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Verräter der Magie

Verräter der Magie

Titel: Verräter der Magie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rebecca Wild
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zu erklären. »Er hat ihn umgebracht«, platzte es aus ihr heraus.
    Kira konnte noch immer die Züge des Mannes in der Dunkelheit erkennen, wie er mit der Handfeuerwaffe vor dem Bett gestanden hatte, die Augen leer und ausdruckslos.
    Sie schüttelte den Kopf, um das schreckliche Bild zu vertreiben. Sie konnte sich nicht einmal entsinnen, diese Erinnerung bei Kingsley aufgeschnappt zu haben, dennoch sah sie alles so lebhaft vor sich, dass ihre Hand automatisch zur Schulter wanderte. Ein sengender Schmerz hatte sich dort ausgebreitet.
    »Das dachte ich mir schon.« Der Werwolf fuhr sich mit der Hand durch das dichte schwarze Haar. Ein nachdenklicher Ausdruck lag in seinen Zügen. »Vielleicht wäre es doch besser, den Magier loszuwerden. Noch so ein Ausraster und Sina macht dich, ohne zu zögern, kalt.«
    Kira nickte. »Wenn es darum geht, Kingsley loszuwerden, bin ich ganz vorn mit dabei. Aber ich werde keinen Krieg gegen die Magier anfangen.«
    »Ach, Prinzesschen. Wir sind doch schon lange im Krieg. Die Frage ist nur, wer ihn in Zukunft anführen wird. Die Alten unter den Sidhe haben schon zu lange gelebt und fürchten den Tod mehr als alles andere. Sie werden ihre Verstecke nicht verlassen. Und sei doch einmal ehrlich zu dir selbst: Wolltest du dich nicht schon immer an den Magiern rächen? Dafür, dass sie dich wie ein Tier eingesperrt hielten und deine Mutter …«
    »Du hast kein Recht, meine Mutter da mit hineinzuziehen!«
    Doch Ares fuhr fort, als hätte sie nichts gesagt. »Reizt es dich denn gar nicht, als Königin über ein ganzes Reich zu herrschen? Stell dir vor, wie viel Macht du besitzen würdest! Von allen geliebt und bewundert.«
    »Um dann im Krieg gegen die Magier heldenmütig auf dem Schlachtfeld zu verrecken?«, antwortete Kira gespielt theatralisch. »Nein, nicht wirklich.«
    »Nur wenn wir verlieren.« Ares rutschte näher an sie heran. Die Bewegung ließ sein Hemd am Hals aufklaffen. Die obersten paar Knöpfe waren geöffnet.
    Kira konnte sich nicht erinnern, wann das geschehen sein sollte. Sie ertappte sich dabei, wie sie auf seine gebräunte Brust starrte. Nun war Ares nicht im klassischen Sinne gut aussehend, dafür war sein Gesicht zu scharf geschnitten. Er besaß nichts von der tödlichen Eleganz eines Vampirs oder der zarten Schönheit eines hohen Sidhelords, aber verdammt, niemand spielte die Rolle des wilden Werwolfs so sexy wie Ares.
    Ähm, könntest du deine Gedanken jetzt bitte wieder in eine andere Richtung lenken? , warf Kingsley ein. Diese hier finde ich äußerst beunruhigend.
    »Meine Antwort bleibt trotzdem Nein«, sagte Kira mit heiserer Stimme und wandte den Kopf ab.
    Ares lachte, nur diesmal klang es anders als sonst – sanfter und neckend. Völlig untypisch für den sonst so mürrischen Werwolf.
    Irritiert runzelte Kira die Stirn, blickte andächtig zu der Felsendecke über ihr, als würde sich dort etwas Spannendes ereignen. Ihre Finger kratzten nervös über das Holz der Wurzel.
    Sie verstand Ares von Minute zu Minute immer weniger.
    Ein lautes Platschen ließ sie erschrocken zusammenfahren. Ihr Blick huschte zu Ares oder hätte dies getan, wäre er noch da gewesen. Der Platz neben ihr war leer. Stattdessen schwamm der Werwolf in voller Montur an ihren Füßen vorbei.
    Aber das stimmte nicht ganz. Wo war sein Hemd geblieben?
    Ohne dass sie etwas dagegen unternehmen konnte, verfolgte sie sehnsüchtig, wie Wassertropfen an seinem nackten Körper hinabliefen. Ares war sehr muskulös, nicht auf diese trainierte Bodybuilderart, sondern als hätte er sein Leben lang hart gearbeitet. Narben in allen Formen und Größen zogen sich über das braun gebrannte Fleisch, ließen ihn noch verwegener aussehen.
    Hast du dir gerade über die Lippen geleckt? , unterbrach Kingsleys ungläubige Stimme ihren Gedankengang.
    Was? Nein, natürlich nicht! , beschwor Kira ihn, spürte aber, wie ihr die Röte ins Gesicht kroch.
    Und ob! Ich habe es doch gefühlt. Und jetzt Schluss mit dem Unsinn! Wenn du nicht sofort …
    Kingsley schimpfte noch weiter in ihrem Kopf, doch Kira beschloss, ihn auszublenden, sich ganz auf die Gefahr vor ihr zu konzentrieren.
    »Ares, was tust du da?«
    »Wonach sieht es denn aus?«, fragte er belustigt. »Ich schwimme.«
    »Das sehe ich auch, aber du benimmst dich irgendwie merkwürdig. Was ist bloß los mit dir?«
    Anstatt ihre Frage zu beantworten, schwamm er zurück zu ihr und zog kurz an ihrem Unterschenkel. »Das Wasser ist herrlich. Komm doch rein.«
    Die

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