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Verrückt nach einer Vampirin

Verrückt nach einer Vampirin

Titel: Verrückt nach einer Vampirin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barbara Monajem
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ich es ihm ausdrücklich verboten habe. Der Typ ist unmöglich. Er gibt einfach nicht auf. Dir ist doch hoffentlich bewusst, mit wem wir es hier zu tun haben, oder? Donnie hat es mir erzählt.« Sie ließ den Tee links liegen und schielte stattdessen zu den Keksen. »Dieser O’Toole ist derjenige, der die ganze Kritik von den Medien einstecken musste, als es keinen Beweis dafür gab, dass Constantine seine Frau umgebracht hat. Jeder dachte, dass er entweder eingeschüchtert oder bestochen wurde. Doch ihn hat das nicht im Geringsten gekümmert.«
    »Dann müsste er dir ja noch sympathischer sein. Du stehst doch auf Männer mit moralischen Werten.«
    »Ich schätze, er verachtet Constantine auf der ganzen Linie. Weil Constantine sein Image als böser Junge ausschlachten konnte, während Gideon wie ein Versager dastand.« Ophelias Finger schwebten über einem Keks. Gerade noch rechtzeitig zog Violet den Teller weg. Ophelia seufzte. »Sein Anblick hat mich aus der Fassung gebracht, weil ich noch gar keine Zeit hatte, den Kuss zu …«
    »Er hat dich
geküsst?
Und du hast ihn
gelassen?
Davon hast du aber nichts erwähnt, als du mich angerufen hast.«
    Es hatte fast schon an ein Wunder gegrenzt, dass sie überhaupt in der Lage gewesen war, ohne größere Aussetzer mit Vi zu telefonieren, weil ihre Gedanken die ganze Zeit um Gideon gekreist waren.
    Ihre Halbschwester kicherte. »Wie fand er denn deine Beißerchen?«
    »So weit ist es nicht gekommen.« Ophelia war sich der Enttäuschung in ihrer Stimme bewusst. Sie bemühte sich, das Positive zu sehen. Es hatte keinen Zweck, ihn zu beißen und dabei sein Blut zu probieren, um sich dann mit ihm herumzuschlagen, weil er austickte. »Ich hatte mich gerade erst wieder beruhigt, als er im
Chamber
aufgetaucht ist. Eigentlich wollte ich eine nette rote Lederpeitsche, aber ich dachte, dieses Exemplar würde ihn endgültig in die Flucht schlagen.« Um nicht in Versuchung zu geraten, wieder nach den Keksen zu greifen, legte sie die Hände um die warme Teeschale.
    »Und?« Vi zwinkerte Ophelia zu, während sie einen Schluck Tee trank.
    »Es hat nicht funktioniert«, antwortete sie mit finsterem Blick. »Und weil er das Ganze so lustig fand, fiel mir nichts anderes ein, als ihn zu beleidigen. Ich habe ihm einen pinkfarbenen Vibrator mit Federn geschenkt.«
    Violet schnappte nach Luft. »Er muss dich für verrückt halten.«
    »Nein, er wusste genau, was ich damit bezwecke. Außerdem habe ich es ihm noch mal direkt ins Gesicht gesagt. Es war natürlich eine glatte Lüge, und jetzt fühle ich mich zum millionsten Mal heute richtig beschissen.« Sie klammerte sich an die Teeschale und starrte hungrig auf die Kekse. Ihr war, als würde sie allmählich den Verstand verlieren. »Bisher hatte immer ich die Zügel in der Hand, konnte nein sagen und habe es dann auch so gemeint. Ohne Rücksicht auf die Typen, die ich abblitzen lasse.« Sie versuchte die Tränen, die in ihr hochstiegen und die eigentlich so gar nicht zu ihr passten, mit Tee hinunterzuschlucken. »Aber Gideon ist mir nicht egal. Und selbst wenn ich nein sage, meine ich eigentlich ja. Auch dann, wenn ich vor Wut schäume. Oder richtig Angst habe.«
    »Worauf wartest du? Schnapp ihn dir«, redete Violet ihr zu. »Wenn die Chemie zwischen zwei Menschen stimmt, sollte man sie nicht ignorieren. Und mach dir wegen des Vibrators keine Gedanken. Sobald er die Gelegenheit bekommt, wird er ihn mit dir zusammen ausprobieren.« Der Zeitmesser am Ofen klingelte. »Wo ist eigentlich Zelda? Das sind doch ihre Kekse. Ich habe ihr gesagt, sie soll sich nicht nach Sonnenuntergang draußen herumtreiben, bis sie ihre Reißzähne bekommt.«
    »
Falls
sie überhaupt Reißzähne bekommt«, berichtigte Ophelia sie, angelte sich in einem unbeobachteten Moment einen Keks und steckte ihn sich in den Mund.
    »
Bis
es so weit ist«, sagte Violet streng, holte das Backblech aus dem Ofen und beförderte die restlichen Kekse auf einen vierten Teller.
    Die Haustür flog auf und fiel gleich wieder krachend ins Schloss. Zelda schlenderte in die Küche. »Hi, Mom, hi, Ophelia. Tut mir leid, dass ich zu spät bin.« Als ihr Blick auf die zum Auskühlen ausgebreiteten Kekse fiel, sagte sie: »Mom, du bist die Beste. Ich hole den Zuckerguss.« Sie zwinkerte jemandem in der Diele zu. »Kommen Sie schon. Sie müssen nicht schüchtern sein. Willkommen in unserer Lasterhöhle.«
    Langsam und sichtlich nervös schob sich Artemisia O’Toole in die

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