Verräter der Magie

Titel: Verräter der Magie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rebecca Wild

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Ziel. Ihre pelzigen Freunde jagten ihnen mühelos hinterher.
    »Verdammt!«, fluchte Kira. »Wann erreichen wir Magic Central Seven?«
    »Da hinten sind schon die Reservate, also bald«, sagte Billy mit zitternder Stimme, den Blick furchtsam auf den Rückspiegel geheftet. »Scheiße, ich wusste gar nicht, dass noch so viele von denen frei rumlaufen. Was zur Hölle wollen die?«
    »Dasselbe wie du.« Entschlossen zog Kira an dem Griff des Schiebefensters im Autodach. Mit einem leisen Quietschen ging es auf.
    »Was hast du vor?«, fragte Billy panisch.
    »Schau du auf die Straße, ich erledige unser Problem von hier oben aus.«
    Ares ließ ein aufgeregtes Heulen erklingen, als Kiras obere Körperhälfte nach draußen glitt. Die Werwölfe erhöhten ihr Tempo und Kira winkte ihnen fröhlich zu.
    Eingequetscht in diesem metallenen Schrotthaufen hatte sie nicht viel Spielraum, doch das kümmerte sie nicht. Sie würde Ares’ Instinkte ausnutzen, wie sie es schon einmal getan hatte.
    Fäden hellen Lichts sprossen ihr aus den Fingern, liefen zusammen und bildeten schließlich eine feste Form, die vom Wagen heruntersprang.
    Kiras Reh aus Licht rannte durch die Meute hindurch und für einen Moment sah es so aus, als würde ihr magischer Trick funktionieren.
    Von ihren Jagdinstinkten überwältigt, wirbelten die Werwölfe die monströsen Köpfe herum, sahen der fliehenden Gestalt nach. Doch dann fuhr Billy über ein Schlagloch und Kira wurde durchgerüttelt. Ihre Finger suchten Halt am Wagen und kaum hatten sie das eiserne Stahlgerüst berührt, löste sich die Illusion in Luft auf. Kira fluchte.
    Ein Lemur kam durch das Schiebefenster gehuscht, tapste an ihr vorbei und sprang dann aufgeregt gackernd vom fahrenden Jeep. Noch im Sprung nahm er die Form eines Rehs an. Sie war besser, als es Kira jemals zustande gebracht hätte. Ein Geschöpf aus Fleisch und Blut mit dem schnellen Herzschlag einer gejagten Beute.
    Von den acht Wölfen nahmen fünf die Verfolgung auf. Mit ihrer übernatürlichen Schnelligkeit hatten sie Pooka bald eingeholt. Doch jedes Mal, wenn sie siegessicher nach seinen Hinterläufen schnappten, löste er sich in Luft auf, nur um in ein paar Metern Entfernung wieder zu erscheinen und sie noch ein Stück von Kira wegzulocken. Zwei weitere Werwölfe hatten ebenfalls Anstalten gemacht, dem Reh hinterherzuhetzen, doch Ares hatte sie mit seinem Geheul wieder auf die richtige Spur gebracht.
    »Sturer Mistkerl«, grummelte Kira. Ihr gingen langsam die Ideen aus.
    »Ares!«, rief sie. »Können wir nicht darüber reden? Mich aufzufressen ist doch auch keine Lösung.«
    Der schwarze Wolf verzog die Lefzen zu etwas, was verdächtig nach einem Grinsen aussah, dann setzte er zum finalen Spurt an und sprang.
    Billy schrie laut auf vor Schreck, als der Zweihundertkilowolf auf dem Dach seines Wagens landete und ihn mit quietschenden Reifen aus der Bahn brachte.
    Überrascht über diese plötzliche Wendung, wollte sich Kira in das Innere des Jeeps zurückziehen, aber Ares hielt sie am Arm zurück. Die Situation kam ihr unangenehm bekannt vor.
    Ohne darüber nachzudenken, griff sie mit unsichtbaren Fingern nach seiner Magie. Ein strahlendes Leuchten in den Farben bunten Blätterwerks strömte aus Ares heraus und lockte sie förmlich, von ihr genommen zu werden. Doch noch bevor Kira die Magie in sich sammeln konnte, verschwand sie wieder.
    Das Fell des Wolfes bildete sich zurück. Die pelzigen Ohren und die spitze Schnauze nahmen menschlichere Formen an. Ehe Kira sichs versah, war der Wolf einem Menschen gewichen, der sie jetzt mit einem grünen und einem gelben Auge gereizt anblickte.
    Doch das war es nicht, was sie aus der Bahn warf. Unter dem Fell hatte Ares nichts an. Mit einem ausgewachsenen, zornigen Werwolf wäre sie schon irgendwie klargekommen, mit einem nackten Ares hingegen war sie überfordert.
    Kira schluckte. Sie musste all ihre Willenskraft aufbringen, um ihren Blick auf Augenhöhe zu halten.
    »Hey du«, schien das Einzige, was ihr sprühender Intellekt hergab.
    Ares starrte sie finster an. »Komm freiwillig mit und du ersparst dir eine Menge Ärger. Du hast keine Chance zu entkommen.«
    Kira musste sich eingestehen, dass Ares wahrscheinlich Recht hatte. Ohne Pookas Hilfe konnte sie gegen drei Werwölfe nichts ausrichten. Sie konnte ja nicht einmal klar denken, während Ares’ muskulöse Brust vor ihr schwebte.
    Kira! Das darf doch wohl nicht wahr sein! , empörte sich Kingsley. Bist du nun eine Sidheprinzessin