verrueckt nach dir
wäre ich Vor-, Haupt- und Nachspeise in einem und er gerade am Verhungern.
Im nächsten Augenblick spürte ich, wie er in mich hineinglitt, bis er tief in mir war.
Ich schloss die Augen.
Seine Hüften begannen sich zu bewegen. Seine Lippen umschlossen meine und unseren Zungen fanden sich.
Mein Körper war im Paradies, mein Herz sowieso ...
Wir verließen das Bett nicht mehr, blieben engumschlungen liegen und hörten dabei leise Musik. Sergio war weiterhin nicht besonders redselig, aber seine Körpersprache war eindeutig. Als er in meinen Armen einschlief, war ich froh, dass ich ihn nicht allein gelassen hatte.
Ich wurde am nächsten Morgen unsanft aus dem Schlaf gerissen.
Jemand klopfte laut an die Tür und rief wiederholt: »Sergio!«
Ich riss meine Augen auf und erkannte Jelenas Stimme. »Sergio, ich muss mit dir reden!«, rief sie energisch.
Er lag auf dem Bauch, den Kopf zu mir gedreht, den Arm fest um meine Taille geschlungen. Ich strich ihm sanft über den Kopf und sah, wie sich seine Augenlider hoben.
»Warum schreit sie so?«, murmelte er ein bisschen genervt.
»Ich weiß es nicht. Sie will dich dringend sprechen.«
Das Klopfen wurde lauter.
»Ja, komme gleich! Moment!« Sergio schälte sich aus dem Bett.
»Ich check mal, was sie will«, sagte er und küsste mich schnell auf die Stirn.
Ich beobachtete ihn, wie er in frische Klamotten schlüpfte und die Zimmertür aufschloss.
Nachdem er weg war, zog ich meine Unterwäsche an, lief ins Badezimmer, wusch mein Gesicht und spülte meinen Mund mit Zahnpasta aus. Anschließend kehrte ich zurück, kroch wieder unter die Bettdecke und lauschte. Jelenas und Sergios Stimmen drangen nur gedämpft bis zu mir durch, und ich hatte keinen blassen Schimmer, worüber sie so aufgeregt sprachen.
Als Sergio immer lauter und ungehaltener wurde und sich Adrianas Stimme auch noch einmischte, bekam ich ein ungutes Gefühl. Es hörte sich mittlerweile so an, als wäre ein ernster Familienstreit im Gange.
Wenige Minuten später wurde die Tür aufgerissen. Sergio stampfte wutentbrannt ins Zimmer und kramte sein Handy hervor.
Ich setzte mich auf und drückte die Decke gegen meine Brust. »Was ist denn auf einmal los?«, fragte ich besorgt.
Sergio starrte aufs Display seines Handys und feuerte es anschließend auf den Schreibtisch.
Die Augen missmutig zusammengekniffen setzte er sich zu mir aufs Bett. Auf seiner Stirn hatte sich eine vertikale Zornesader gebildet. »Lexi, tut mir echt leid, dass du das alles miterleben musst. Ich wünschte, ich könnte es verhindern.«
Ich schüttelte verwirrt den Kopf. »Wie ... ich verstehe nicht ...?«
»Milan hat‘s nicht nur bei Luka und mir versucht! Er hat meine Mutter dazu überredet, dass er vorbeikommen darf, weil er ihr angeblich etwas geben will.«
Er rieb sich mit den Fingern nervös über die Nase. Seine Knie zitterten unkontrolliert.
»Er traut sich tatsächlich hierher?« Nach allem, was ich über seinen Vater gehört hatte, war ich einfach fassungslos über diese Information.
»Meine Mutter hat‘s mir eben erzählt. Sie meint, sie möchte sich anhören, was er zu sagen hat.«
Ich legte meine Hand auf seine Schulter. »Und was hast du jetzt vor?«
»Er hat kein Recht, hier aufzukreuzen! Und trotzdem wollen sie ihn sehen. Ich versteh‘s einfach nicht ...«
Sergio lachte ein ersticktes, verzweifeltes Lachen und stützte den Kopf mit beiden Händen ab.
»Janna will es auch?«, fragte ich ungläubig.
Er nickte.
Ich konnte absolut nachfühlen, wie enttäuschend diese Tatsache für ihn sein musste. Würde mein Vater plötzlich auftauchen und auf versöhnlich machen, hätte ich ganz sicher auch etwas dagegen. Wieso Adriana nicht auf Sergios Seite war, entzog sich meiner Verständnis.
»Wenn er auch nur ein Wort gegen Yvo sagt, bring ich ihn um«, schnaufte er mit einem gnadenlosen Blitzen in den Augen und sprang auf. Für einen Moment stand er bewegungslos da und atmete schwer, dann machte er drei große Schritte auf seinen Schrank zu und rammte seine Faust mit aller Kraft dagegen.
Der enorme Krach, den der plötzliche Schlag gegen das massive Holz verursacht hatte, ließ mich zusammenzucken. Mein Herz blieb fast stehen und meine Augen waren weit aufgerissen.
»Sergio, beruhig dich, bitte«, rief ich erschrocken. Er lehnte mit der Stirn gegen die Schranktür und verharrte in dieser Position. Seine Schultern hoben und senkten sich, während er tief ein und aus atmete. »Sorry, Lexi«, sagte er leise,
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