Verrat in Paris
machen …«
»Alles ist erlaubt«, murmelte er, als er ihr die Strumpfhose auszog. »In der Liebe und im Krieg …«
Als er sie ganz ausgezogen und sich auch seiner Kleider entledigt hatte, konnte sie nichts mehr sagen, nicht mehr protestieren. Sie hatte plötzlich kein Gefühl mehr für Zeit und Raum; es gab nur noch die Dunkelheit, die Wärme seiner Berührung und die Lust, die in ihr bebte. Sie bekam kaum mit, wie sie aufs Bett fielen. Sie sank erwartungsvoll auf die Matratze und hörte ihrer beider schnellen Atem. Dann presste sie sich an ihn, drängte ihn an sich und in sich.
Ausgehungert, dachte sie, als seine Lippen ihren Mund erforschten.
Und sie stürzten sich aufeinander wie zwei Verhungernde sich auf ein Festmahl stürzen.
Er fasste nach ihrer Hand, und ihre Finger umklammerten einander immer fester und fester, als ihre Körper sich vereinigten, sich aneinander rieben, gemeinsam jubilierten.
Selbst als die letzten Schauer der Begierde verklungen waren, hielt er noch immer ihre Hand.
Jetzt ließ er sie langsam los und umfasste ihr Gesicht. Er küsste sie sanft auf die Lippen, auf die Lider. »Nächstes Mal«, flüsterte er, »lassen wir es langsamer angehen. Dann werde ich es nicht so eilig haben, das verspreche ich.«
Sie lächelte ihn an. »Keine Beschwerden.«
»Nein?«
»Nein. Aber beim nächsten Mal …«
»Ja?«
Sie drehte sich unter ihm, und sie rollten über die Laken, bis sie schließlich auf ihm saß. »Nächstes Mal«, murmelte sie und 183
näherte ihre Lippen seiner Brust, »bin ich diejenige, die die Zügel in der Hand hält.«
Er stöhnte, als ihr heißer Mund seinen Bauch berührte und sich langsam nach unten bewegte.
»Du hast doch gesagt, alles ist erlaubt …«
»… in der Liebe und im Krieg.« Er lachte. Und vergrub seine Hände in ihrem Haar.
Sie trafen sich am selben Ort wie immer, im Lagerhaus hinter der Galerie Annika. An den Wänden stapelten sich Dutzende von Kisten mit Bildern und Skulpturen von Möchtegern-Künstlern, von denen die meisten zweifellos untalentierte Amateure waren, die auf einen Platz in der Galerie hofften. Aber wer kann ernsthaft beurteilen, was Kunst ist und was Schrott?
dachte Amiel Foch, der sich in diesem Raum voll eingesperrter Träume umsah. Für mich ist das alles das Gleiche. Farbe und Leinwand.
Foch drehte sich um, als die Tür des Lagerhauses geöffnet wurde. »Die Bombe ist hochgegangen wie geplant«, sagte er.
»Der Job ist erledigt.«
»Der Job ist nicht erledigt«, war die Antwort. Anthony Sutherland tauchte aus der Nacht auf und betrat das Lagerhaus.
Die Tür schlug hinter ihm zu. Das Echo hallte über den Betonboden. »Die Frau sollte verschwinden. Aber sie ist noch am Leben. Und Richard Wolf auch.«
Foch starrte Anthony an. »Es war ein verzögerter Zünder, der zwei Minuten nach Betreten der Wohnung die Explosion auslöst! Er kann nicht von alleine losgegangen sein.«
»Jedenfalls sind sie noch am Leben. Bisher ist Ihre Erfolgsquote katastrophal. Sie konnten noch nicht mal diese dumme Marie St. Pierre erledigen …«
»Um Madame St. Pierre kümmere ich mich noch …«
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»Vergessen Sie sie! Jetzt geht es um die Tavistocks. Sie sollen sterben! Meine Güte, die sind wie Katzen! Sie haben sieben verdammte Leben!«
»Jordan Tavistock ist immer noch in Polizeigewahrsam. Ich kann arrangieren …«
»Jordan können wir eine Weile vernachlässigen. Da, wo er ist, bedeutet er keine Gefahr. Aber um Beryl müssen wir uns so schnell wie möglich kümmern. Ich vermute, dass sie und Wolf Paris verlassen werden. Sie müssen sie finden.«
»Wie?«
»Der Profi sind Sie.«
»Richard Wolf ist ebenfalls ein Profi«, sagte Foch. »Es wird schwierig sein, ihn zu finden. Ich kann auch keine Wunder vollbringen.«
Minutenlang schwiegen die beiden Männer. Foch beobachtete seinen Auftraggeber, wie er zwischen den Kisten auf und ab ging, und dachte: Dieser Junge hat nichts von seiner Mutter. Sie ist kaltschnäuzig genug, um die Sache durchzuziehen. Und hat die Nerven, nicht vor den Konsequenzen zurückzuschrecken.
»Ich kann nicht blind auf die Suche gehen«, sagte Foch. »Ich brauche eine Spur. Vielleicht wollen sie nach England?«
»Nein, nicht nach England.« Anthony blieb unvermittelt stehen. »Nach Griechenland. Auf die Insel Paros.«
»Sie meinen … zu den Rideaus?«
»Wolf wird versuchen, mit Rideau Kontakt aufzunehmen, da bin ich mir sicher.« Anthony schnaubte verächtlich.
»Meine Mutter hätte sich schon vor Jahren um
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