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verrueckt nach dir

verrueckt nach dir

Titel: verrueckt nach dir Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eileen Janket
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»Dann ... dann versucht man, es sich zurückzuholen ...«
    Sie zögerte kurz.
    »Ist es das, was deine Mutter tut?«
    Mein Puls wurde auf einmal schneller. Ich fragte mich allmählich, warum Adriana auf dem Thema herumritt. »Meine Mom rennt ihrem Unglück hinterher, würd ich eher behaupten.«
    »Mmh«, machte Adriana. »Und meine weiß nicht, ob es sowas wie Glück überhaupt gibt.«
    »Das klingt hart.«
    »Ich weiß.«
     
    Wir aßen gemeinsam zu Abend. Obwohl Sergio nicht dabei war, machte Yvo keine Anstalten und aß brav sein Essen auf. Jelena stand die Erleichterung darüber ins Gesicht geschrieben. Sie fragte Yvo, ob er Nachtisch haben wolle, und er antwortete mit seiner monotonen Stimme und natürlich ohne Blickkontakt zu irgendeinem von uns: »Lex gibt den Nachtisch.«
    Wir waren alle völlig von den Socken.
    »Meint er dich mit ‚Lex‘?« Jelena sah mich mit ungläubigen Augen fasziniert an.
    Ich nickte.
    »Das ist ja unglaublich!«
    »Ja, Lexi, das ist toll. Er mag dich«, sagte Adriana begeistert.
    Jelena deutete mit der Hand. »Würdest du ihm seinen Schokopudding bringen, Lexi? Er ist im Kühlschrank.«
    Erfreut und zugegeben auch stolz brachte ich Yvo den Nachtisch. Als Dank klatschte er in die Hände und sah dabei aus dem Fenster.
    Jelena und Adriana hatten ein warmes Lächeln voller Anerkennung auf ihren Gesichtern, als sie mich ansahen.
    Ein Moment der Stille entstand, in der nur Yvos Schmatzen zu hören war.
    Mein Handy meldete sich mit Vibrationsalarm in der Seitentasche meiner Shorts. Ich hatte den Klingelton auf stumm gestellt, damit wir beim Essen nicht gestört werden würden.
    Aufgeregt sah ich aufs Display und machte innerlich einen Freudensprung, als ich erkannte, dass Sergio dran war.
    Er wollte wissen, was wir machten. Er sei jetzt auf dem Heimweg.
    Ich sagte ihm, dass ich leider nicht über Nacht bleiben könne, wegen meiner Mutter, führte es aber nicht weiter aus.
    »Ich hatte gehofft, du würdest bei mir schlafen«, sagte er enttäuscht.
    Seine Worte gingen runter wie Butter, und ich stieß einen unkontrollierten Seufzer aus, der Jelena und Adriana verhalten schmunzeln ließ. Seltsamerweise war es mir nicht wirklich peinlich, dass sie mitkriegten, wie Sergio mich dahinschmelzen ließ.
    »Sergio, dann schlaf du bei mir!«, sagte ich.
    Seine Stimme klang ernst und entschlossen, als er meinte: »Ähm, geht nicht, Lexi, ich hab mit Luka und Bo noch eine Verabredung. Aber ... ich bring dich nach Hause, okay?«
    Eigentlich fand ich es nicht »okay«, was ich ihm aber nicht sagte. Ich hielt es für besser, ihn nicht weiter zu bedrängen, fragte mich allerdings schon, was er so spät am Abend noch zu erledigen hatte.
     
    Als ich Sergios SMS erhielt, in dem stand, dass er unten auf mich warten würde, verabschiedete ich mich von Jelena und Adriana und auch von dem kleinen Yvo, der meinen Namen leider nicht noch einmal sagte und auch sonst nicht auf mich reagierte.
    »Morgen gibt‘s die Deutscharbeit zurück«, rief mir Adriana von der Wohnungstür aus noch hinterher.
    »Ja, bis morgen«, erwiderte ich, während ich aufgeregt die Treppen hinunter eilte.
    Als ich auf die Straße trat, war Sergio nicht da.
    Ich versuchte, das Cabrio ausfindig zu machen, aber ohne Erfolg.
    Der Himmel über mir verfärbte sich gerade in ein wunderschönes Abendrot. Inzwischen waren deutlich weniger Menschen unterwegs, der rege Autoverkehr jedoch schien weiterhin ungemindert.
    Obwohl ich in alle Richtungen spähte, konnte ich Sergio nirgends entdecken. Gerade als ich ihn anrufen wollte, vibrierte mein Handy erneut.
    »Sergio, wo bist du?«
    »Schau mal nach links«, sagte er.
    Gespannt tat ich, was er wollte. »Und jetzt?« Meine Augen suchten ihn mit aller Dringlichkeit.
    »Schau zum Eisstand ...«
    Welcher Eisstand?
    Ich sah nur eine gut besuchte Döner-Bude in knallig roten Farben und daneben einen Discounter, einen Blumenladen, der gerade dichtmachte und einen Kiosk, der bereits alle Rollläden herunter gelassen hatte.
    »Wo bist du, Sergio?«, stöhnte ich ein wenig übertrieben, weil ich ihn endlich finden wollte.
    »Hier«, rief er.
    Ich presste mein Handy fester an mein Ohr. »Wo?«
    »Lexi, sieh noch ein bisschen weiter nach links. Pass auf, ich halt meinen Arm hoch.«
    Dann endlich entdeckte ich ihn.
    Dieser besagte Eisstand war ja wirklich nicht besonders auffällig, aber offenbar sehr beliebt, denn hinter Sergio standen noch weitere Personen an. Ich sah, wie er dem Eisverkäufer einen Geldschein

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