verrueckt nach dir
die Regel lautet, du darfst nicht fluchen oder ausfallend werden, dann musst du dich dran halten, Janna. So schwer ist das nicht!«
Prompt sagte sie: »Verdammter Mist, und ob das schwer ist!« Eine Sekunde lang starrten wir uns reglos an, dann lachten wir gleichzeitig los und kriegten uns kaum ein.
Als ich mich wieder beruhigt hatte, sagte ich: »Außerdem ... du willst doch Joshua nicht schon vergraulen, noch bevor du ihn angebaggert hast?!«
Adriana machte ein besorgtes Gesicht und stöhnte: »Oh Mann, vielleicht war das mit dem Debattier-Club keine gute Idee?«
»Doch«, versicherte ich ihr. »Ich denke sogar, es war eine supergute Idee!«
Sergio steckte den Kopf durch die Tür. »Wir können, Lexi ... hab alles.«
»Hast du Yvo Bescheid gesagt?«, fragte Adriana stirnrunzelnd.
Er nickte. »Ja, grad eben. Dem geht‘s gut, er hat mich abgeklatscht, also ist alles im grünen Bereich. Kannst mich anrufen, falls es Stress gibt.«
»Verlass dich drauf«, erwiderte Adriana in einem leicht bockigen Ton.
Ich sah sie ein wenig verwundert an und sie blickte schuldbewusst zurück. »Sorry«, flüsterte sie.
»Gib Küsschen, du Zicke!«, sagte ich lächelnd, und drückte einen Schmatzer auf ihre Wange. Jetzt lächelte sie vage.
»Sehen wir uns morgen?«
»Wir haben doch Schule ...«
»Ich mein danach.«
»Geht klar.« Kurzentschlossen, und weil meine beste Freundin so einen traurigen Zug um die Augen hatte, sagte ich: »Wir machen uns einen Girlie-Abend, okay?«
»Okay ... danke, Lexi!« Sie umarmte mich fest und im nächsten Moment hörten wir Sergios Stöhnen.
»Ich komm ja schon«, lachte ich.
Auf der Fahrt zu mir nach Hause checkte ich mein Handy. Meine Mutter hatte auf meine SMS geantwortet:
Nur wenn du mir versprichst, dass ihr nicht die ganze Nacht wach bleibt. Morgen ist Schule!
Ich schrieb zurück:
Versprochen hoch zehn!!! Du bist die Beste!!!
Sergio und ich duschten gemeinsam, was sehr lange dauerte ... Anschließend hatten wir Riesenhunger und kochten Spaghetti, die wir auf dem Balkon verdrückten. Als Soße musste Ketchup herhalten.
»Wie kann man nicht mal Tomaten da haben?«, fragte Sergio fassungslos.
Ich zuckte mit den Achseln. »Ich hatte dir schon erzählt, dass meine Mom und ich nicht grad die besten Köche sind.«
Und dennoch waren es die köstlichsten Spaghetti meines Lebens.
Wir alberten den ganzen Abend herum und lachten viel, sahen gemeinsam fern ... okay, nur in den Knutschpausen ... und gingen schließlich in mein Zimmer, als es draußen dunkel geworden war.
Ich spielte ihm meine Lieblingssongs vor, da mir klar war, dass weder er noch ich über ernste Themen reden wollten. Als der Song »Still Broken« von ‚Plan Three‘ losging, war Sergio außer sich. »Lexi ...«, sagte er atemlos. »Das ist auch einer meiner Lieblingssongs! Ich hör den jede Nacht.« Er küsste mich wie verrückt, verschlang mich fast, wickelte sich um mich und sog mich in sich ein, während »Still Broken« weiter spielte.
»Der Typ ist echt nicht zu beneiden «, flüsterte er in mein Ohr. Seine Stimme klang so sexy, dass ich die Augen schloss und ihren Nachklang auskostete.
Ich lag in seinen Armen, meine Wange gegen seine Brust gedrückt und fühlte mich so sicher und geborgen und voller Liebe für ihn, die ich nicht in Worte fassen konnte.
»Immer wenn ich diesen Song höre, läuft mir ein Schauer über den Rücken ...«, flüsterte er weiter. Ich lauschte seiner sanften Stimme, die so ruhig und zärtlich klang.
Meine Augen fielen zu. Ich war so müde, dass ich nicht antworten konnte, aber ich merkte, wie mein Mund unaufhörlich lächelte.
Sergio vergrub sein Gesicht in meinem Haar. Sein warmer Atem, seine Stimme, sein gleichmäßiger Herzschlag waren das Letzte, was ich wahrnahm, bevor ich einschlief.
Ohne den Wecker hätten wir am nächsten Morgen verschlafen. Zu süß war der Traum, aus dem ich gerissen wurde, zu kuschelig und gemütlich mein Bett, das ich mit Sergio teilte. Er war zwar wach geworden, behielt aber die Augen verschlossenen und wollte mich nicht aufstehen lassen. Sein schwerer Arm lag um meine Taille geschlungen, seine Brust drückte sich warm und fest gegen meinen Rücken.
»Schule!«, flüsterte ich.
Ein tiefes Grummeln war seine Antwort.
Am liebsten wäre ich auch liegen geblieben, in seinen muskulösen Armen, als wäre ich im Paradies und ab jetzt frei von allen Verpflichtungen. Aber die Realität rief uns lautstark in den Alltag und
Weitere Kostenlose Bücher