Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Verrat der Welten - Niven, L: Verrat der Welten - Betrayer of Worlds

Verrat der Welten - Niven, L: Verrat der Welten - Betrayer of Worlds

Titel: Verrat der Welten - Niven, L: Verrat der Welten - Betrayer of Worlds Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edward M. Larry;Lerner Niven
Vom Netzwerk:
seien Sie sich doch bitte nicht so sicher, dass Sie wirklich alles über sie wissen!
    Sie ist aufgewacht und hat hier ein neues Leben angefangen – damals war sie schwanger von einem Mann, den sie geliebt hat und der ihr zusammen mit ihrem gesamten alten Leben einfach genommen wurde. Ich habe miterlebt, wie sie langsam darüber hinweggekommen ist, und das ging weder schnell, noch war das besonders schön. Aber angesichts der kurzen Zeit, die Sie beide miteinander verbracht haben, möchten Sie sie tatsächlich bitten, ihre Kinder, ihre Enkel und ihre Großenkel zu verlassen? Möchten Sie das wirklich, Louis?«
    Konnte Louis Alice bitten, ihr ganzes Leben auf New Terra hinter sich zu lassen? Um ... ja, wohin mit ihm zu reisen? Allein ins Unbekannte. Oder zurück in den Bekannten Weltraum, mit gelöschten Erinnerungen. Sie würden einander nicht einmal mehr kennen.
    Louis schauderte es. Was immer er an Szenarien durchspielte: Nichts ging. Ein Szenario allerdings war nur für ihn, für ihn allein, schlimmer als alle anderen. »Gut dann. Es wird wohl Zeit, dass ich nach Hause zurückkehre«, sagte er. »Allein. Helfen Sie mir, Kontakt mit Nessus aufzunehmen!«

52
    Gleichgültig, wie wichtig diese Mission war: Alice’ Leben bestand aus nichts anderem mehr als langweiliger Routine. Medizinische Untersuchung im Autodoc, Stasis, Abrufen aufgelaufener Nachrichten. Dann das Ganze von vorn. Alice hatte nicht erwartet, dass sich etwas Bedeutendes ereignen könnte, ehe sie in Heimatsystem der Gw’oth angekommen wäre.
    Dann aber erreichte sie der Hyperwellen-Funkspruch von Sigmund und, an dessen Nachricht angehängt, die Aufzeichnung von Louis.
    Louis war fort, für immer unerreichbar.
    Und Sigmund hatte Louis zu diesem Schritt auch noch ermutigt. Zu ihrem, Alice’, Besten! Zum Besten des Babys! Verdammt sollten die beiden sein! Verdammt sollte die fehlerlose Logik sein, die beide zu diesem Schritt veranlasst hatte! Hatte sie, Alice, es nicht auch verdient, mitreden zu dürfen? Alice war gleichzeitig unglaublich wütend, tief berührt, und es brach ihr das Herz.
    Irgendwo war Louis und litt genauso wie sie selbst. Plötzlich konnte Alice es nicht mehr ertragen, allein zu sein. Sie verließ ihre Kabine, zitterte dabei am ganzen Körper.
    Ein Besatzungsmitglied kam vorbei, stutzte und blieb stehen. »Geht es Ihnen nicht gut?«
    Alice blickte hinunter auf ihren Schwangerenbauch; ihre Schwangerschaft begann sich gerade erst abzuzeichnen. Alice blickte hinunter auf Louis’ Baby.
    »Nein, gut geht’s mir wirklich nicht«, erwiderte sie, »aber das gibt sich wieder.«
    Nessus trottete die Aufgänge und die eleganten Kreisbahnen der Gänge in seinem neuen Schiff hinauf und hinunter. Dieses Schiff war so gut wie leer und verlassen. Es brauchte auch immer noch einen neuen Namen. Pheromon-Wolken hingen dort, wo er eben noch gegangen war. Virtuelle Herdengrüppchen, die Unverständliches von sich gaben, das wie eine beruhigende Klangwolke über ihnen hing, bevölkerten die Digitaltapeten und folgten Nessus durch das ganze Schiff. Aber nichts vermochte Nessus Entspannung zu bieten, nichts ihn zu beruhigen. Stepperscheiben könnten ihn an jeden beliebigen Ort an Bord bringen. Aber selbst wenn ihm ein Ziel eingefallen wäre, zu dem er hätte schnellen wollen: warum die paar Schritte sparen, die es brauchte, um auf konventionelle Art und Weise dorthin zu gelangen? Endlos lange einsame Jahre lagen vor ihm. Seine einzige Gesellschaft wäre bald nur noch ein Jeeves.
    Bis jetzt hatten sie noch kaum miteinander gesprochen. Jeeves erinnerte Nessus nur täglich an Voice und dessen ungewisses Schicksal. Ein Tadel, den er sich jeden Tag abholen musste. Eine weitere Last, die er sich auf sein Gewissen geladen hatte ...
    Er fand Louis im Gemeinschaftsraum. Dort saß er an dem Esstisch, der sich, wurde er nicht mehr gebraucht, an die Wand klappen ließ. Auf dem Tisch vor Louis stand ein Teller mit einer Mahlzeit, die er bisher aber offenkundig nicht angerührt hatte. Louis blickte nicht auf, als Nessus hereinkam.
    Nessus sagte: »Nur Sie und ich. Fast wie in alten Zeiten.«
    »Ich bin momentan wirklich keine gute Gesellschaft, tut mir leid.« Louis schob den Teller beiseite. »Ich bin nicht glücklich darüber, wie die ganze Sache gelaufen ist. Nein, wirklich gar nicht glücklich.«
    Die Konkordanz: verraten. Ihrer beider Leben ein Scherbenhaufen. Die, die sie liebten, hatten sie zurücklassen müssen. Ihre bloße Existenz Fixierpunkt für Achilles’

Weitere Kostenlose Bücher