Verrückt nach einer Vampirin
zog er sich seine Slipper an und verließ den Raum.
Violet sammelte die Handschellen und Ketten ein, die sie für das Foto im Raum verteilt hatten, und ließ sie in die silberne Einkaufstüte aus dem
Chamber
fallen. An Marissa gewandt, sagte sie: »Sieht aus, als hätten Sie auf der ganzen Linie versagt, wenn er nicht bei Ihnen bleiben wollte. Aber sehen Sie es positiv. Der Kerl ist verrückt. Er ist allen auf die Nerven gegangen. Würde mich nicht wundern, wenn die Ehe mit ihm die reinste Hölle war.« Sie drehte sich um. »Constantine, sei so lieb und begleite Artemisia zum Auto.« An Artemisia gerichtet, fragte sie: »Hast du eigentlich alles Nötige mit Ophelia besprochen?«
Art riss den Blick von Dufray los. »Äh, ja.« Sie funkelte Gideon mit den Augen an, damit er gar nicht auf die Idee kam, einen seiner Kommentare abzugeben.
Violet schmunzelte. »Sie müssen sich keine Sorgen um Ihre Schwester machen, Mr. O’Toole. Constantine kann ein perfekter Gentleman sein, wenn er will.«
Gideon gab sich alle Mühe, einen neutralen Gesichtsausdruck zu wahren. Leider gelang es ihm nicht annähernd so gut, wie er gehofft hatte. Niemand, der noch alle Tassen im Schrank hatte, würde seelenruhig dabei zusehen, wie seine Schwester mit Dufray abzog.
»Hey!«, brüllte Marissa. »Ihr könnt mich nicht einfach abwimmeln. Mein Ehemann ist verschwunden, und ich weiß nicht einmal, ob er überhaupt noch lebt.« Ihre Augen weiteten sich auf einmal. »Mein Gott, Sie sind ja Constantine Dufray!«
»Wenn Sie nett fragen, gibt er Ihnen bestimmt ein Autogramm«, sagte Violet.
»Ein Autogramm!«, kreischte Marissa. »Von einem Mörder?«
Violet schüttelte den Kopf, doch Constantine grinste nur.
Daraufhin lief Marissa vor Wut knallrot an. »Ich habe überall nach Johnny gesucht, ohne auch nur eine Spur von ihm zu entdecken. Und jetzt weiß ich auch, warum. Weil mein Johnny euch auf die Nerven gegangen ist, habt ihr einfach den stadtbekannten Mörder Constantine Dufray auf ihn angesetzt!«
Im Zimmer herrschte von einem Moment auf den nächsten betretene Stille. Die Peitsche glitt Ophelia aus der Hand und fiel klappernd zu Boden. Gideon starrte die aufgetakelte Blondine ungläubig an, während Darby ein grimmiges Brummen ausstieß. Violet hatte es komplett die Sprache verschlagen, und Constantine brach in schallendes Gelächter aus. Als Plato aus seiner Ecke ein hysterisches Geräusch verlauten ließ, hob Ophelia die Peitsche auf und stellte sich vor ihm in Position.
»Halt die Klappe!«
Plato schlug die Hand vor den Mund, legte sich wie ein Hund auf den Rücken und wackelte mit den Beinen.
Constantine, der sich immer noch nicht gefangen hatte, legte Art die Hand auf die Schulter, woraufhin diese zusammenzuckte und bestürzt zu ihm aufsah. »Mach dir keinen Kopf, Schätzchen.« Sanft, aber bestimmt schob er sie in Richtung Tür. »Eine sicherere Begleitung als mich gibt es nicht. Ich lege gnadenlos jeden um, der sich uns in den Weg stellt«, meinte er, gab ihr einen Klaps auf den Allerwertesten und bugsierte sie zur Tür hinaus.
»Ich rufe die Polizei«, fauchte Marissa. »Damit kommt dieser Mistkerl nicht durch. Keiner von euch.«
»Die Polizei?«, antwortete Ophelia sichtlich unbeeindruckt. »Da musst du gar nicht lange suchen, es ist sogar einer von ihnen hier.«
»Ich bin nicht im Dienst«, entgegnete Gideon, der seinen Ohren nicht traute. »Am besten, Sie kommen morgen früh auf die Wache und melden Ihren Mann als vermisst.«
»Den Teufel werde ich tun! Nichts anderes höre ich in dieser verdammten Stadt.« Marissa lachte höhnisch auf. »Wie hat der Vibrator eigentlich Ihrer Freundin gefallen? Das ist Ihnen scheinbar wichtiger als die Frage, ob mein Mann noch lebt oder nicht.«
»Nicht so hastig. Erstens bin ich nicht im Dienst, und zweitens ist das nicht mein Fall.«
»Dann stimmt das Gerücht also, dass die Polizei von Bayou Gavotte mit den Clubs unter einer Decke steckt. Sie sind der lebende Beweis dafür. Das wird Ihnen noch leidtun. Euch allen!«
Mit klackernden Absätzen stürmte sie in Richtung Tür. »Komm schon, Darby.«
Gideons Freund atmete schwer aus. »Später, Mann«, sagte er zu Gideon. »Violet, ich muss mich echt entschuldigen.«
Violet verschränkte die Arme vor der Brust und stampfte verärgert mit dem Fuß auf den Boden.
»Komm jetzt!«, zischte Marissa auf dem Weg nach draußen. Entnervt riss Darby die Hände in die Luft und folgte ihr.
Als Ophelia sich samt Peitsche über Plato aufbaute,
Weitere Kostenlose Bücher