. Er sah bereits ziemlich mitgenommen aus, sein pelziger Brustkorb hob und senkte sich angestrengt und das tiefschwarze Fell glänzte vor Schweiß und frischem Blut.
    Cian hätte vielleicht sogar seine Abneigung gegen Ares überwunden und wäre ihm zu Hilfe geeilt, doch da nahm ihn der vierte Vampir ins Visier. Cian stöhnte innerlich auf bei der Vorstellung, einen weiteren Kampf gegen diese Unheil bringenden Kreaturen führen zu müssen. Er rappelte sich schwerfällig auf.
    Schneller, als das menschliche Auge erfassen kann, flog der Vampir auf ihn zu. Cian wollte die Hand erheben, aber seine schmerzende Schulter und sein noch immer leicht benebelter Geist ließen keine schnelle Bewegung zu. Er würde es nicht mehr rechtzeitig schaffen. Resigniert wappnete er sich für den Angriff, doch dann passierte etwas, womit keiner von ihnen gerechnet hatte: Mit lautem Gebrüll erhob sich ein riesiges Nilpferd aus dem Wasser.
    Wer Nilpferde für niedliche, harmlose Tiere gehalten hatte, war noch nie der Pooka-Version begegnet. Wie Laserstrahlen fuhren seine Blicke durch den Raum. Die Haut war von einem dunklen Violett, das Gebiss so scharf und spitz wie das eines Löwen. Und das Blut, das aus seinem Maul tropfte, ließ für den Vampir, den Cian in Brand gesteckt hatte, kein gutes Ende vermuten.
    Alle gefroren in ihrer Bewegung, um das Monsternilpferd anzustarren, und boten Cian damit genug Zeit, seine Arme doch noch zu erheben und mit unsichtbaren Fühlern nach der Magie seines Gegners zu tasten.
    Wütend versuchte der Vampir, sich auf ihn zu stürzen. Aber es war schon zu spät. Cian ließ die Magie in einem dünnen Strahl aus ihm hinausfließen, formte eine Energiepeitsche und trennte dem Vampir den Kopf von den Schultern ab. Eine der wenigen sicheren Methoden, einen seiner Art umzubringen.
    Pooka befand anscheinend, dass Cian ganz gut alleine zurechtkam, und stürzte sich mit freudigem Gebrüll und wedelndem Schwänzchen in das Getümmel aus mons­trösem Werwolf und blutdürstigen Vampiren. Keine Mischung, die bei Cian Anklang gefunden hätte, aber über Geschmack ließ sich bekanntlich streiten.
    Mit dem Höllenhippo auf ihrer Seite dauerte der Kampf keine Minute mehr. Zurück blieb das perfekte Set für einen Stephen-King-Film: ein zu Tode erschöpfter Magier, ein Werwolf, der auf die bereits toten Vampire einschlug, und ein immer noch bestens gelaunter Pooka.

»Was zur Hölle war das?«, fragte Cian schnaufend und ließ sich zu Boden sinken. Dabei verdrängte er das verstörende Bild eines Monsternilpferds, das hinter

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