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Verruchte Begierde: Roman (German Edition)

Verruchte Begierde: Roman (German Edition)

Titel: Verruchte Begierde: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Brown
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rief eine bekannte Stimme.
    Sie drehte den Kopf und entdeckte Mike Gonzales. Er hatte seine Kamera geschultert, sah aber nicht durch den Sucher, sondern blickte Kari mit vor Aufregung blitzenden Augen direkt an.
    »Was ist los, Mike?«, versuchte sie sich über den allgemeinen Lärm hinweg Gehör zu verschaffen und verrenkte sich den Hals, um den Kollegen nicht aus den Augen zu verlieren, als eine Polizistin sie entschlossen weiterzog.
    »Du bist eine Heldin! Sämtliche Journalisten der Stadt stehen hundertprozentig hinter dir. Pinkie setzt Himmel und Hölle in Bewegung, um dich rauszuholen. Nach dieser Geschichte ist der Name McKee keinen Pfifferling mehr wert.«
    »Aber …«
    »Bitten gehen Sie weiter, Ms Stewart«, drängte die Polizistin, während sie sie weiter durch die Menge schob.
    Die Ereignisse des Morgens und das, was Mike erzählt
hatte, verwirrten sie derart, dass sie erst mehrere Minuten später tatsächlich begriff, dass sie auf dem Weg in eine Zelle war.
    »Ich habe meinen Mann angerufen, als ich gehört habe, dass Sie hier eingeliefert werden«, erklärte ihr die Wärterin. »Ich kann einfach nicht glauben, dass Sie wirklich vor mir stehen.«
    Kari massierte sich die Arme, denn sie hatte eine Gänsehaut. »Ich wünschte mir, wir hätten uns unter anderen Umständen kennengelernt.« Sie sah die Frau mit einem schwachen Lächeln an.
    Die Aufseherin schüttelte erbost den Kopf. »Das ist wirklich der Gipfel. Ich kann einfach nicht glauben, dass man Sie hier einsperrt, während man gleichzeitig irgendwelche Kriminellen laufen lässt.«
    »Ich mache Ihnen deshalb keinen Vorwurf.« Was tat sie da? Tröstete ihre Kerkermeisterin? Fast hätte sie laut gelacht. Werde ich vielleicht hysterisch? , überlegte sie und kämpfte gegen das Lachen an. »Außer mir ist niemand hier«, bemerkte sie, als sie an einer leeren Zelle nach der anderen vorüberging.
    »Nicht in diesem Teil. Der Bezirksstaatsanwalt hat angeordnet, dass wir Sie hier unterbringen«, erklärte ihr die andere Frau.
    »Verstehe«, meinte sie. Auch wenn sie das nicht wirklich tat.
    Die Wärterin hielt ihr die Tür der letzten Zelle auf. »Sie haben sogar ein Fenster«, stellte sie freundlich wie ein Page fest, der den Hotelgast auf die schöne Aussicht hinwies, die das Zimmer bot. »Falls Sie irgendetwas brauchen, rufen Sie mich einfach«, fuhr sie fort.
    »Danke«, sagte Kari, doch dann wurde ihr bewusst, wie lächerlich das klang.Versuchte sie, den Preis für die charmanteste Bewohnerin des Zellenblocks zu kriegen, oder was?
    Die Frau drückte die schwere Tür ins Schloss, und Kari zuckte zusammen, als das Krachen von Stahl auf Stahl an ihre Ohren drang. Etwas Quälenderes als das Zuklappen des Riegels außen an der Tür hatte sie nie zuvor gehört. Sie hatte das Gefühl, wie wenn sie von dem Geräusch wie von einem Pfeil durchbohrt würde. Wie schaffte man es, nicht verrückt zu werden, wenn man hinter Gittern saß?
    »Könnten Sie mir wohl ein Autogramm geben, bevor Sie wieder gehen?«, fragte die Wärterin.
    »Ja, natürlich.« Ihre Zähne klapperten.
    »Schreiben Sie bitte ›für Gus‹. Dann flippt er sicher völlig aus.«
    »In Ordnung.«
    »Ich sitze vorn an meinem Tisch. Denken Sie daran, Bescheid zu sagen, falls Sie etwas brauchen.«
    Das Geräusch von ihren Gummisohlen wurde immer leiser, und danach war Kari ganz allein mit einem Hocker, einer Pritsche, einem Waschbecken und einem kleinen Schrank. Die Zelle war blitzblank. Sie wirkte neu. Nüchtern. Und entsetzlich kalt.
    Zitternd legte sie sich auf die Pritsche und zog die Decke über sich. Was wohl ihr Vater von dieser Sache gehalten hätte? Und Thomas? Er wäre entsetzt gewesen, davon war sie überzeugt.
    Sie rollte sich auf die Seite, zog die Knie an die Brust und brach in Tränen aus.
     
    »Du weißt, was ich für die Kleine empfinde.« Pinkie schwenkte grüblerisch sein Scotch-Glas über der Plastiktischdecke, während Bonnie am Herd stand und Frikadellen briet.
    »Sie ist eine erwachsene Frau, Pinkie. Sie ist kein kleines Mädchen mehr, und sie steht für etwas ein, woran sie glaubt. Es war ihre eigene Entscheidung. Du hättest ihr nicht helfen können, selbst wenn sie das zugelassen hätte, aber das hätte sie auf keinen Fall.«
    »Ich weiß, ich weiß«, knurrte er ärgerlich und schwenkte weiter den Alkohol in seinem Glas. »Warum ist sie nur so furchtbar stur?«
    »Sie ist eben überzeugt davon, dass sie das Richtige tut.«
    »Verdammt, das bin ich auch. Ich habe heute

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