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Verrückt nach einer Vampirin

Verrückt nach einer Vampirin

Titel: Verrückt nach einer Vampirin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barbara Monajem
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vom Computer verwenden. Sie soll das Geld in eine der Tüten tun, in die die Kunden ihre Filme zum Entwickeln stecken, und sie in den Nachtbriefkasten werfen.«
    »Scheint, als hätte der Typ keine große Angst davor, geschnappt zu werden.« Wie von selbst glitt Gideons Blick zum Negligee. »Willst du es wirklich Plato geben?«
    Ophelia las das Kleidungsstück vom Boden auf. »Natürlich nicht. Es gehört Vi. Und jetzt raus mit dir.«

[home]
10
    E ine halbe Meile von ihrem Trailer entfernt, merkte Ophelia, dass der Wagen hinter ihr Gideon gehörte. Allem Anschein nach würde er tatsächlich nicht so schnell aufgeben. Nein, er würde wohl nie aufgeben. Sie spürte, wie sich ein Gefühl des Verlangens und der Verzweiflung in ihrem Innern zusammenbraute, bis sie ihre Tränen, die ihr schon während der ganzen Fahrt unter den Lidern brannten, nicht mehr zurückhalten konnte. Was, wenn sie den hartnäckigen Bullen doch einfach ins Netz lockte und es dann so festzurrte, dass …
Nein.
Das konnte sie nicht. Dazu mochte sie ihn schon viel zu sehr. Ihr blieb gar nichts anderes übrig, als ihn auf Abstand zu halten.
    Sie wischte sich die Tränen weg und bog in ihre Einfahrt. Geblendet von den Scheinwerfern, suchte Psyche unter der Veranda Schutz. Ophelia stellte den Motor ab und sprang – das Gewehr so fest im Anschlag, dass ihre Hände nicht mehr zitterten – in einer geschmeidigen Bewegung aus dem Pick-up.
    Ohne den Motor abzustellen, stieg Gideon aus und öffnete Gretchen die Tür. »Leg das Gewehr weg, Ophelia«, sagte er und kam mit langsamen Schritten näher. »Ich bin es nur.«
    »Ich weiß.« Ophelias Stimme überschlug sich. Eine verräterische Träne kullerte über ihre Wange. »Hau endlich ab!«
    »Süße …«
    »Nenn mich nicht Süße. Ich bin alles andere als süß!«
    Sie beobachtete, wie Gideon sich sammelte und von neuem ansetzte. »Ich bin auch gleich wieder weg, wollte nur schnell Gretchen dalassen. Sie kann dir ein wenig Gesellschaft leisten und dich warnen, falls Gefahr droht.«
    »Es gibt keine Gefahr, mit der ich nicht selbst klarkomme.« Wie war er nur auf diese wundervolle Idee gekommen? »Nimm deinen Hund und fahr nach Hause«, zischte sie und biss sich dabei so fest auf die Unterlippe, dass sie zu bluten begann. Wieder kämpfte sie mit den Tränen, und ihre Sehnsucht nach dem Hund, nach ein wenig Gesellschaft, war einfach überwältigend.
    »Ophelia, du musst nicht weinen«, antwortete Gideon mit sanfter, einfühlsamer Stimme. »Süße, du glaubst doch nicht ernsthaft, dass ich dich bedrängen würde, nach allem, was du heute Abend durchgemacht hast.«
    »Und ob du mich bedrängst«, entgegnete sie genervt. »Noch mal zum Mitschreiben: Nenn mich nicht
Süße.
Und jetzt zisch endlich ab.« Sie schniefte. Gretchen kam auf sie zugetrottet und drückte ihre kühle Nase gegen Ophelias Oberschenkel. Als sie merkte, dass ihre Finger instinktiv durch das Fell streicheln wollten, klammerte sie sich noch fester an das Gewehr. Zögerlich streckte sie doch eine Hand aus, so stark war ihr Wunsch, das Tier bei sich zu behalten. »Gretchen will gar nicht bei mir bleiben. Sie gehört zu dir. Nimm sie mit und verzieh dich endlich.«
    »Gretchen und ich haben uns während der Fahrt unterhalten und darauf geeinigt, dass sie erst mal bei dir bleibt.«
    »Das ist das Bescheuertste, das ich je in meinem Leben gehört habe.« Ophelia spannte den Abzug, doch das hatte leider nicht den gewünschten Effekt – Gideon rührte sich nicht von der Stelle. »Runter von meinem Grundstück, und komm bloß nicht wieder«, schob sie nach.
    Gideon stieß einen leisen Fluch aus. »Bescheuert oder nicht, Gretchen bleibt hier.« Wie aufs Stichwort setzte sich der Hund.
    »Verdammt, Gideon!«, schrie Ophelia und feuerte ab. Obwohl der Schotter unweit von seinen Füßen aufspritzte, zuckte Gideon nicht einmal zusammen. »Raffst du es nicht?«, brüllte sie. »Ich versuche nur, dich vor dir selbst zu beschützen. Ich bringe dir nur Ärger.«
    »Das ist das Bescheuertste, das
ich
je in meinem Leben gehört habe«, äffte Gideon sie verbittert nach. »Du hättest dir wenigstens eine bessere Lüge ausdenken können.«
    Ophelia öffnete den Mund, schloss ihn aber gleich wieder. Sie wollte ihn so wütend machen, dass er freiwillig das Weite suchte.
    »Keine Angst, ich bin schon so gut wie weg und komme auch nicht zurück, es sei denn, du brauchst mich. Gretchen, du bleibst hier bei Ophelia.« Gideon stieg in den Wagen, setzte zurück und

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