Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
verrueckt nach dir

verrueckt nach dir

Titel: verrueckt nach dir Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eileen Janket
Vom Netzwerk:
Bojan gehabt hatte ... und hielt darüber lieber den Mund. Mir fiel allerdings ein, wie er behauptet hatte, unsere Ringe seien sein Werk.
    »Sergio, wusstest du, dass er die Ringe gemacht hat?«, fragte ich.
    Er wusste es nicht! Seine Augen poppten beinah aus ihren Höhlen heraus. »Nicht sein Vater?«, fragte er ungläubig.
    Ich schüttelte den Kopf.
    »Warum hat er`s mir nicht gesagt?«
    »Vielleicht wollte er nicht damit angeben?«, spekulierte Adriana, und ich nickte zustimmend.
    »Vielleicht hatte er keine Gelegenheit dazu?«, fügte ich hinzu.
    Sergio seufzte mit einem Lächeln auf den Lippen. »Gibt‘s sonst noch was, was ich wissen sollte?«
    Adriana und ich sahen uns fragend an und schüttelten gleichzeitig die Köpfe.
     
    Wenig später saß ich bei Adriana im Zimmer, während Sergio mit Yvo an dem Lego-Turm weiterbaute. Ich schaukelte zufrieden in der Hängematte und beobachtete sie beim nervösen Umherlaufen.
    Nachdem sie mein Outfit - mit schierer Begeisterung über meinen Stilwechsel - hochgelobt hatte, hielt sie sich theatralisch die Ohren zu und bot mir eine komische kleine Show. »Ich will nichts wissen, nichts, gar nichts! Aber ich kann es verdammt nochmal sehen, Lexi! Ich sehe, wie es war! Arrgh! Hast du mal in den Spiegel geguckt?«
    Sie warf mir einen scharfen Blick zu.
    »Nein, sag bloß nichts! Ich sagte, ich will nichts hören! Das Sexleben meines Bruders - zu dem du jetzt dummerweise gehörst - interessiert mich so wenig wie die Verdauungsprobleme unserer Nachbarn! Ich will bloß keine Bilder im Kopf haben, meine Fantasien sind schon Folter genug ...«
    Ich schwieg bloß. Nur mit größter Mühe konnte ich es verhindern, von einem Ohr zum anderen zu grinsen und vor Glück zu seufzen.
    »Willst du ein verfluchtes Geständnis von mir hören, hm, sag schon? Willst du?« Sie blieb stehen und starrte mich an, stemmte die Hände in die Hüften und ließ ihre Brust anschwellen.
    Ich zuckte mit den Schultern.
    »Ich hab‘s noch nie richtig gemacht. Noch nie! Nur so halb. Höchstens ... tja, und das zählt ja wohl nicht. So, jetzt weißt du es!«
    Ich stoppte den Schwung der Hängematte mit den Zehenspitzen und sah sie überrascht an. »Das ... ist doch nicht schlimm!«, sagte ich. Komischerweise klang es aber, als ob es genau das wäre!
    Adriana schaute grimmig. »Okay, ich habe einen nachvollziehbaren Grund!«, sagte sie mit erhobenem Kinn.
    Ich konnte mich nicht beherrschen und lachte. »Heißt dein Grund vielleicht Joshua Meyer? Den du nach deinen eigenen Angaben seit fast über einem Jahr heimlich anschmachtest?«
    Sie ließ sich seufzend aufs Bett fallen und streckte alle viere von sich. »Ich will es mit ihm tun oder mit keinem!«
    »Wow!«, sagte ich. »Schade nur, dass er nichts davon weiß!«
    Adriana legte sich auf die Seite und stützte den Kopf auf dem Ellbogen ab. »Okay, Lexi, setz mir eine Deadline, bitte!«
    »Ich soll dir eine Deadline setzen? Warum setzt du dir nicht selber eine? Und wozu willst du dir unnötig Zeitdruck machen?«
    »Bitte! Biiitteee!«, drängte sie wie ein kleines Kind.
    »Ist ja gut. Wie wär‘s mit Winteranfang?«
    »Kannst du genauer sein?«
    »Genauer? Hm ... bis spätestens Anfang November?«
    »Gebongt!«
    »Mission ‚Joshua Meyer‘ startet also ab jetzt «, grinste ich, »und geht bis Anfang November!«
    »Yep!«
    »Und was, wenn bis dahin weiterhin nichts passiert ist?«
    »Dann nehm ich mir irgendeinen Kerl, völlig egal wen.«
    »Das ist sowas von bescheuert!«
    »Egal ...« Sie schleuderte ein Kissen nach mir, das an mir vorbeiflog und gegen die Wand klatschte. Wir kicherten und lachten minutenlang.
    Dann setzte sie sich zu mir in die Hängematte und wurde ernst. »Er hat sich total auf dich eingelassen, Lexi«, sagte sie, ohne auch nur eine Spur von Spaß in ihrem hübschen Gesicht erkennen zu lassen. »Wenn das schiefgeht ...« Sie sah mich besorgt an. Einen Moment lang nahm mich ihre Angst als Geisel und verschlug mir die Sprache.
    »Sag mir, dass es nicht schiefgehen wird, Lexi, bitte!«, flehte sie jetzt.
    Ich schüttelte entschieden und mit einer unumstößlichen Gewissheit den Kopf. »Wird es nicht«, sagte ich. »Es wird nicht schiefgehen!«
    Dann hakte ich mich bei ihr unter und lächelte sie so lange an, bis sie zurücklächelte.
     
    Jelena kam erst am späten Nachmittag zurück und brachte ein riesiges Glas selbstgemachten Ajvar mit.
    »Kennst du das?, fragte sie mich. »Das ist Paprikapaste mit Auberginenmus und Gewürzen. Keiner

Weitere Kostenlose Bücher