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Verrückt nach einer Vampirin

Verrückt nach einer Vampirin

Titel: Verrückt nach einer Vampirin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barbara Monajem
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gewesen?«
    »Er ist ein echter Prachtkerl«, sagte Ophelia. »Und ich bin ein Vampir, der schon zu lange keinen Sex mehr hatte.« Sie zuckte mit den Achseln. »Keine große Sache.« Oder doch? Der Beule in seiner Hose nach zu urteilen, war es sehr wohl eine große Sache.
    »Ich habe Neuigkeiten für dich, auch wenn ich es selbst kaum glauben kann«, fuhr Art fort. »Mrs. Cotter meinte, Gideon will dich heiraten.«
    »Siehst du?« Ophelia ließ die Faust herabsausen. Die Kekse machten einen Satz, und der rosa Zuckerguss verteilte sich auf dem Tisch. »Es ist doch immer dasselbe.«
    »Was ist immer dasselbe?« Art schmierte mit dem Finger durch den pinkfarbenen Zuckerguss und leckte ihn ab, ehe sie sich wieder daranmachte, Blätter aufzumalen. »Ich finde, das ist eine großartige Idee.«
    »Beruhige dich, Engelchen«, sagte Violet, die am Herd stand. »Vielleicht hat sie recht. Denk nur an all den Sex, den du hättest. Guten Sex obendrein, möchte ich wetten.«
    Nachdem Art ein letztes Tulpenblatt auf einen Keks gemalt hatte, nahm sie Ophelia den leeren Spritzbeutel ab. »Das sagen alle seine Tussis, selbst nachdem er ihnen das Herz gebrochen und sie abserviert hat.
Oh, Art, ich kann ohne ihn nicht leben, er ist so gut im Bett,
heißt es immer.« Sie zeichnete eine winzige Tulpe auf den Tisch. »Wieso kann
ich
nicht an so einen Mann geraten?«
    Violet legte ein Steak in die Pfanne und Brötchen in den noch immer warmen Ofen, bevor sie an den Tisch trat. »Das wirst du bestimmt, Schätzchen. Sei offen. Denk nicht so negativ. Schau dir nur die kleine, traurige Blume an, die du gemalt hast. Sie wirkt nicht so, als ob sie Spaß hätte oder glücklich wäre.«
    »Stimmt.« Artemisia wischte die Blume mit dem Finger weg, lutschte die Glasur ab und startete einen neuen Versuch.
    »Und was dich betrifft«, sagte Violet an ihre Schwester gerichtet, »Gideon ist genau das, was du brauchst. Du nimmst alles viel zu ernst. Es ist höchste Zeit, dass du Sex mit jemandem hast, der dich zum Lachen bringt. Nein, es ist höchste Zeit, dass du überhaupt mal wieder in den Genuss von Sex kommst. Aber wenn du es nicht genießen kannst, wird es dir auch keinen Spaß machen.«
    »Toller Ratschlag. Wie soll ich denn Spaß haben, wenn ich keinen klaren Gedanken mehr fassen kann? Entweder er flippt danach völlig aus und denkt, er könnte sich HIV eingefangen haben oder sei vom Teufel gebissen, oder er wird wie besessen von mir sein. Und wenn ich ihm dann sage, dass er mich in Ruhe lassen soll, wird er depressiv oder will sich umbringen oder mutiert zum Stalker oder …«
    »Gideon würde niemals jemandem nachstellen«, fuhr Art ihr verletzt ins Wort. »Wenn du ihn loswerden willst, musst du nichts weiter tun, als ihn zuzutexten.« Sie schnitt eine Grimasse. »Unsere Mutter hat die ganze Zeit geredet, genau wie ich. Unser Vater hingegen war ein dickköpfiger alter Brummbär. Gideon hat höllische Angst, selbst einmal so zu werden, deshalb gehen seine Beziehungen meist nicht über Sex hinaus.«
    »Das ist doch klasse, Engelchen.« Violet lachte. »Nimm mit, was du kriegen kannst, und dann lässt du ihn fallen, als wäre nichts gewesen. Er wird schon damit klarkommen. Er macht ja einen ganz gefestigten Eindruck.«
    »Mein Vater wirkte auch gefestigt«, sagte Ophelia mit eisiger Stimme. »Und dann hat er sich umgebracht.«
    Arts Hand erstarrte in der Bewegung. »O Gott! Das tut mir leid.«
    Violet stieß ein angewidertes Geräusch aus. »Dein Vater war ein eifersüchtiger Trottel, Ophelia. Wir sind nämlich Halbgeschwister, Art. Mein Vater war Moms erster Mann. Ophelias Vater war wie besessen von dem Gedanken, dass sie ihn betrügen könnte, obwohl sie nie einem anderen Kerl auch nur nachgesehen hat – zumindest bis zu dem Tag, an dem sie ihn verlassen hat. Danach hat sie nichts anbrennen lassen, bis sie irgendwann an einen religiösen Fanatiker geraten ist, der es für eine Sünde hält, Blut zu trinken. Zum Glück ist er bereit, sein Seelenheil für ein bisschen Sex mit ihr aufs Spiel zu setzen.« Vi verzog angewidert den Mund. Nachdem sie das erste Steak gewendet hatte, legte sie drei weitere Scheiben Fleisch nach.
    »Ich werde niemanden heiraten«, verkündete Ophelia trotzig.
    »Da wir gerade von Perverslingen sprechen«, meldete Zelda sich zu Wort, die ungewöhnlich ernst dreinblickte. »Ich habe mit Joanna Wyler heute Nachmittag einen Kaffee getrunken.« Sie stellte eine Schüssel mit leuchtend lilafarbenem Zuckerguss auf den

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