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Verräter der Magie

Verräter der Magie

Titel: Verräter der Magie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rebecca Wild
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Zettel aus seiner Hosentasche. »100 000 – tot oder lebendig.«
    Ihre Züge erstarrten, dann wanderte ihr Blick zum ersten Mal zu Kira hinüber, die brav auf dem Beifahrersitz saß und nun höflich winkte.
    »Sie haben sie nicht an Eisen gebunden?«, schrie die Frau mit schriller Stimme und brachte Kiras Ohren zum Klingeln.
    Peinlich berührt kratzte sich Billy den fettigen Hinterkopf. »Nun ja, sie hat sich nicht großartig gewehrt und so was wie Eisenfesseln hatte ich nicht dabei.«
    Die Finger der Frau flogen hektisch zum Telefon. »Sarah Wilson am Apparat. Hier ist eine nicht restringierte Sidhe. Ja, genau die. Die ausgebrochen ist und überall gesucht wird.«
    Kira beugte sich zum offenen Fenster. »Ich würde gerne mit Evan sprechen«, warf sie so freundlich wie möglich ein.
    Die Frau legte den Hörer wieder auf, dann holte sie ein Eisenarmband aus ihrer Schublade und warf es Billy zu. »Wenn Sie sich das Geld verdienen wollen, dann sorgen Sie dafür, dass sie das Teil anzieht.«
    Kira bedachte Billy mit einem spöttischen Blick. »Komm damit auch nur in meine Nähe und ich verwandle dich in eine kleine, hässliche Kröte.«
    Natürlich konnte sie so etwas nicht, aber das brauchte Billy nicht zu wissen. Und wie es schließlich auf dem Wanted -Zettel stand, war sie seeeehr gefährlich.
    Billy erbleichte und sah unsicher auf das Eisenarmband in seinen Händen. Etwas in ihrem Blick hatte ihn offensichtlich verschreckt und mit einem Schulterzucken in Richtung der Schalterfrau legte er es vor ihr auf den Tresen.
    Findest du es schlau, hier so öffentlich aufzutreten? , knurrte Kingsley. Was, wenn sie dich umlegen, bevor du überhaupt den Mund aufmachen kannst?
    Ach was, Evan ist hier. Der lässt doch nicht zu, dass sein Busenfreund noch einmal den Löffel abgibt.
    Also wartete Kira weiter darauf, dass endlich ein paar Magier eintrafen, um sie in Haft zu stecken. Das ließ doch gute Laune aufkommen, was? Dabei war es eigentlich ein schöner Ort, an dem sie sich befanden.
    Ein großzügig angelegtes Parkgelände mit gepflegten Blumenbeeten, einem streichholzkurzen Rasen und einem kleinen Ententeich. Eine Entenmama und ihre Küken schwammen friedlich vor sich hin, nicht ahnend, dass sich gerade eine gemeingefährliche Sidhe in ihrer Nähe aufhielt.
    Hinter dem Park ragten die Büros des Magic Central hervor. Kira meinte sogar, darunter das große Gebäude zu erkennen, das sie erst vor wenigen Tagen hinaufgeklettert war.
    Ach, das waren noch Zeiten gewesen! Harmlos im Vergleich zu den versuchten Mordanschlägen der vergangenen Stunden.
    Die Verstärkung, die Sarah gefordert hatte, ließ nicht lange auf sich warten. Kira war inzwischen zur großen Verunsicherung aller Anwesenden aus dem schwülen Auto gestiegen und trat den herbeieilenden Magiern nun entgegen.
    Es waren mehr, als sie erwartet hatte. Um die fünfzehn Männer. Hielt man sie wirklich für so gefährlich? Gut, sie hatte ein bisher unüberwindbares Sicherheitssystem geknackt und war aus dem Reservat ausgebrochen, aber das war ihr auch nur geglückt, weil Kingsley ihr geholfen hatte. Kein Grund, ihr jetzt Blicke zuzuwerfen, als wäre sie der neue Staatsfeind Nummer eins.
    Kingsley konnte ihr ein paar Namen der finster dreinblickenden Gestalten nennen. Sie erfuhr, dass alle bloß mittelmäßige Magier waren – bis auf den Mann um die fünfzig mit schwarzem Bart. Dennoch wäre diese Situation ein sicheres Todesurteil für jede Sidhe gewesen, aber sie hatte schließlich ein Ass im Ärmel. Keines, das ihr unglaublich gut gefiel, aber eines, mit dem sie ordentlich Ärger stiften konnte.
    Kira lächelte den Magiern freundlich entgegen. »Wo ist Evan?«, fragte sie, als sie enttäuscht feststellen musste, dass er nicht unter ihnen war.
    »Mr Carter ist anderweitig beschäftigt«, sagte der schwarzbärtige Anführer der Truppe. Er bewegte sich so langsam und vorsichtig auf sie zu, als wäre sie ein gefährliches Tier, das er nicht verschrecken durfte. »Ich denke nicht, dass seine Anwesenheit vonnöten sein wird. Wir kommen auch ohne ihn mit einer Sidhe klar, selbst wenn sie sich für gerissen genug hält, einfach aus einem Reservat auszubrechen.«
    »Wie Sie meinen«, schnurrte Kira und ließ sich zu Boden sinken. »Aber ich warte lieber hier, bis Evan auftaucht.«
    Das mochte sich jetzt vielleicht töricht anhören – zumindest empfand Kingsley das so –, aber sie war wirklich nicht sonderlich besorgt. Vor noch nicht einmal vierundzwanzig Stunden hatte sie

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