Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Verräter der Magie

Verräter der Magie

Titel: Verräter der Magie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rebecca Wild
Vom Netzwerk:
ihm an einem Arm kaute. Es gab Dinge, die wollte man nicht in seinem Unterbewusstsein herumspuken haben.
    »Ich habe Kira ja gesagt, sie hätte Sina nicht so provozieren dürfen«, antwortete Ares. Er sah nicht weniger mitgenommen aus als Cian. Seine Kleidung hing in Fetzen an ihm herab und die unzähligen Bisswunden an seinem Körper sahen nun, da er sich in seine menschliche Gestalt zurückverwandelt hatte, sogar noch schlimmer aus. Im Gegensatz zu Cians begannen seine Verletzungen sich aber bereits zu schließen. Es war nicht das erste Mal, dass sich Cian innerlich verfluchte, keine Heilungsmagie erlernt zu haben.
    »Die Vampire waren wahrscheinlich Attentäter, die sie losgeschickt hat, um Kira zu töten. Hattest noch mal Glück, dass ich dabei war, sonst hätten sie ihren Körper in Stücke gerissen.«
    Cian starrte Ares finster an. Eher würde er an seiner eigenen Zunge ersticken, als sich bei ihm zu bedanken.
    Ares schien seine Gedanken zu erraten. »Was denn? Nicht einmal ein Dankeschön? Oder habe ich euch etwa gestört – dich und den Blutsauger.« Er schmunzelte. »Ihr zwei saht so glücklich miteinander aus …«
    Die letzte Bemerkung bekam von Cian nicht mehr Anerkennung als einen weiteren Killerblick. Es erfüllte ihn immer noch mit Schrecken, wie leicht er dem töd­lichen Kuss des Vampirs erlegen war. Seine Hand ballte sich zur Faust.
    »Jetzt tu nicht so heuchlerisch!«, fuhr er Ares an. »Wenn ich nicht zufällig in Kiras Körper gesteckt hätte, hättest du mich doch persönlich in die Hölle geschickt.«
    Ares entblößte seine Zähne in einem boshaften Grinsen. »Wahrscheinlich, aber ich finde schon noch einen Weg, dich umzubringen. Verlass dich drauf. Jetzt zeig mir erst mal deinen Hals. Diese Bisswunde sieht übel aus.«
    Tatsächlich sickerte das Blut immer noch in einem heißen Schwall aus seinem Hals und nun, da das Adrenalin verebbt und Ares ihn so freundlich darauf hingewiesen hatte, nahm auch der Schmerz wieder unerträgliche Ausmaße an. Dennoch hob Cian abwehrend die Hände, als Ares Anstalten machte, sich ihm zu nähern.
    Genervt rollte der Werwolf mit den Augen. »Keine Sorge, ich habe wirklich nicht vor, dich zu bespringen. Stell dich nicht so an und lass sehen.«
    Cian warf Ares einen bösen Blick zu, ließ ihn jedoch gewähren, als dieser sich vor ihm hinkniete und die Hand nach der blutenden Wunde ausstreckte. Er war aber auch nur deshalb so entgegenkommend, weil Kira in seinem Kopf wieder anfing, lästig zu werden.
    »Das muss genäht werden«, stellte Ares fachmännisch fest, nachdem er Cians Kopf fünfmal hin- und hergedreht hatte.
    »Wer bist du? Ein Doktor im Wolfspelz?«, knurrte Cian.
    »Nein, aber kein Frauenhals sollte eine so hässliche Narbe tragen müssen. Also sei nicht so ein Baby und komm mit.«

    Kira konnte sich nicht daran erinnern, die Kontrolle über ihren Körper wieder übernommen zu haben, doch als sie am nächsten Morgen die Augen aufschlug, hatte sich Kingsley in eine stille Ecke ihres Geistes zurückgezogen.
    Am liebsten wäre sie gar nicht erst aufgewacht. Jeder ihrer Muskeln schmerzte. Dazu kam die hübsche Halsverletzung, die zwar gestern noch von Ares gereinigt und genäht worden war, aber dennoch höllisch wehtat. Verdammte Blutsauger! Dabei war ihr Mitbewohner Nick immer so sympathisch gewesen.
    Verschlafen drehte sie sich zu einer Schale mit Wasser, spülte ihren Mund aus und wusch sich das Gesicht. Als sie sich umsah, ob nicht vielleicht irgendwo ihr Frühstück herumlag, donnerte es laut gegen ihre Tür.
    Kira war kein Morgenmensch und so dauerte es einen Moment, bis sie das merkwürdige Geräusch als ein lautes Klopfen identifizierte, und einen weiteren, sich selbst zu überreden aufzustehen. Mürrisch vor sich hin grummelnd, ging sie zur Tür und öffnete sie.
    »Guten Morgen«, sagte Ares und machte Anstalten einzutreten.
    Kira schlug ihm die Tür vor der Nase zu, trabte zurück zu ihrem Bett und schmiegte sich wieder in ihre Kissen.
    Leider schien der Werwolf ihr Handeln misszuverstehen, denn er kam gut gelaunt herein.
    Kira fluchte innerlich. Worin bitte bestand der Sinn von Türen, wenn sie jeder öffnen konnte?
    »An deiner Begrüßung musst du noch ein bisschen arbeiten«, erklärte Ares. »Niemand will eine mufflige Königin.«
    »Verdammt, Ares!«, knurrte Kira in ihr Kopfkissen. »Ich habe gerade echt nicht den Nerv für einen deiner tollen Pläne – ob sie nun nackte Oberkörper beinhalten oder nicht.«
    Ganz meine Meinung.
    Halt

Weitere Kostenlose Bücher