Verraten für 1000 Dollar
des dritten Regiments vollzählig angetreten, Sir!"
"Lassen Sie die Leute absitzen und ihre Tiere versorgen, Captain." Der Captain brüllte den Befehl über den Reithof. Die Kavalleristen stiegen aus den Sätteln. In Zweierreihen führten sie ihre Pferde zu den Stallungen. Der Reithof leerte sich rasch.
Auch Eric schwang sich aus dem Sattel. "Lieutenant VanHoven!" Er drehte sich zur Kommandantur um. Auf deren Veranda winkte der Adjutant des Generals, ein junger Major. "Sie werden erwartet. Im Raucherzimmer des Kasinos!" Ohne weitere Erklärung verschwand er wieder in der Kommandantur.
"Ich bring Venus in den Stall", bot sich Trevor an. Eric überließ ihm das Pferd. Durch den Staub des Reithofes stapfte er ins Kasino. Er hatte nicht viele Idee, wer ihn dort erwarten könnte. Vermutlich jemand aus seiner großen Verwandtschaft in Amarillo. Dort hatten sich die VanHovens - Einwanderer aus Holland - vor mehr als sechzig Jahren niedergelassen.
Auf den Anblick der Frau auf der schweren Couch des Raucherzimmers war er nicht gefasst - Mary-Anne. "Was für eine Überraschung...!" Etwas Geistreicheres fiel ihm nicht ein.
"Hallo, Eric." Die trug ein dunkelrotes Samtkleid und mit schwarz geränderten Säumen, Knopfleisten und Kragen. Es betonte die Rundungen ihres schlanken Körpers. Selbst ihr Busen sah in diesem Kleid größer aus, als er tatsächlich war. Das dunkle Haar hatte sie zu einem Knoten im Nacken zusammengebunden. Ein schwarzer mit einer Pfauenfeder geschmückter Samthut, eine Art Barett, saß auf ihrem Kopf.
Sie stand auf. "Ich warte schon den halben Tag auf dich." Ihre Anblick entzückte Eric. Abgesehen von ihrer bekümmerten Miene. Sie wirkte eine Spur zu ernst, um ihn unbesorgt bleiben zu lassen. Die Genugtuung allerdings behielt die Oberhand - sie war zurückgekehrt. Zu ihm. Seine Eroberung war also doch geglückt.
Eric nahm ihre Hand und küsste sie galant. "Wie oft hab ich an dich gedacht..." Er führte sie zur Couch. "Ich freu mich, Mary-Anne." Er überlegte fieberhaft, wie er das Abenteuer noch in den Rest des Tages einbauen sollte.
Nebeneinander nahmen sie auf der schweren Couch Platz. "O, Eric", sagte sie leise. "Und ich erst, Tag und Nacht habe ich an dich gedacht." Flehend hingen ihre Augen an seinem Gesicht. "Liebst du mich?"
"Aber ja doch." Er schloss sie in die Arme und küsste sie zärtlich in den Nacken. Dabei fragte er sich, ob sie wohl ein Hotelzimmer in der kleinen Ansiedlung außerhalb des Forts genommen hätte. Das wäre am günstigsten, dachte er. Für den Abend hatte er der Schwadron frei gegeben.
Sie machte sich von ihm los. "Wann heiraten wir?"
Genauso gut hätte sie ihn fragen können, ob er an Engel glaubte oder Spion für die Mexikaner werden wollte. Unfähig ein Wort zu sagen starrte er sie an. Als wäre sie eine Erscheinung, die ein Fiebertraum seinem Hirn vorgaukelte.
"Warum guckst du so, Eric, ist dir nicht gut?" Sie streichelte seine Wange. "Wir heiraten doch, nicht wahr?"
"Nun ja..." Sein Verstand begann wieder zu arbeiten, zögernd zwar, aber immerhin. "Sicher habe ich auch daran gedacht, aber du musst verstehen, ich bin Soldat..."
"Du hast mich berührt, Eric..." Sie senkte den Blick und errötete. "Wie noch kein Mann mich berührt hat. Und wie ein Mann nur die Frau berührt, mit der er den Bund der Ehe geschlossen hat."
Eric schluckte. Sein Mund war plötzlich trocken. "Die Vereinigten Staaten brauchen mich, Mary-Anne..."
"Viele Offiziere haben Frauen, die mit ihnen ziehen..."
"Es wird bald Krieg mit Mexiko geben - ich kann es nicht verantworten eine junge Frau wie dich zur Witwe zu machen..."
"Gott wird dich beschützen, das weiß ich." Sie lächelte und hauchte ihm einen Kuss auf die Wange. "Wir sollten es so schnell wie möglich tun. Dad weiß schon Bescheid..."
"Worüber weiß dein Vater Bescheid?" Erics Kopf war jetzt wieder so klar, wie bei einer Attacke gegen feindlichen Frontlinien.
"Dass du mich heiraten willst." Sie lächelte vergnügt. "Ich hab natürlich nicht gesagt, was wir... ich meine... du weißt schon. Ich hab ihm erzählt, dass du mir einen Antrag gemacht hast. Das kommt schließlich aufs gleiche 'raus, nicht wahr?"
Eric nickte langsam. Der Ernst seiner Lage war ihm nun vollkommen klar.
"Seine Flotte wird in zwei Wochen in Texas City vor Anker gehen..."
"Seine Flotte?" Eric machte eine begriffsstutzige Miene.
"Aber du kennst doch Admiral Buchanan!" Fast vorwurfsvoll sah sie ihn an. "Ich hab dir doch schon von Dad erzählte, er ist
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