Verrückt nach einer Vampirin
dich je gesehen haben, waren Dummchen. Vielleicht gut im Bett, aber mehr auch nicht.«
»So schlimm waren sie auch nicht«, sagte Gideon verunsichert und legte den Vibrator auf den Tresen. »Wie wär’s, wenn du ihn mir als Geschenk einpackst, Joe?«
»Wer ist denn die Glückliche?«, erkundigte sich Darby.
»Ophelia Beliveau, die ihn mir auch gerade geschenkt hat.«
Im Hintergrund rappelte sich Burton Tate hoch, während er sich immer noch mit schmerzverzerrtem Gesicht den Schritt hielt. Er schleuderte Gideon einen bitterbösen Blick zu, ehe er den Flur in Richtung Bühne entlangstolperte. Gideon tat, als bemerke er nichts.
Hinter dem Tresen schüttelte Joe den Kopf. »Verlieb dich bloß nicht in Ophelia. Schwerer Fehler.« Er zog silberfarbenes Geschenkpapier mit dunkelroten Glitzersternen hervor.
»Das war also die berühmte Ophelia«, sagte Darby. »Wenn es stimmt, was man sich so erzählt, ist sie eine ziemliche Wucht.«
»Was meinst du denn mit
berühmt?
«, fragte Gideon.
Darby hielt abwehrend die Hand in die Höhe. »Ich werde nichts Schlechtes über sie sagen, mein Freund, aber hast du die Statue von ihr im Garten ihrer Schwester gesehen? Sie sieht aus wie ein Vampir, mit Reißzähnen und so. Aber selbst ohne Beißerchen ist sie brandgefährlich. Sieh dir nur an, was sie mit dem armen alten Burton gemacht hat.«
»Er hätte eben die Finger von ihr lassen sollen«, entgegnete Gideon. »Mir macht die Kleine keine Angst.«
Joe schlug den Vibrator so in das Papier ein, dass lediglich die Federn herausblickten, und sagte: »Du wirst noch eine böse Überraschung erleben, Gideon. So einfach lässt sie dich das nächste Mal nicht davonkommen.«
Wenn ich es richtig angehe,
dachte Gideon,
wird sie mich gar nicht davonkommen lassen.
Kopfschüttelnd rollte Joe etwas Geschenkband ab. »Sie kann sich aussuchen, mit wem sie etwas anfängt. Zum Beispiel mit Constantine Dufray. Du siehst nicht schlecht aus, zugegeben, aber …« Er ließ sich Zeit, ehe er hinzufügte: »Aber ein Bulle für unsere Ophelia? Nein.«
Und ob,
entschied Gideon, der das Gefühl hatte, noch verrückt zu werden. »Wir werden ja sehen.«
»Dein Todesurteil«, antwortete Joe glucksend. »Wenigstens bekommt sie einen qualitativ hochwertigen Vibrator für ihre Sammlung. Allerdings wird sie an Constantine denken, wenn sie ihn benutzt, und nicht an dich.«
»Ich werde sie schon noch von Dufray abbringen.« Gideon zuckte die Achseln.
Darby verdrehte die Augen. »Du warst schon immer etwas verrückt. Bleib besser bei deinen Dummchen. Ophelia ist zwar heiß, aber sie wird dir nur Ärger bereiten.«
»Ophelia ist süß!«, sagte Joe mit Nachdruck. »Passen Sie auf, was Sie sagen, wenn Sie hier abhängen wollen. Jeder hier im Club liebt dieses Mädchen.«
»Bis auf die armen Kerle, die sie verrückt macht.« Nachdenklich warf Darby einen Blick auf seine Armbanduhr. »Ich hab hier gleich ein Einstellungsgespräch. Als Tätowierer.« Sichtlich angespannt hielt er inne. »Wie geht es denn deiner Schwester? Ist sie noch mit diesem Steve zusammen? Haben sie schon Nachwuchs?«
»Wusstest du das etwa nicht? Sie hat sich schon vor einer Weile von ihm scheiden lassen.«
»Wie bitte?!« Darby richtete sich auf.
»Sie hat eine schwere Zeit hinter sich«, erklärte Gideon seinem alten Freund.
Darby setzte einen funkelnden Blick auf. »Hat dieser Schweinehund sie etwa betrogen?«
»Nicht, dass ich wüsste. Aber darüber schweigt sie sich lieber aus. Eines Tages hat sie aus heiterem Himmel die Scheidung eingereicht, angeblich wegen unüberbrückbarer Differenzen, und er hat das Spiel mitgespielt. Seit kurzem hat er eine neue Flamme.«
»Zum Glück ist sie den los. Ich konnte Steve noch nie leiden.« Darby sah noch mal auf seine Uhr. »Ich hoffe, sie findet jemanden, der besser zu ihr passt.«
»Wie wäre es, wenn du mal bei ihr vorbeischaust? Sie würde sich sicher freuen«, schlug Gideon vor.
»Keine gute Idee.« Das Gesicht des Mannes verhärtete sich. »Ich muss jetzt los.« Er ging in Richtung Tätowierstudio davon. »Wir sehen uns.«
Ein Rätsel nach dem anderen. Gideon drehte sich zum Tresen um und blickte auf das protzig eingepackte Geschenk. »Ophelia treibt die Männer also in den Wahnsinn? Erzähl mir mehr davon, Joe. Dann weiß ich, was auf mich zukommt.«
Jo straffte die Schultern. »Da gibt es nicht viel zu erzählen. Die Kerle sind wie besessen, verlieren den Verstand und stellen ihr nach.« Er gab einer Rolle mit rotem
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