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Verrat im Höllental

Verrat im Höllental

Titel: Verrat im Höllental Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Wolf
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geschweige denn eine Katastrophe. Nur drei leere
Koffer brannten.
    Tarzan schnappte den Feuerlöscher und
erstickte die Flammen unter einer dicken Schicht Schaum.
    Klößchen sah wohlgefällig zu.
    „Gute Idee!“ lobte er. „Das mit dem
Feuerlöscher. Habe nicht dran gedacht. Ich wollte einen Wassereimer holen. Das
zischt zwar schöner, aber er wirkt nicht so.“
    „Mensch, Willi, du...“
    Absätze knallten auf die Treppe.
Fettleibiger Atem keuchte. Erst kam Pflümers Bauch um die Ecke, dann er.
    Und jetzt dieser Sonntags-Irre! dachte
Tarzan. Das schafft uns.
    Er sollte recht behalten.
    „Habt ihr geraucht?“ brüllte Pflümer.
    Die Zigarre möchte ich sehen, dachte
Tarzan, die so riecht. Total beknackt!
    „Ich habe nicht geraucht“, erklärte
Klößchen empört. „Nur den Keller angezündet. Aus Versehen.“ Dann wurde er
hochgestochen. „Weil die Finsternis meine Orientierung erschwerte, mußte ich
ein Zündholz entflammen. Ein Funke ist auf die Makulatur (Altpapier) gefallen, die dann...“
    „Hier wird nicht gezündelt“, schrie
Pflümer. „Euer Leichtsinn legt noch die Anstalt in Schutt und Asche.
Unverantwortlich! Aber das hat ein Nachspiel. Hiergeblieben!“

    Niemand hatte sich gerührt.
    Immerhin riskierte er einen Blick in
den Kofferkeller. Dort glomm oder kokelte nichts. Der Brandgeruch hing nur noch
schwach in der Luft und verflüchtigte sich mehr und mehr.
    „Ihr kommt mit zum Direktor!“ befahl
Pflümer. „Sofort.“
    Nein! dachte Tarzan. Jetzt geht es
schief. Wir müßten längst auf den Tretmühlen hocken. Schutt und Asche! Die Zeit
wird zu knapp. Gaby und Karl warten. Das Unternehmen Obermühle-Höllental rollt
ab. Und wir erklären dem Sonntags-Irren und dem Direx, wie das... Heh! Rettung!
Der ist ja nicht da.
    „Darf ich mir den Hinweis gestatten“,
sagte Tarzan mit ungewohnter Höflichkeit, „daß Herr Direktor Dr. Freund nicht
im Hause ist. Getrost also können wir bis morgen...“
    „Ihr habt Stubenarrest“, sagte Pflümer
durch die Zähne. „Geht sofort auf eure Bude. Dort bleibt ihr, bis der Herr
Direktor kommt. Und wehe, ich erwische euch im Park oder draußen.“
    Auch der Park ist draußen, du
Grollschieber! Tarzan hätte ihn am liebsten vors Schienbein geholzst. Jetzt
verlief die Zeit wie die Spur eines Sandflohs im Sand. Aus der Traum!
    Sie trotteten die Treppe hinauf.
    Pflümer keuchte hinter ihnen drein. Er
führte sie ab wie ein Wachhabender im Gefängnis. Es fehlte nur noch der Säbel.
Bis zum zweiten Stock kam der Studienrat mit. Dann machte er kehrt.
    Im ADLERNEST sagte Klößchen: „Schöner
Sonntag ist das, das ist er! So ein Kack!“
    „Jedem kann mal ein Streichholz aus der
Hand fallen“, sagte Tarzan. „Aber wenn du es fallen läßt, dann bestimmt im
döööfsten Moment. Jetzt sind wir hier eingekerkert. Und wie sieht’s auf dem
Rastplatz aus? Gaby und Karl warten auf uns. Sie brauchen unsere Unterstützung.
Schließlich sind wir die halbe TKKG-Bande.“
    „Wir türmen!“ schlug Klößchen vor. „Mit
der Strickleiter. Aus dem Fenster. Wie nachts schon so oft.“
    Tarzan schloß für einen Moment die
Augen. „Willi! Pflümer wird uns jede halbe Stunde kontrollieren. Mich mag er
ohnehin nicht. Außerdem ist heller Mittag. Im Hof und im Park latschen Dutzende
rum. Was meinst du, was wir für ein Publikum haben, wenn wir uns abseilen!“
    „Hm. Stimmt! Geht nicht!“
    Klößchen riß seinen Schrank auf und
griff nach einer Tafel Milchschokolade. Seelenpein und Schuldgefühle erzeugten
mörderischen Hunger bei ihm. Während er futterte, dachte er laut.
    „Vielleicht kommt der Direx etwas
früher aus der Stadt zurück — und läßt uns dann laufen. Sonntags speist er
zuweilen im Posthotel. Da ziehen sie zur Zeit ‘ne Kanadische Woche ab. Mit
Rentierbraten, Bärentatzen und großer Salatplatte nach Art der
Schwarzfuß-Indianer. Wenn... Ach, nützt ja doch nichts. Bis 14 Uhr schaffen wir’s
nie. Selbst wenn der Direx beizeiten antanzt, sind wir per Drahtesel nicht
schnell genug. Da brauchten wir einen Porsche.“
    „Porsche?“ Tarzan fletschte die Zähne. „Willi,
das ist es! Einen Porsche! Den brauchen wir! Und Hubi dazu.“
    „Meinst du Porsche-Hubi?“
    „Wen sonst! Wenn der uns nicht
raushaut, dann keiner. Außerdem ist er schärfstens motorisiert, kann also echt
Zeit gutmachen, die wir hier verlieren, weil du den Kofferkeller abfackelst,
statt dein Gerümpel auf Halde zu legen. Klar?“
    „Nee!“
    „Warte hier! Ich sause ans

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