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verrueckt nach dir

verrueckt nach dir

Titel: verrueckt nach dir Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eileen Janket
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landete einen Ellbogencheck an Sergios Kinn. Sergios Kopf flog zur Seite und sein restlicher Körper drehte sich einmal um die eigene Achse. Seine Arme baumelten wie nutzlos an ihm herab. Ich konnte kaum atmen, und Bojans Finger krallten sich schmerzhaft in meine Schultern. ‚Godzillas‘ Pfeife beendete die erste Runde gerade noch rechtzeitig, bevor sich Sergio noch mehr Treffer einfing.
    Rutschenko lief auf Sergio zu und deutete mit dem Finger auf ihn. Wütend hob und senkte er die Arme, als würde er sagen wollen »Kämpfe endlich und verarsch mich nicht!«
    Plötzlich wurde Bojan von mir weggerissen, und ich dachte schon, er sei wieder in eine Prügelei geraten, da sah ich zu meiner großen Freude Luka neben ihm stehen. Er zwängte sich zu mir durch. Als er dicht vor mir stand, sah ich, dass sein Kopf hochrot angelaufen war, seine Stirn ein einziges Faltengebirge und sein Mund eine dünne zittrige Linie. Er sah aus, als wäre er kurz davor zu explodieren.
    »LEXI!«, schrie er mich an und griff in meine Oberarme. Bojan war davon so irritiert, dass er erschrocken »Luka, lass« rief.
    »Ich will nicht wissen, warum ihr hier seid ... nur sag mir, was hast du mit ihm angestellt?« Luka atmete schwer.
    Er sah so wütend aus, dass ich vor Angst nicht antworten konnte.
    »Rede, Mädchen!«, schrie er, dabei ließ er mich mit einer Hand kurz los, um die fremden Typen neben sich wegzuschubsen. »Seit gestern spricht er kein Wort! Die ganze Fahrt hierher saß er still im Wagen, als wäre er in Trance oder so ...« Luka hielt inne und zog auf einmal so viel Luft ein, dass seine Nasenflügel bebten. Dann setzte er seinen Wutausbruch fort: »Sergios Körper ist durch das verdammte Training die reinste Killermaschine, aber seine Psyche ist völlig im Keller! Der Junge ist ein einziges Wrack!«
    »Luka, bitte ...« Ich sah ihn immer noch entsetzt an und wusste nicht, was ich sagen sollte.
    »Habt ihr beiden ...« Luka warf Bojan einen messerscharfen Blick zu. »Habt ihr irgendeinen Scheiß zu laufen? Und kommt dann auch noch hier her?«
    »Nein, Mann ...«, rief Bojan und sah mich ratlos an.
    Dann wurde die nächste Runde angepfiffen.
    Aus dem Publikum kamen Rufe wie »Gib‘s ihm ,Sergio!«, »Lovic, mach den Freak fertig!«, »Kill ihn, Sergio, kill den Drecksack.«
    Luka hatte mich losgelassen, und wir starrten nun zu dritt voller Angst zum Ring. Der Kampf ging weiter, sofern man es Kampf nennen konnte, denn Rutschenko attackierte und Sergio hüpfte nur herum und kassierte zwei Treffer in die Rippen und einen mitten in die Magengrube, dass er sich vornüber beugen und die Arme um den Oberkörper wickeln musste. Zum Glück blutete er nicht, sein Gesicht war, bis auf die gerötete Stelle am Kinn, noch relativ unversehrt. Rutschenko stand still da und sah fragend zum Publikum. Das schwarze Jesus-Kreuz-Tattoo auf der rechten Seite seines Halses leuchtete unübersehbar, seine weißblonden Haare klebten an den Schläfen und seine wulstigen Lippen glänzten, als hätte er drübergeleckt.
    Er zuckte mit den Schultern, als wollte er sagen »Ist mir jetzt auch egal, ich mach den Idiot fertig«.
    Mein Innerstes schien sich nach außen stülpen zu wollen. Ich war voller Panik und bewegungsunfähig. Ich schloss die Augen und stellte mir vor, wie Sergio und ich im See badeten, wie er an mir vorbeikraulte und sich dann zu mir umdrehte und sagte: »Lexi, nicht so lahm.« Dann griff er meine Handgelenke und zog mich ganz dicht zu sich heran, um mich zu küssen ...
    »Oh, Shit!« Bojans Stimme riss mich abrupt aus meiner Fantasie, und ich öffnete meine Augen in dem Moment, als Rutschenkos Fuß durch die Luft flog und Sergio hart gegen die Brust traf. Sergio taumelte rückwärts gegen das Seil, fing sich aber im letzten Moment. Seine Deckung war komplett unten, und er machte keine Anstalten sie hochzunehmen. Warum nahm er sie nicht hoch?
    Wir konnten nicht glauben, was wir sahen.
    Die zweite Runde endete, bevor Rutschenko zu einem mächtigen Fausthieb ausholen konnte. Sein Arm blieb bedrohlich in der Luft hängen, als die drei Minuten um waren.
    Ich drehte mich zu Luka und sah zu ihm hoch. »Ich wollte mit ihm reden ... Ich hätte ihm alles erklären können«, sagte ich verzweifelt. Luka schwieg, als wüsste er nicht mehr, wem, oder was er glauben sollte.
    Aus dem Publikum kamen wieder Rufe: »Reiß dich endlich zusammen, Sergio!«
    Die nächste Runde wurde der reinste Horror. Rutschenko attackierte augenblicklich, landete mehrere schwere

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