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Verrückt nach einer Vampirin

Verrückt nach einer Vampirin

Titel: Verrückt nach einer Vampirin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barbara Monajem
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erst mal flachgelegt hat?«
    »Null Komma nix«, antwortete Leopard. »Zumindest wird er sie nicht in eine Gefängniszelle stecken.«
    »Da keiner von euch beiden Perversen mit mir geschlafen hat«, brummte Ophelia, »könnt ihr zu dem Thema gar nichts sagen.«
    Die beiden Perversen brachen wieder in schallendes Gelächter aus.
    Ophelia nippte an ihrem Cappuccino, bis sie sich wieder beruhigt hatten. Sie war hin- und hergerissen zwischen ihrem Verlangen und ihrer Furcht. Während sie mit der Zunge über die in sich zusammenfallende Sahne fuhr, malte sie sich aus, wie es sein würde, über Gideons Körper zu lecken und ihm die Fangzähne in die Haut zu bohren. Und wie es wäre, wenn
er
sich tief in sie bohrte. Doch bei der Erinnerung an den letzten Mann, den sie gebissen hatte, wurde ihr speiübel. Sie setzte sich auf und stellte die Tasse vorsichtig beiseite.
    »Scheiße«, sagte sie und hielt sich den Magen. »Ich hab echt Angst.«
    »Manchmal schadet es nicht, einen Schritt vorauszudenken.« Für einen Mann, dem nachgesagt wurde, einen Hang zur Gewalt zu haben – nicht, dass er je dafür offiziell zur Rechenschaft gezogen worden war –, sprach Constantine mit erstaunlich sanfter Stimme. »Du darfst nicht zulassen, dass …«
    »– ich vor lauter Angst nicht mehr klar denken kann«, sagte sie. »Ich weiß.«

[home]
3
    M
änner und ihre bescheuerten Bondage-Witze,
dachte Ophelia.
Und Vi ist auch keine große Hilfe. Verdammt, was mache ich denn jetzt? Auf jeden Fall nicht herumheulen, weil mich keiner versteht,
rief sie sich zur Ordnung, wenngleich sie das Gefühl hatte, dass Constantine, egal, wie brutal er auch sein mochte, Verständnis für sie hatte. Vor allem wegen des Todes seiner Ehefrau und der anschließenden Medienhysterie. Aber Tatsache blieb: Zwei mehr als zwielichtige Freunde und eine Schwester, die in sexueller Hinsicht kaum moralische Bedenken kannte, waren keine sonderlich guten Ratgeber. »Schlaf mit ihm!«, hatte ihr einstimmiger Rat gelautet. Warum also nicht?
    Vielleicht, weil ich ihn erst wenige Stunden kenne? Weil ich spüre, dass meine Vergangenheit mich einholen könnte?
    Ophelia ließ das Stadtzentrum mit all seinen Touristen und Clubs hinter sich und bog in einen Stadtteil von Bayou Gavotte ein, in dem es hinter alten Eichenalleen nette Wohnhäuser gab. Selbst wenn sie ihre schreckliche Vergangenheit hinter sich ließ, war es widerwärtig, einen Kerl vorsätzlich mit Sex abzulenken. Bei dem Gedanken an Sex mit Gideon verspürte Ophelia plötzlich ein so großes Verlangen, wie sie es schon lange nicht mehr erlebt hatte. Trotzdem musste es doch noch andere Möglichkeiten geben, ihn abzulenken und dadurch Zeit zu schinden.
    Ophelia tuckerte in gemächlichem Tempo die Olive Street herunter, bog an ihrem Ende links ab, fuhr durch das rückwärtige Gartentor und parkte neben dem neuen Minivan, dessen Kofferraumtüren sperrangelweit offen standen. Im Innern entdeckte sie zwischen planlos eingeladenen Koffern einen Kinderwagen und ein zerlegtes Babybett. Auf dem Boden hinter dem Wagen standen fünf Blumentöpfe mit Azaleen. Sah aus, als hätte Andrea wieder mal ein dubioses Schnäppchen im Baumarkt erstanden.
    »Ms. Ophelia!« Mit fliegenden Pferdeschwänzen stürmten zwei kleine Mädchen auf sie zu. »Wir laufen weg!«
    Ophelia stellte die Lilien und eine Palette im schützenden Schatten des Zaunes ab. »Seid ihr sicher, dass ihr das tun wollt? Eure Schwester und euer Bruder werden euch vermissen.«
    »Die laufen auch weg. Genau wie Mom.«
    Mit dem einjährigen Bruder auf dem Arm kam das älteste der Dukas-Mädchen auf sie zu. Mit einem gequälten »Hallo« verfrachtete sie den kleinen Simon in seinen Kindersitz, ehe sie die Zwillinge zu sich rief.
    Hatte Andrea sich von ihrem Mann getrennt? Unmöglich! »Wo geht die Reise denn hin?«
    »Zu Groß…«
    »Sei still«, kreischte die ältere Schwester. »Mom hat uns verboten, darüber zu reden.« Sie schniefte. »Tut mir leid, Ms. Ophelia. Ich wollte nicht unhöflich sein.«
    »Schon in Ordnung.« Mit einer Kühltasche beladen, schwankte Andrea auf sie zu, gefolgt von einer großen, dunkelhaarigen Frau mit grimmigem Gesichtsausdruck, die Becher, Sandwiches, drei Tupperdosen und eine prallgefüllte Einkaufstasche jonglierte. Irgendwie kam sie Ophelia bekannt vor. Als ihr Blick auf Andreas verheulte Augen fiel, zog sie die Stirn kraus. »Tut mir leid, wenn ich unpassend komme. Ich wollte nur schnell die Pflanzen für morgen

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