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Verruchte Begierde: Roman (German Edition)

Verruchte Begierde: Roman (German Edition)

Titel: Verruchte Begierde: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Brown
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ihr einen warmen Kuss. »Hast du etwas gegessen?«
    »Sergeant Hopkins hat mir vorhin mein Abendessen gebracht. Aber das wollte ich nicht.«
    »Ich werde dir etwas anderes besorgen.« Er wollte sich zum Gehen wenden, doch sie klammerte sich an seinen Arm und schmiegte sich weiter an ihn an. »Nein, lass mich nicht allein. Bitte nicht. Halt mich weiter fest.«
    Er drückte sie sanft zurück auf ihre Pritsche, setzte sich auf den Rand des schmalen Betts und blickte in ihr im Schatten liegendes Gesicht. Er hatte Sergeant Hopkins absichtlich darum gebeten, das Licht nicht anzuschalten. Er hatte freien Zugang zu den Zellen, wenn es um eine Befragung ging. Das war allerdings nicht der Grund, aus dem er um diese Zeit hierhergekommen war. Er überschritt die mit seinem Amt einhergehenden Befugnisse, indem er mitten in der Nacht hier erschienen war, und selbst auf die Gefahr hin, den Argwohn der Wärterin zu wecken, dehnte er die Grenzen des Erlaubten lieber im Dunkeln aus.
    »War es sehr schlimm?«, fragte er sie sanft.
    Sie griff nach seiner Hand und drückte sie an ihr Gesicht.
    »Dass es so schlimm werden würde, hätte ich beim besten Willen nicht gedacht. Vielleicht hatte ich mir eingebildet, es wäre heldenhaft, die Nacht im Gefängnis zu verbringen. Vielleicht wollte ich die Aufmerksamkeit und den Ruhm. Aber in Wahrheit ist es ganz einfach erniedrigend. Ich hatte fürchterliche Angst. Ich weiß, dass das total idiotisch ist. Doch ich hatte eine Heidenangst davor, dass man mich wegen einer Laune des Schicksals oder wegen eines fürchterlichen Irrtums einfach hierbehält.«
    Sie wirkte vollkommen hysterisch. Hunter hatte sie noch nie so aufgewühlt erlebt. »Pst, pst.« Er strich ihr tröstend die Haare aus der Stirn. »Das würde ich niemals zulassen.«
    »Aber vielleicht hättest du mir nicht helfen können«, gab sie völlig irrational zurück. »Mir ist entsetzlich kalt.«
    Ohne über die möglichen Konsequenzen nachzudenken, legte er sich neben sie und deckte sie beide zu. Wimmernd wie ein kleines verletztes Tier schlang sie ihm die Arme um den Hals und vergrub ihr Gesicht an seiner Brust.
    »Ich liebe dich, ich liebe dich. Ich habe solche Angst. Halt mich fest.«
    Er spürte ihren Schmerz, als hätte ihm jemand ein Messer in die Brust gebohrt. »Oh Gott, ich liebe dich auch.« Er nahm sie in den Arm und zog sie eng an sich.
    Doch sie wollte ihm noch näher sein. Ihre Lippen glitten über sein Gesicht, und er küsste sie voller Leidenschaft zurück, wobei er seine Zunge in ihren nassen Mund schob.
    Nach einer gefühlten Ewigkeit machte er den Mund von ihren Lippen los. »Großer Gott, das ist vollkommener Wahnsinn.« Er presste eine Reihe schneller, willkürlicher Küsse auf ihren schlanken Hals. »Ich könnte dich dafür erwürgen, dass du uns in diese Zwickmühle gebracht hast.«
    Sie schmiegte sich erneut an seine Brust. »Das hätte ich verdient. Ich musste für mein Recht als Journalistin einstehen, meine Informanten nicht zu nennen, aber
ich habe festgestellt, dass ich nicht zur Märtyrerin geboren bin. Inzwischen ist mir klar, dass ich im Grunde meines Herzens ein furchtbarer Feigling bin. Wie halten die Verurteilten es aus, Tag für Tag und Jahr für Jahr in einer Zelle eingesperrt zu sein?«
    »Die wenigsten sind so sensibel wie du, mein Schatz.«
    »Ich werde einen Bericht über Gefangene machen. Ich werde ihre …«
    Er stöhnte leise auf. »Vielleicht sollten wir dich erst einmal hier rausholen, bevor du überlegst, wie du die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit auf das schwere Los deiner Mitgefangenen lenken kannst.« Er legte eine Hand unter ihr Kinn und sah ihr ins Gesicht. »Warum hast du dich nicht vom Anwalt deines Senders auf Kaution rausholen lassen?«
    »Wie hätte ich dann noch meinen Standpunkt deutlich machen sollen? Hier geht es um den ersten Zusatzartikel unserer Verfassung. Ich weiß, du denkst, ich wollte euch nur Ärger machen, wäre einfach starrsinnig und …«
    »Ich respektiere dich für das, was du getan hast.«
    Sie riss überrascht die Augen auf, und er schränkte mit einem leisen Lachen ein: »Das sage ich als Privatmann. Als Bezirksstaatsanwalt bin ich noch immer total sauer auf dich. Aber, Kari Stewart, ich liebe dich und alles, wofür du stehst.« Er drückte ihren Kopf wieder an seine Brust. »Weshalb hätte ich wohl sonst meine Karriere aufs Spiel gesetzt, indem ich hierhergekommen bin und mich zu dir auf die Pritsche gelegt habe? Dafür könnten sie mir an den Karren

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