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verrueckt nach dir

verrueckt nach dir

Titel: verrueckt nach dir Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eileen Janket
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rüberreichte. Mit schnellen Schritten lief ich auf ihn zu.
    Als ich ihn erreicht hatte, fragte er mich mit seinem schiefen Lächeln: »Hey, Appetit auf Schokoeis?« Ich stellte mich auf die Zehenspitzen, drückte ihm einen lauten Kuss auf den Mund und nahm ihm das Eis ab.
    »Oh ja, immer«, sagte ich erfreut. »Und was ist mit dir?
    »Ne, mir ist grad nicht danach, Lexi«, antwortete er.
    Hatte er sich eben ein wenig bedrückt angehört? Ich war mir nicht sicher, denn er nahm gleich meine Hand in seine, und wir liefen los.
    »Wo hast du das Cabrio geparkt? Ich konnte es nirgends sehen.« Ich leckte genüsslich an meinem Eis, während ich auf seine Antwort wartete.
    »Es parkt in einer Seitenstraße hinter unserem Wohnblock. Ich dachte, wir laufen zu dir. Dann kann ich dir mal unseren Kiez zeigen«, sagte er.
    »Oh, schöne Idee, Sergio«, sagte ich begeistert.
    »Ich werd nicht mehr so viel mit dem Wagen rumfahren, weißt du ...« Sergios Blick war ernst und geradeaus gerichtet.
    Verwundert sah ich zu ihm hoch. »Nein? Warum denn nicht?«
    Er schwieg einen Moment, dann fragte er auf einmal: »Schmeckt‘s?«
    Ich nickte.
    Warum wechselte er das Thema?
    »Ja, und wie. Das ist das leckerste Schokoladeneis, das ich je gegessen hab. Dieser kleine Laden ist die Wucht!«
    Sergio musste grinsen.
    »Du hast aber meine Frage nicht beantwortet«, erinnerte ich ihn.
    »Hm?« Er tat überrascht und kräuselte die Stirn. »Stimmt. Na ja, das Cabrio verbraucht viel Sprit, vor allem auf kurzen Strecken, und das kostet nicht grad wenig ...«
    Oh! Daran hätte ich jetzt nicht gedacht. Aber, dass Sergio irgendwelche Kosten erwähnte, war merkwürdig und eigentlich nicht seine Art.
    »Ich find‘s gut zu laufen, Sergio, vor allem mit dir zusammen und an so einem schönen Sommerabend«, säuselte ich und schlabberte an meinem Eis. Mein Kopf jedoch ratterte heftig und versuchte, ihn zu ergründen.
    Natürlich ... Geld war bisher kein Thema gewesen, denn in mehr oder weniger regelmäßigen Abständen war immer ein Riesenbatzen reingekommen. Doch jetzt, wo er nicht mehr kämpfte, würden er und seine Familie deutlich weniger zur Verfügung haben. Es musste eine ziemliche Umstellung sein.
    »Wir kommen gleich am Schmuckladen von Bojans Eltern vorbei«, sagte er.
    »Oh, cool. Haben sie denn noch auf?«
    »Sicher nicht. Die schließen immer Punkt 20 Uhr.«
    »Sergio, sag mal, haben die Ringe viel gekostet?«, fragte ich prompt, ohne wirklich nachzudenken.
    Er sah mich so verwundert an, als hätte ich eine völlig absurde Frage gestellt.
    »Das sind engste Verwandte, Lexi, die nehmen doch von mir kein Geld!, selbst dann nicht, wenn ich darauf bestehen würde!«
    Ich nickte leicht betreten. »Okay, ähm ... find ich sehr großzügig von ihnen.«
    »Und ich find‘s selbstverständlich«, sagte er augenzwinkernd.
    Er ließ meine Hand los, um mir den Arm um die Schultern zu legen, und ich umschlang seine Taille. Ich liebte es, wenn wir so engumschlungen nebeneinander herliefen und alle sehen konnten, dass wir zusammengehörten.
    »Da vorne ... schau mal ... der Laden mit der goldenen Krone über der Eingangstür ...« Sergio wies mit der Hand in eine Richtung.
    »Ah ja, ich seh‘s ...«, sagte ich.
    Als wir davor standen, war ich mehr als nur beeindruckt. Die Schaufenster-Dekoration war ziemlich extravagant. Man blickte auf eine Art riesige Piraten-Schatztruhe, überquellend mit funkelndem Schmuck: Ringe, Halsketten, Broschen, Perlen, Edelsteine in allen Farben, Formen und Größen.
    »Oh wow«, rief ich. »Das sieht wunderschön aus.«
    Sergio nickte zustimmend. »Ja, ist aber alles Fake ... wegen Einbruchgefahr ...«
    »Wirklich? Sieht trotzdem klasse aus.«
    »Der echte Schmuck lagert in schwer gesicherten Tresoren.«
    Plötzlich rief eine tiefe Männerstimme laut Sergios Namen. Sergio drehte sich reflexartig mit mir im Arm um und strahlte mit einem Mal übers ganze Gesicht.
    Ein Typ in glänzenden schwarzen Lederhosen und schwarzem T-Shirt lief gerade eilig über die Straße und durch den Autoverkehr, um zu uns zu gelangen. Er war an beiden Armen komplett tätowiert. Seine schwarzen Haare waren raspelkurz geschnitten und in seiner linken Braue steckte ein Piercing.
    Bevor er uns erreicht hatte, erfuhr ich, dass er Sergios Tätowierer war, der nur wenige Häuser weiter auf der anderen Straßenseite seinen Laden hatte.
    Das erklärte wohl Sergios freudige Reaktion.
    Sie hatten ganz offensichtlich ihr spezielles Begrüßungsritual, dem ich

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