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Verrückt nach einer Vampirin

Verrückt nach einer Vampirin

Titel: Verrückt nach einer Vampirin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barbara Monajem
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oder?« So lief das mit der Angst nun mal: Sie zerstörte alles, selbst die Beziehung zu den Menschen, die einem am nächsten standen. »Aber mir fällt nichts Besseres ein, um den Kerl loszuwerden. Das mit Joanna Wyler tut mir übrigens leid.«
    »Mach dir meinetwegen keine Sorgen«, antwortete Zelda. »Ich werde einfach nett zu ihr sein. Irgendwann fängt sie sich schon wieder.«
    »Du bist echt erstaunlich«, sagte Ophelia. »Aber sei bitte nicht enttäuscht, wenn sie nicht nett zu dir ist. Letzte Woche hat Willy Wyler mir verboten, je wieder mit seinen Kindern zu reden. Mir ist vollkommen schleierhaft, warum.« Sie zog die Schultern hoch. »Es ist noch gar nicht lange her, da haben er und seine Frau mich hin und wieder gefragt, ob ich auf die beiden Mädchen aufpassen kann. Ich hab keine Ahnung, was plötzlich in diese Familie gefahren ist. Das Ganze stinkt zum Himmel.«
    »Art, Baby, niemand wird ihr die Kinder wegnehmen!«
    Ophelias Herz verkrampfte sich, als Gideons laute Stimme zu ihnen herüberschallte. »Vielen Dank, Süße, dass du dich um die Getränke gekümmert hast«, sagte sie zu Zelda, als der Detective – das Handy noch am Ohr – auf sie zugeschlendert kam. »Ich muss jetzt wieder zurück an die Arbeit.«
    Während Gideon weiter mit seiner Schwester sprach, ihr zuhörte und sie belehrte, schlurfte Ophelia durch den Matsch in ihrem verwüsteten Garten und sortierte holzige Rüben aus, ehe sie die plattgewalzten Reihen abging. Plötzlich blieb sie vor den halbvertrockneten Marihuanapflanzen stehen, die sie noch nie in ihrem Leben gesehen hatte. Entsetzt wich sie einen Schritt zurück und riss die Augen auf. »Wo zum Teufel kommt das denn her?«, murmelte sie.
    Wie aus dem Nichts stand Gideon, der inzwischen sein Gespräch beendet haben musste, neben ihr. »Ihre Nachbarin hat mich auf die Pflanzen hingewiesen.« Er zupfte ein Blatt ab und warf es beiseite, während er mit amüsierter Stimme fortfuhr: »Ich habe natürlich keinen Beweis dafür, ob Sie oder einer von den Wylers das hier angebaut haben, aber …«
    »Wenn ich sie angebaut hätte, sähen sie wohl nicht so armselig aus. Und jetzt? Wollen Sie mich etwa festnehmen?« Sie starrte ihn wütend an und biss sich auf die Lippe. Als sie merkte, dass Leben in ihre Fangzähne kam, wandte sie sich schnell ab.
    »Natürlich nicht. Ich gehöre doch zu den korrupten Bullen, schon vergessen?«
    Ihre Stimme zitterte verräterisch. »Stimmt ja. Ich nehme mal an, ich muss jetzt mit Ihnen schlafen, damit Sie mich laufen lassen.«
    »Sie werden niemals mit mir schlafen
müssen.
«
    Der angewiderte Unterton des Detectives ließ Ophelia zusammenzucken. Was hatte sie denn erwartet? Schließlich hatte sie ihr Bestes getan, um ihn zu vergraulen. Mission erfolgreich beendet. Sie warf die restlichen Marihuanapflanzen auf den Abfallhaufen.
    Im selben Moment erschien Zelda – Gott sei Dank – mit einem Teller Kekse. »Bedienen Sie sich doch, Mr. O’Toole. Sind Sie schwul?«
    Ophelia verschluckte sich beinahe, und Gideon blinzelte hektisch. »Wie bitte? Wie kommst du denn darauf?«
    »Wegen des Telefonats. Sie haben mit einem Art gesprochen und
Baby
zu ihm gesagt. Das klingt irgendwie schwul, finde ich.«
    »Artemisia.« Gideon lächelte zu ihr herab. »Meine kleine Schwester.« Er nahm sich zwei Kekse.
    »Artemisia O’Toole«, sagte Zelda. »Cooler Name. Nimm dir auch einen Keks, Ophelia. Was ist mit dir, Mom?«
    Die zappelnde Psyche fest an die Brust gedrückt, kam Violet auf sie zugehastet. Donnie war ihr dicht auf den Fersen. »Ophelia, bist du sicher, dass du nicht eine Weile bei mir wohnen möchtest, während dieser nette Polizist sich um alles kümmert? Am besten wäre es, wenn du den Trailer samt Garten an Donnie verkaufst und wieder in die Stadt ziehst. Er würde dir alles nur zu gerne abkaufen, nicht wahr, Donnie-Darling?«
    »Na ja, im Moment bin ich etwas klamm.« Donnie blickte zu Violet und fügte schnell hinzu: »Aber irgendetwas würde mir schon einfallen. Solange ich dir damit einen Gefallen tun kann.«
    »Keine Angst, Donnie«, entgegnete Ophelia. »Ich habe nicht vor zu verkaufen.« Das konnte sie auch gar nicht.
    Violet schmollte. »Du könntest deinen Betrieb auch von der Stadt aus lenken und dich ab und zu mal im Club sehen lassen. Das wäre wunderbar.«
    »Nein«, sagte Ophelia. »Ich bleibe hier.«
    Als Violet seufzte, war kaum zu überhören, wie entnervt sie war. »Wenn Ophelia in diesem Ton spricht, hat es keinen Sinn, mit ihr zu

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