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Verrueckt nach Brause

Verrueckt nach Brause

Titel: Verrueckt nach Brause Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gabi Groger
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denn
hier im Kindergarten?, denke ich und beschließe, so zu tun, als hätte ich die
alberne SMS noch nicht gelesen.
    Wieder an meinem
Platz angekommen, grinst Dirk mich blöde an und fragt:
    “Und?“
    „Was, und?“
    „Hast Du meine SMS
gelesen?“
    „SMS?“
    „Ja, schau doch mal
nach.“
    Überrascht tuend,
krame ich nach meinem Handy und lese die SMS.
    „Danke, wie nett“,
sage ich.
    „Und sonst? Wie findest
Du mich denn?“, fragt er penetrant.
    Was soll man darauf
jetzt antworten?
    „Ganz nett“, lüge
ich und er scheint erst mal zufriedengestellt.
    Wir sitzen noch ca.
eine Stunde im Eiscafé. Er bekommt währenddessen mehrere SMS und Anrufe, welche
er auch alle in meinem Beisein beantwortet. Langsam werde ich stinkig. Doch er
erklärt, dass das alles rein geschäftlich sei. Ohne ihn läuft’s halt nicht im
Laden.
    Irgendwann wird es
mir dann zu dumm und ich sage:
    „So, Dirk. Ich muss
gleich meinen Sohn abholen. Wir müssten dann jetzt mal aufbrechen.“
    Wenigstens übernimmt
er die Rechnung. Alles andere wäre für mich auch absolut indiskutabel. Wenn bei
mir ein Typ beim ersten Date zur Kellnerin sagt:
    „Wir zahlen
getrennt“, hat sich das für mich sofort erledigt. Da bin ich altmodisch.
    Beim Verlassen des
Cafés bietet Dirk mir an, mich nach Hause zu fahren. Na, das hätte mir ja
gerade noch gefehlt, denke ich und sage:
    „Nicht nötig. Ich
habe mein Auto ganz in der Nähe geparkt.“
    „Ich stehe aber
gleich hier um die Ecke. Lass mich Dich wenigstens zu deinem Auto fahren.“
    „O.k.“, entgegne ich
resigniert.
    Als wir sein Auto
erreichen, wird mir klar, warum er darauf gepocht hat, mich zu bringen. Da
steht ein nagelneuer BMW - Modell Angeber - mit Ledersitzen und allem Pipapo.
    „Steig ein“, sagt er
galant und öffnet mir die Tür.
    Nach ca. drei
Minuten Fahrt haben wir mein Auto erreicht. Als ich mich schnell verabschieden
will, zieht er mich zu sich heran und, eh ich mich versehe, drückt er seinen
Mund auf meinen. Sein Kuss schmeckt wie ein alter Luftballon.
    Das ist ja wohl die
Höhe. Ich stoße ihn von mir weg und knalle ihm eine. Dann sehe ich zu, dass ich
Land gewinne. Er ruft mir noch nach:
    „Tut mir leid. Das
ist so über mich gekommen.“
    Was bin ich auch für
'ne dusselige Kuh, steig zu 'nem Mann, den ich heute zum ersten Mal gesehen
habe, ins Auto. Nichts wie nach Hause jetzt. Ich komme mir vor wie ein dummes
Schulmädchen.
    Im Auto denke ich an
Madame Margos Prophezeiung. Wie konnte ich nur auf so 'nen Schwachsinn
reinfallen? Aber ich hab ja eh nie wirklich dran geglaubt, rede ich mir selbst
zu.
    Zu Hause angekommen,
putze ich mir erst mal die Zähne. Dann mache ich mir 'nen starken Kaffee und
rufe Caro an.
    Nachdem ich ihr von
meinem Reinfall berichtet habe, sie ist genauso sprachlos wie ich, bekomme ich
eine SMS. Sie ist von Dirk:
    Sorry, verzeih mir bitte. Ich habe mich unsterblich in Dich verliebt.
Ich wollte Dich nicht überrumpeln. Gib mir bitte noch eine Chance.
    Der kann mich mal. Der
Typ war vor dem Kuss schon für mich abgehakt. Ich schreibe auch nicht zurück.
Keine Antwort ist auch 'ne Antwort, ist meine Logik.
    Im Laufe des Abends
gehen noch ca. zehn weitere SMS von ihm ein. Er schickt mir sogar ein Foto, auf
dem Gummibärchen abgebildet sind, die zu dem Wort: SORRY zusammengelegt sind.
    Jetzt tut er mir
fast schon leid, und ich schreibe ihm:
    Es tut mir auch leid, Dirk. Aber vergiss es bitte. Aus uns beiden wird
kein Paar werden.
    Doch damit gibt er
sich nicht zufrieden. Er schreibt weiter und weiter. Bis es mir zu dumm wird
und ich mein Handy ausschalte.
    Später am Abend hole
ich noch meinen Sohn bei Carsten ab und als wir wieder zu Hause sind, schauen
Tom und ich "Schlag den Raab". Wir lieben solche Sendungen. Ich kann
dabei wunderbar abschalten.
    Als ich am nächsten
Tag mein Handy einschalte, sehe ich, dass Dirk mir weitere Nachrichten
geschickt hat. Er faselt darin von Liebe auf den ersten Blick und dergleichen.
Dieser Typ ist ja wohl krank. Schließlich kennen wir uns kaum. Langsam werde
ich auch wieder richtig sauer und beschließe, ihn anzurufen.
    Erwartungsfroh
meldet er sich und ich lege gleich los:
    „Dirk, lass mich
jetzt ein für alle mal in Ruhe. Es reicht. Ich will Dich nicht, kapier das
endlich.“
    „Aber es tut mir
leid mit dem Kuss“, sagt er.
    „Hier geht es
überhaupt nicht um den Kuss. Wenn Du mir gefallen hättest, hätte der mir gar
nichts ausgemacht. Du gefällst mir aber nicht“, schreie ich durch den

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