Verruchte Begierde: Roman (German Edition)
Sieh zu, dass du verschwindest, ich habe alle Hände voll zu tun. Ist schon jemand unterwegs, um mit den Hus … Hoos … verdammt, wie heißen diese Leute noch? … zu reden? Ist jemand auf dem Weg dorthin? Los, Leute, kommt endlich in die Gänge.«
Als sie abends zu Kari kamen, trank Pinkie die zwei Whiskey, die Bonnie ihm genehmigte, während sie eine Tüte frischer Lebensmittel in ein selbst gekochtes Mahl verwandelte, und kaum, dass das Geschirr gespült und abgetrocknet war, ließen sie die junge Frau wieder allein.
Vor Kari dehnte sich ein endlos langer, leerer Abend aus. Sie hatte einen ausgiebigen Mittagsschlaf gemacht, sodass sie jetzt putzmunter war. Also versuchte sie zu lesen, konnte sich aber nicht auf die Worte konzentrieren,
im Fernsehen kam nur Mist, und da sie niemanden zum Reden hatte, blieb ihr nichts anderes zu tun, als sich Gedanken darüber zu machen, was mit Hunter war.
Warum hatte er sie noch nicht angerufen? Ihr war klar, er hatte alle Hände voll zu tun gehabt, aber er hätte sich doch sicher fünf Minuten nehmen können, um sie anzurufen und zu fragen, ob mit ihr alles in Ordnung war. Warum hatte sie noch nichts von ihm gehört?
Sie hing noch immer ihren Grübeleien nach, als es um kurz vor Mitternacht plötzlich bei ihr klingelte. Sie rannte in den Flur, und nach einem Blick durch den Spion seufzte sie erleichtert auf und öffnete die Tür.
»Darf ich reinkommen?«
Sie machte einen Schritt zur Seite.
»Darf ich vielleicht auch was trinken?«
Ohne auf ihre Zustimmung zu warten, trat er vor die kleine Bar, schenkte sich einen doppelten Whiskey ein und leerte das Glas mit einem großen Schluck.
Er sah vollkommen erledigt aus. Als er hereingekommen war, hatte er seine Jacke und die Weste, die an seinem Zeigefinger über seiner Schulter gehangen hatten, auf dem Sofa abgelegt. Sein Hemd warf schlaff und knitterig, seine Krawatte war gelockert, er war unrasiert, hatte eingefallene Wangen, dunkle Ringe unter den Augen und war sich anscheinend so oft mit den Fingern durch das Haar gefahren, dass es wirr in alle Richtungen stand. Sogar seine Brille wirkte plötzlich nicht mehr distinguiert, sondern wie ein erdrückendes Gewicht, das schwer auf seiner Nase lag.
Mit den Augen der Liebe betrachtet, hatte er nie besser ausgesehen.
Er blickte dorthin, wo sie noch immer mitten im Wohnzimmer stand, und der Hauch von einem Lächeln huschte über sein Gesicht. Sie trug eine farbverspritzte Bluse, eine Jeans mit einem Loch am Knie, und ihre blonden Locken waren wild zerzaust. Sie sah abgerissen, ungezwungen und unglaublich sexy aus.
»Leidest du noch unter irgendwelchen Nachwirkungen von der letzten Nacht?«
»Ich habe einen leicht verrenkten Hals.«
Er erinnerte sich daran, wie ihr Kopf an seiner Brust gelegen hatte, und fragte sie lächelnd. »Das ist alles?«
»Ja.« Ihr Blick huschte ruhelos durchs Zimmer, denn aus irgendeinem Grund war sie plötzlich unglaublich nervös. »Hast du die Nachrichten gesehen?«
»Ja.«
»Oh. Hast du auch den Bericht über mich gesehen?«
»Ja.«
»Hast du gehört, was ich über dich gesagt habe?«
»Ja.«
Bei seinem kühlen, gleichmütigen Ton brannten ihr die Sicherungen durch. Sie nahm eine möglichst arrogante Haltung ein, stemmte ihre Fäuste in die Hüfte und wollte von ihm wissen: »Was hast du davon gehalten? Verdammt, sag etwas!«
Er kam langsam auf sie zu, und während eines endlosen Moments sah er einfach auf sie herab. Dann legte er plötzlich eine Hand in ihren Nacken, zog ihr Gesicht zu sich heran und küsste sie mit einer derartigen Leidenschaft, dass ihr keine andere Wahl blieb, als dem heißen Drängen nachzugeben und den Mund zu öffnen,
während er begierig seine Zunge zwischen ihre Zähne schob.
Zögernd glitten ihre Hände über seine Schultern, doch als seine Zungenspitze über die sensible Stelle direkt hinter ihren Schneidezähnen strich, vergrub sie ihre Finger in seinem verführerisch zerzausten Haar.
Er schlang ihr die Arme um den Leib und hielt sie mehrere Sekunden einfach fest. »Du bist einfach unmöglich, weißt du das?« Seine Hände strichen gierig über ihren Körper, und sie klammerte sich hilfesuchend an ihm fest.
»Ich liebe dich.«
»Ich weiß. Schließlich hast du es praktisch vor aller Welt verkündet. Gott, als ich den Bericht gesehen habe, habe ich …« Wieder küsste er sie besitzergreifend auf den Mund.
Als er endlich von ihr abließ, stieß sie keuchend aus: »Ich könnte dich umbringen, Hunter
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