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Verrat in Paris

Verrat in Paris

Titel: Verrat in Paris Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tess Gerritsen
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diesen Rideau kümmern sollen. Na ja, es ist immer noch genug Zeit.«
    Foch nickte. »Ich fahre nach Paros.«

    Nachdem Foch gegangen war, stand Anthony Sutherland allein 185
    im Lagerhaus und sah sich die Kisten an. Hier drin sind so viele Hoffnungen und Träume, dachte er. Aber nicht meine. Meine sind ausgestellt. Jeder kann sie sehen und bewundern. Die Werke dieser armen Looser verschimmeln hier für immer in den Kisten. Aber ich bin der neue Star von Paris.
    Man brauchte mehr als nur Talent und Glück. Man brauchte Philippe St. Pierres Geld. Geld, das immer sofort da war, wenn seine Mutter keines mehr hatte.
    Mein Vater Philippe, dachte Anthony und lachte. Nach all den Jahren hat er immer noch keine Ahnung. Das muss ich meiner wunderbaren Mutter hoch anrechnen – sie weiß, wie sie ihn immer wieder rumkriegt.
    Aber weibliche Tricks halfen auch nicht immer.
    Wenn Nina diese Sache doch nur vor Jahren geklärt hätte!
    Stattdessen hatte sie einen Zeugen übrig gelassen, den Mann sogar bezahlt, damit er das Land verließ. Und solange dieser Zeuge am Leben war, war er eine Zeitbombe, die auf einer einsamen griechischen Insel vor sich hintickte.
    Anthony verließ das Lagerhaus, ging die Straße hinunter und stieg in seinen Wagen. Es war Zeit, nach Hause zu fahren. Er wollte seiner Mutter keinen Anlass zur Sorge bereiten.
    Schließlich war sie der einzige Mensch auf der Welt, der ihn wirklich liebte. Und der ihn verstand.
    Wir sind uns unglaublich ähnlich, Mutter und ich, dachte er und lächelte. Er ließ den Wagen an und verschwand in der Nacht.

    Um neun Uhr morgens kamen sie, um ihn aus seiner Zelle zu holen. Es gab keine Erklärungen, nur die Schlüssel klickten im Schloss, gefolgt von einem schroffen Befehl auf Französisch.
    Und jetzt? fragte sich Jordan, als er der Wache durch den Flur zum Besucherzimmer folgte. Er ging hinein, blinzelte im grellen 186
    Licht der Neonröhren.
    Reggie Vane wartete auf ihn. Er winkte Jordan zu einem Stuhl.
    »Setz dich. Du siehst furchtbar aus, mein Junge. Wie geht es dir?«
    »Ich fühle mich auch furchtbar«, gab Jordan zu und sank auf den Stuhl.
    Reggie nahm ebenfalls Platz. Er beugte sich vor und flüsterte verschwörerisch: »Ich habe dir das mitgebracht, worum du gebeten hattest. Um die Ecke ist eine nette kleine charcuterie.
    Da gibt es eine wunderbare Ententerrine. Und ein paar Baguettes.« Er schob ihm unter dem Tisch eine Papiertüte hin.
    » Bon appétit. «
    Jordan schaute in die Tüte und seufzte erfreut. »Reggie, alter Kumpel, du bist ein Heiliger.«
    »Ich hatte auch noch ein paar Lauchtörtchen besorgt, aber der Polizist am Eingang bestand darauf, dass ihm auch etwas zusteht.«
    »Und was ist mit Wein? Hast du ein oder zwei anständige Flaschen beschaffen können?«
    Reggie schob ihm unter dem Tisch eine zweite Tüte zu, in der es klirrte. »Natürlich. Einen Beaujolais und einen ganz ordentlichen Pinot noir. Leider beide mit Schraubverschluss –
    Korkenzieher sind hier nicht erlaubt. Und du musst ihnen die Flaschen geben, sobald sie leer sind. Wegen des Glases, du weißt schon.«
    Jordan schaute zufrieden auf den Beaujolais. »Wie hast du denn das geschafft, Reggie?«
    »Eine Hand wäscht halt die andere. Ach ja, die Bücher, um die du gebeten hattest – Helena bringt sie dir am Nachmittag vorbei.«
    »Hervorragend!« Jordan lächelte. »So kann man selbst im Gefängnis noch ein zivilisiertes Leben führen.« Er sah Reggie 187
    an. »Und was gibt’s Neues? Seit gestern habe ich nichts mehr von Beryl gehört.«
    Reggie seufzte. »Diese Frage habe ich befürchtet.«
    »Was ist passiert?«
    »Ich glaube, sie und Wolf haben Paris verlassen. Nach der Explosion gestern Abend …«
    » Was? «
    »Ich habe es heute Morgen von Daumier gehört. In der Wohnung, in der Beryl untergebracht war, ging gestern Abend eine Bombe hoch. Zwei französische Agenten kamen ums Leben. Wolf und deiner Schwester geht es gut, aber sie wollen eine Weile untertauchen und verlassen das Land.«
    Jordan stieß einen Seufzer der Erleichterung aus. Gott sei Dank war Beryl nicht mehr in Paris. Eine Sache weniger, um die man sich sorgen musste.
    »Was hat es mit der Bombe auf sich?« fragte er. »Was meint Daumier?«
    »Seine Leute glauben, dass es Parallelen gibt.«
    »Wozu?«
    »Zu dem Anschlag bei den St. Pierres.«
    Jordan starrte ihn an. »Aber das war doch ein terroristischer Anschlag. Diese ›Kosmische Solidarität‹ oder irgend so eine Organisation …«
    »Offensichtlich hinterlassen

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