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verrueckt nach dir

verrueckt nach dir

Titel: verrueckt nach dir Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eileen Janket
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bereitet das so gut zu wie meine Schwester Sanja.«
    Sie beschmierte mehrere Scheiben Graubrot mit der Paste und legte diese auf eine Servierplatte.
    Wir setzten uns alle an den Küchentisch, auch der kleine Yvo. Er schien irgendwie aufgeregt, als würde er sich tatsächlich freuen. Seine Augen waren größer denn je und leuchteten, auch wenn er keinen von uns direkt ansah. Immer wieder klatschte er in die Hände und spitzte die Lippen.
    Sergio nahm sich als Erster eine Scheibe, und Jelenas Augen lächelten sofort. Ohne Worte waren sie sich offensichtlich einig, dass ihr Streit vorüber war.
    Ich atmete innerlich auf, Adriana ebenso, wie ich in ihrem Gesichtsausdruck unschwer erkennen konnte.
    »Das ist scharf ... aber lecker! Sehr lecker«, sagte ich, nachdem ich mein erstes Stück Ajvar-Brot heruntergeschluckt hatte, und aß brav alles auf. Meine Zunge brannte wie Feuer, mein Rachen war der reinste Vulkan. Schnell kippte ich ein Glas kaltes Wasser hinterher, was für eine Menge Lacher sorgte.
    Dann wurde es Zeit, mich zu verabschieden, denn meine Mutter hatte schon dreimal gesimst, wann ich denn heimkäme. Sie konnte es kaum erwarten, sich mit eigenen Augen davon zu überzeugen, dass ich mein erstes Mal gut überstanden hatte.
     
    Sergio fuhr mich nach Hause, nachdem er eingesehen hatte, dass ich nicht noch eine weitere Nacht bleiben konnte. Morgen ging die Schulwoche wieder los, und ich musste Vorbereitungen treffen. Ich musste! Ich tat diese Dinge schon seit Jahren sehr geflissentlich und sogar gerne, aber jetzt auf einmal schienen sie mir lästig. Viel lieber wollte ich jede Minute mit Sergio verbringen.
    Wir saßen fast eine Stunde im Wagen, bevor wir uns schlussendlich voneinander trennen konnten.
    »Du gehst doch morgen in die Schule?«, fragte ich sicherheitshalber.
    Er nickte. »Ich werde einiges nachholen müssen«, stöhnte er. »Ich seh dich spätestens in der Mensa!«
    Ich drückte einen leidenschaftlichen Kuss auf seinen Mund, sog seinen Duft tief in mich ein und stieg aus dem Wagen.
    Sergio schob seine Sonnenbrille auf die Nase und startete den Motor. Noch bevor er überhaupt losgefahren war, vermisste ich ihn bereits. Mein Herz protestierte laut.
    Erst als das Cabrio aus meinem Sichtfeld verschwunden war, ging ich ins Haus und rannte die Treppen hoch.
     
    Sie beobachtete mich, hatte ihre Arme um den Oberkörper geschlungen, als müsste sie sich sicherheitshalber selber stützen. Ich streifte die Sandalen von meinen Füßen und drehte verwundert den Kopf zu ihr. »Warum starrst du mich so an, Mama? Du stehst im Flur und starrst mich wortlos an. Weißt du, wie du grad rüberkommst?«
    Ihr ängstlicher Blick löste sich in einem Lächeln auf. Dann machte sie ein paar Schritte auf mich zu. Ich lief ihr entgegen und umarmte sie. »Was ist denn los?«
    Sie hielt mich an den Oberarmen fest und musterte mich von Kopf bis Fuß. »Lexi ...?!«
    »Äh, ja?« Ich runzelte erwartungsvoll die Stirn. Meine Mutter machte ein Gesicht, als wüsste sie nicht, ob sie gleich losheulen oder glücklich lächeln sollte.
    »Habt ihr ...?« Sie stockte und kaute auf ihren Lippen herum.
    »Mama, kannst du nicht mehr normal reden? Ein Satz besteht aus Subjekt, Objekt, Prädikat und manchmal sogar mehr, wenn ich mich recht entsinne«, sagte ich scherzhaft und zwinkerte dabei, damit sie es nicht missverstand.
    »Lexi, wie war‘s denn nun bei deinem Freund?«
    Okay, ich wusste natürlich genau, woher der Wind wehte und was meine liebe Mutter von mir wollte. Nur hatte ich so gar keine Lust, ihr mein einzigartiges Erlebnis brühwarm zu servieren. Ich wollte es für mich behalten, wollte es hüten und solange daran zehren, bis ich wieder von Sergios Armen umschlossen war.
    »Es war schön, Mama, sehr schön. Du kannst mir glauben. Und jetzt muss ich meine Sachen für die Schule packen.«
    »Ach, Süße, lass mich dich nochmal drücken, bitte! ... Lexi, ich weiß nicht, wo die Jahre geblieben sind. Gestern noch warst du ein halber Meter und bist durch meine Beine gerannt, hast ‚Bekon‘ statt ‚Balkon‘ gesagt und auf alles, das blitzte und blinkte mit dem Zeigefinger gedeutet und ‚Lieech‘ gerufen. Und jetzt sieh dich an. Mein Baby ist fast erwachsen.«
    Beim letzten Satz kamen ihr die Tränen, die sie vermutlich mit aller Mühe zurückgehalten hatte, und ich drückte sie gerührt an mich. »Habt ihr ein Melodrama geguckt gestern Nacht, du und dein Kollege Derek?«
    Sie rieb sich die Augen und schniefte. »War‘s wirklich

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