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verrueckt nach dir

verrueckt nach dir

Titel: verrueckt nach dir Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eileen Janket
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feuerten mich an.
    Mit einer wahnsinnigen Kraftanstrengung schaffte ich es, noch etwas höher zu klettern. Etwa einen halben Meter vor dem Ziel ergriff Sergio mein Handgelenk und zog mich mit einem beachtlichen Schwung zu sich hoch, als wäre ich leicht wie eine Strohpuppe.
    Sein Arm schlang sich sofort fest um meine Taille. Lachend fielen wir gemeinsam in das duftende Heu, das eine dicke, weiche Unterlage bildete.
    »Ich wusste, du schaffst es«, sagte er, als wir beide nebeneinander auf dem Rücken lagen und uns ansahen. »Du darfst nicht so schnell aufgeben, Lexi. Man hat immer viel mehr Kraft, als man denkt.«
    Mein Blick wanderte zu seinen Lippen. »Ich werd‘s mir merken«, erwiderte ich gerade noch geistesgegenwärtig, denn eigentlich wollte ich ihn nur zu gerne küssen.
    Er legte sich auf die Seite und stützte den Kopf auf dem Ellbogen ab.
    »Gefällt‘s dir hier oben?«
    Ich nickte. »Pawel und seine Frau kommen doch nie im Leben hier rauf, oder?«
    Sergio gab sich Mühe, nicht loszuprusten. »Die sind bisschen zu alt, um auf Heuböden zu klettern und erst recht nicht an einem Seil«, sagte er.
    Er setzte sich auf und deutete mit dem Kinn in eine Richtung. »Irgendwo da hinten müsste eine Leiter rumliegen. Ab und zu kommen Verwandte von ihnen und helfen auf dem Hof aus. Die kümmern sich auch um das Heu, und dass hier nichts verfällt, machen Reparaturen und so. Luka und ich haben hier auch schon mal ausgeholfen ...« Er sprang auf. »Lexi, komm her, schau mal hier raus.«
    Ich musste grinsen, weil er mir gerade so verspielt vorkam. Jetzt hing er am Fenster und streckte den Kopf hinaus. Als ich mich neben ihn stellte, rückte er etwas zur Seite, damit ich mich ebenfalls hinauslehnen konnte.
    Man konnte sehr weitläufig schauen. Eine Weidewiese ohne Ende. Auf der linken Seite, etwa einen Kilometer entfernt, begann ein Waldgebiet, das dicht und undurchdringlich schien. Ich atmete tief ein und aus, hielt kurz die Luft an, und war doch unsicher, ob ich das Gesicht verziehen oder den wahrgenommenen Geruch genießen sollte.
    »Merkst du, wie sauber hier die Luft riecht?« Sergio grinste mich von der Seite an. »Wie sie duftet ... nach Kuhscheiße?«
    Ich musste schallend lachen. Meine Haare fielen mir dabei ins Gesicht, und Sergio streckte die Hand aus, um mir eine Strähne hinters Ohr zu klemmen. Seine plötzliche Berührung schnellte meinen Puls in die Höhe. Ich drehte meinen Kopf zu ihm und lächelte. Sein Blick schien plötzlich entrückt, als ginge ihm etwas Ernstes durch den Kopf.
    »Diese Leute mögen dich sehr, Sergio«, sagte ich, um ihn zu mir zurückzuholen.
    Er nickte und kaute dabei auf seiner Unterlippe.
    »Stimmt es, dass du damals Schuldgefühle wegen Malik hattest?« Dass ich auch nie den Mund halten konnte! Meine Neugier war schon immer mein Laster gewesen.
    Sergios Miene verdüsterte sich. »Mmh«, machte er schwermütig, dann fügte er hinzu: »Wenn ich Malik nicht K.O. geschlagen hätte, wäre er vielleicht nicht auf die Idee gekommen, noch mehr von dem scheiß Gift zu schlucken, um Muskeln aufzubauen.«
    Ich schüttelte den Kopf. »Es war seine eigene Entscheidung, Sergio. Du kannst dir keine Vorwürfe machen.«
    »Ich weiß«, antwortete er. »Das sag ich mir auch immer wieder, aber trotzdem kommen da manchmal Zweifel.«
    Aus einem Impuls heraus nahm ich seine Hand und führte sie an mein Gesicht. Seine dunklen Augen sahen mich voller Zärtlichkeit an, während er mit gespreizten Fingern über meine Wange streichelte.
    Ich betrachtete die Tattoos auf seinem Arm.
    »Magst du sie?«, wollte er wissen.
    »Deine Tattoos?«
    »Mmh.«
    »Ich glaube, ich liebe sie«, sagte ich.
    Seine Hand schob sich in meinen Nacken und zog mich mit sanftem Druck so dicht zu sich, dass er nur noch den Kopf herunter beugen musste, um mich zu küssen.
    Ich schlang meine Arme um seinen Hals und küsste ihn zurück.
    Wir gingen langsam in die Hocke und ließen uns schließlich ins Heu nieder. Mein Herz flippte total aus und schlug laut gegen meinen Brustkorb.
    Seine Lippen waren überall und doch war es nicht genug.
    »Hast du ... ein Kondom dabei?«, flüsterte ich fiebrig. Ich konnte es selbst kaum glauben, dass ich das gesagt hatte.
    Sergio schüttelte stumm den Kopf und küsste meinen Hals.
    »Nein?« Meine Stimme klang so schwer enttäuscht, dass es mir sofort peinlich war.
    Er hob den Kopf. »Ähm, Lexi ... ist nicht so, dass ich die Dinger ständig mit mir rumtrage, aber wie es aussieht ... sollte ich es

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