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Verrückt nach einer Vampirin

Verrückt nach einer Vampirin

Titel: Verrückt nach einer Vampirin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barbara Monajem
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Tisch.
    Ophelia hob den Blick. »Hast du etwas herausgefunden?«
    »Ja und nein«, antwortete Zelda. »Aber irgendwie macht das alles keinen Sinn. Sie meinte, ihr Vater sei überzeugt davon, dass du einen schlechten Einfluss auf sie und ihre Schwester hättest. Weiß er, dass du ein Vampir bist?«
    »Ich glaube nicht«, sagte Ophelia. »Dann würde er mich nur noch mehr anbaggern. Außerdem ist es ja nicht so, als ob ich Joanna in einen Vampir verwandeln könnte. Da braucht er keine Angst haben. Entweder trägt man die Gene dafür in sich oder nicht.« Sie musterte Zeldas Gesicht. »Was? Denkt er etwa, ich wäre lesbisch, nur weil jeder weiß, dass ich Männer nicht ausstehen kann?«
    Zelda rutschte unruhig hin und her. »So etwas Ähnliches.«
    »Na und?« Violet wendete drei Steaks. »Das ist doch kein Verbrechen. Nicht, dass ein Gesetz irgendjemanden davon abhalten könnte, homosexuell zu werden. Aber Willy hat außerdem nichts gegen Homosexuelle. Lisas Schwester ist lesbisch, und sie haben auch schwule und lesbische Freunde.« Als Zelda noch immer nicht mit der Sprache herausrückte, fügte sie hinzu: »Jetzt spuck’s schon aus!« Sie öffnete den Kühlschrank und holte Salat hervor.
    »Das ist total dumm«, sagte Zelda. »Mom, leg bitte den Salat wieder zurück und geh von der Anrichte weg.«
    »Red endlich Klartext!«
    Zelda stemmte die Hände in die Hüften. »Ich meine es ernst, Mom.«
    Violet verdrehte die Augen und gab nach.
    »Okay«, sagte Zelda. »Er denkt, dass Ophelia … auf Kinder steht.«
    Violet machte einen Satz nach vorne, kehrte zum Herd zurück, klatschte die Steaks unsanft auf einen Teller und stürmte durch die Hintertür auf die Veranda. Die Tür knallte, und man hörte einen ohrenbetäubenden Schrei, bevor sie wieder in die Küche stapfte, wo sie das Telefon fast von der Wand riss. Mit tiefer und vor Wut rasender Stimme sagte sie: »Ich werde dafür sorgen, dass Lep ihn windelweich prügelt. Dann werde ich dafür sorgen, dass Constantine ihn umbringt. Nein, noch besser, ich bringe ihn selbst um.« Mit zitterndem Zeigefinger hackte sie auf dem Tastenfeld herum.
    »Nein!« Ophelia wollte zum Telefon stürzen, stolperte aber über die Einkaufstasche und landete auf den Knien. Vi klemmte sich den Hörer zwischen Ohr und Schulter, schnappte sich die Peitsche und spielte damit herum. »Aber zuerst soll er um Gnade winseln. Lep? Constantine! Perfekt. Du musst auf der Stelle herkommen. Dieses widerliche Arschloch Willy Wyler läuft herum und behauptet, Ophelia wäre pädophil.«
    Ophelia entriss ihr den Hörer und duckte sich unter Violets Arm hindurch. »Das Ganze ist nur halb so wild!«, zischte sie in den Hörer. »Bleib, wo du bist, wir brauchen keine Hilfe.« Im selben Moment ging die Hintertür auf. »Tony ist gerade gekommen. Er wird schon dafür sorgen, dass sie sich wieder beruhigt. Nein, ihr müsst nicht vorbeikommen. Und jetzt hör auf zu lachen! Ich lege jetzt auf.«
    Tony Karaplis durchquerte die Küche und nahm Violet in den Arm. Der stämmige Mittfünfziger, der mit seinen starken behaarten Armen und einem ausladenden Schnurrbart wie ein Schläger wirkte, war die Ruhe in Person. Violet trommelte mit den Fäusten gegen seine Brust und schrie. Abgekämpft hing Ophelia das Telefon wieder an die Wand. Zelda stand resigniert da, während Art, die Spritztüte mit der gelben Zuckerglasur in der Hand, entgeistert auf die sich ihr bietende Szene starrte.
    Tony wartete geduldig, bis Violet fertig war. »Geht’s wieder, Baby?«
    »Nein.« Violet blickte finster drein. »Aber trotzdem danke.«
    »Wen haben wir denn hier?« Tony warf Art einen langen Blick zu. Was er sah, schien ihm zu gefallen, denn er setzte sein unwiderstehlichstes Lächeln auf. Die Spritztüte fiel zu Boden. Art errötete und lächelte schüchtern zurück.
    Zelda hob den Spritzbeutel auf. »Tony, so gerne wir dich auch haben, aber du hältst meine beste Keksdekorateurin von der Arbeit ab. Und ich brauche die Kekse für die Schule morgen.«
    »Und diese kleine Lady hier braucht was anderes wirklich dringend«, sagte Tony mit einem anzüglichen Lächeln.
    »Nicht jetzt und nicht von dir.« Ophelia drückte Art zurück auf den Stuhl. »Er ist ein Vampir, Art, und ein Aufreißer obendrein. Willst du so einen Mann oder lieber einen normalen Typen, der was draufhat?«
    Art seufzte, als wäre ihr gerade ein Licht aufgegangen.
    »Jetzt weiß sie wenigstens, wie sich ihr Bruder fühlt.« Nachdem Violet die Steaks auf den Tisch

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