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verrueckt nach dir

verrueckt nach dir

Titel: verrueckt nach dir Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eileen Janket
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Sergio und mir zuziehen wollte, fiel es mir auf - wie eine plötzliche Eingebung - und ich hielt inne. Beinah hätte ich es nicht bemerkt. Die Schlafzimmertür meiner Mutter stand einen winzigen Spalt offen. Normalerweise würde sie die Tür ganz zuschließen.
    Die offene Tür, der fehlende Zettel ...
    Ich entschloss mich, nachzusehen, während Sergio auf dem Hausflur wartete.
    Vorsichtig schob ich die Tür ein Stückchen weiter auf und streckte meinen Kopf ins Zimmer.
    Und was sah ich?
    Nichts!
    Das Bett meiner Mutter war unberührt.
    Sie war gar nicht nach Hause gekommen und hatte mich auch nicht benachrichtigt.
    »Sie ist nicht da!« Ich starrte Sergio ratlos an, während ich die Wohnungstür zuzog. »Sie hat weder angerufen, noch eine SMS geschickt, dass sie über Nacht nicht kommen wird.«
    »Ruf sie doch an«, sagte er stirnrunzelnd. »Wird schon nichts sein.«
    Ich kramte angespannt mein Handy hervor.
    Genau in dem Moment, als ich die Kurzwahltaste drücken wollte, ging mit einem Fiepen eine SMS ein.
    Als ich sah, dass sie von meiner Mutter kam, atmete ich erleichtert auf:
     
    Lexi, zwei Kollegen sind ausgefallen. Derek und ich mussten deren Nachtschicht übernehmen, bin jetzt bei ihm frühstücken, komme erst nach Ende der Spätschicht nach Hause. Ich ruf dich an. Küss dich, Mama
     
    Oh, soso. Sie war also bei Derek Bender zuhause! Ich musste hocherstaunt in mich hineinschmunzeln.
    »Okay, jetzt müssen wir aber los«, sagte ich, und Sergio legte den Arm um meine Schultern und zog mich dicht an sich heran. Eine Geste, die er überaus liebte.

FLUCHEN VERBOTEN
     
    Frau Rügmann, unsere Geschichtslehrerin hatte einen roten Ausschlag im Gesicht, der uns alle derart irritierte, dass wir tatsächlich Mitleid für sie empfanden. Um die Arme nicht noch mehr zu stressen, war die Klasse ungewöhnlich ruhig und arbeitete unaufgefordert mit.
    Bis auf Adriana!
    Sie war so aufgeregt wegen der Sache mit dem Debattier-Club, dass sie abwechselnd mal verträumt grinste und mal mit gekräuselter Stirn nervös ihren Block mit komischen Mustern vollkritzelte. »Hoffentlich denkt er nicht, dass ich wegen ihm in den Club will«, flüsterte sie in mein Ohr.
    »Aber, du willst wegen ihm in den Club«, gab ich grinsend zurück.
    »Trotzdem ... er soll es nicht merken.«
    »Wird er nicht. Er hat schließlich seit über einem Jahr immer noch nicht gecheckt, dass du ihn magst.«
    »Stimmt auch wieder.« Adriana seufzte.
    Den Rest der Stunde malte sie kleine und große Herzchen auf ihr Blatt, und ich musste wieder für uns beide Notizen machen.
     
    In der ersten Hofpause hatten wir uns einen Platz auf der Bank unter der Eiche ergattert und beobachteten unsere Mitschüler. Die Temperatur war heute sehr angenehm, der Himmel babyblau mit Schäfchenwolken.
    Natürlich scannten wir den Hof nach unseren Herzbuben durch.
    Ich hatte Sergio bereits entdeckt. Am Eingang zur Sporthalle führte er ein sehr intensives Gespräch mit Herrn Jellinek, dem Sportlehrer der Oberstufe. Ihren Gesichtern nach zu urteilen musste es um etwas Wichtiges gehen.
    »Oh.Mein.Gott! Lexi! Er kommt auf uns zu. Oh, Shit!«, rief Adriana plötzlich aus und zupfte hysterisch an meinem T-Shirt.
    Zuerst sah ich ihn nicht, obwohl ich genau in seine Richtung blickte. Es standen einfach zu viele Schüler auf dem Pausenhof herum. Doch dann endlich entdeckte ich ihn, Joshua Meyer, der Grund für Adrianas Aufregung. Zum ersten Mal musterte ich ihn ausgiebig, während er immer näher kam: Er war sehr groß, sehr schlank, hatte dunkelblonde Haare, die ihm bis in den Nacken reichten. Offensichtlich mochte er seine Jeans sehr eng. Sie saßen wie eine zweite Haut. Darüber trug er ein kurzärmeliges, kariertes Hemd, das wiederum locker um seinen Oberkörper flatterte. Auf seinem fein geschnittenen Gesicht lag ein ernster, entschlossener Ausdruck.
    Wir waren augenblicklich still und warteten ab.
    Als er vor uns stand, starrte Adriana ihn mit kugelrunden Augen stumm an. Joshua schob seine Hände in die Gesäßtaschen und wippte auf den Fußballen auf und ab. »Adriana Lovic, richtig?«
    Sie nickte, immer noch stumm wie ein Fisch.
    »Der Club ist gestern die neuen Bewerber durchgegangen, und wir haben uns für dich entschieden.«
    »Oh.« Adriana machte weder Anstalten, sich zu rühren noch sich für die Aufnahme und damit ihre Chance, Joshua endlich mal näher zu kommen, zu bedanken. Ich sah sie möglichst unauffällig an und versuchte sie mit Blinzeln dazu zu bringen, wie ein

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