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Verrückt nach einer Vampirin

Verrückt nach einer Vampirin

Titel: Verrückt nach einer Vampirin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barbara Monajem
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Aufstand war, also legte sie die Waffe brav in den Kofferraum. »Verdammt«, schimpfte sie, als sie bei ihrem Wagen standen. »Die Bäume kosten achtzig Dollar das Stück. Und kaputte Bäume lassen sich nicht verkaufen.«
    »Vergiss mal die Bäume«, sagte Gideon. »Schau dir alles genau an und sag mir, ob es etwas gibt, das nicht dir gehört.«
    »Abgesehen von der Leiche?«
    »Scherzkeks.«
    »Ich kann die Bäume aber nicht vergessen«, fing Ophelia wieder an. »Das ist rausgeschmissenes Geld. Geld, das ich nicht habe.« Sie ließ den Blick über die Ladefläche gleiten. »Das Werkzeug gehört mir. Genau wie der Zypressenmulch, die Piniennadeln, die leeren Blumentöpfe und die Paletten. Die Schaumstofffetzen an der Kleidung der Leiche kommen mir allerdings nicht bekannt vor. Der Dreck und die Erde auf der Ladefläche stammen von mir. Und dann wären da noch die ramponierten Bäume …«
    »Wann hast du das letzte Mal einen Blick auf die Ladefläche geworfen – ohne Leiche, meine ich?«
    »Bei der Baumschule, als ich die gesunden, unbeschädigten Bäume gekauft habe«, erklärte Ophelia. »Danach bin ich hierhergefahren, habe beim Aussteigen aber nicht mehr nach hinten gesehen. Wenn die Leiche von oben auf meinen Pick-up geworfen worden wäre, hätte ich doch sicher den Aufprall gemerkt.«
    »Hoffentlich. Also nichts, was nicht dir gehört?«
    »Soweit ich das jetzt beurteilen kann, nein. Es sei denn, ich würde alles ausräumen. Aber es dämmert ja schon. Ich muss dringend nach Hause und einen Kostenvoranschlag machen.«
    Gideon legte Ophelia den Arm um die Schulter und führte sie von ihrem Fahrzeug weg. »Ich bringe dich nach Hause. Wir müssen den Pick-up aber leider vorerst beschlagnahmen.«
    »Wie bitte?« In Ophelias Stimme schwang so viel Wut mit, dass die anderen Polizisten sich zu ihnen umdrehten – als ob sie sich nicht sowieso schon die Hälse ausgerenkt hätten. Alle, bis auf die einzige Polizist
in.
Doch selbst die konnte mit ihrer Neugier nun nicht mehr hinter dem Berg halten. »Gideon, ich brauche meinen Pick-up! Damit verdiene ich meinen Lebensunterhalt. Ganz zu schweigen von den beiden Bäumen, die ich eigentlich morgen einpflanzen sollte. Ihr könnt sie mir nicht einfach wegnehmen.«
    »Es tut mir ja wirklich leid«, entgegnete Gideon, »aber wir müssen den Pick-up erst gründlich untersuchen. Wir arbeiten so schnell wir können, versprochen. Apropos, wir sollten wegen der Dämmerung keine Zeit verlieren. Außerdem zieht Regen auf.«
    »Verdammte Scheiße, Gideon, ich …«
    »Verdammte Scheiße, Ophelia, ich habe keine andere Wahl! Gib mir deinen Autoschlüssel. Ich sagte doch, dass ich dich nach Hause bringe.«
    »Wie überaus freundlich von dir«, zischte sie mit bebender Stimme. »Aber ich sagte doch, dass ich dich nicht mehr in der Nähe meines Hauses sehen möchte.« Sie stürmte auf seinen Wagen zu. »Das Gewehr und die Bisamratte, aber schnell. Darf ich wenigstens noch meinen Notizblock vom Beifahrersitz nehmen, oder habt ihr den auch konfisziert?«
    »Wir beschlagnahmen den gesamten Pick-up. Was wir nicht mehr brauchen, bringe ich dir morgen früh vorbei.« Gideon machte keinerlei Anstalten, den Kofferraum seines Autos zu öffnen. »In der Zwischenzeit hätte ich gerne den Schlüssel.«
    »In der Zwischenzeit kannst du mich mal kreuzweise. Gib mir das Gewehr. Ich laufe nach Hause.«
    »Erst, wenn ich dich vernommen habe«, hielt Gideon dagegen.
    »Du … Du …« Ophelia fehlten die Worte. »Wenn du mich vernommen hast? Du weißt genau, dass ich mit der Sache nichts zu tun habe. Das ist die dümmste Entschuldigung, um mir nachzustellen, die ich je gehört habe.«
    »Ophelia, ich möchte dich eigentlich nur ungern mit auf die Wache nehmen. Am liebsten wäre es mir, wir würden in ein nettes kleines Restaurant gehen, wo wir uns in aller Ruhe unterhalten können.«
    »Das ist Schwachsinn, und das weißt du genau! Du hast außerdem gar nicht das Recht, mich mit auf die Wache zu nehmen. Dafür gibt es nämlich keinen Grund.«
    »Lass mich überlegen: Eine Leiche in deinem Pick-up und deine mangelnde Unterstützung sind allemal Grund genug.«
    Sie starrte ihn mit weit aufgerissenem Mund an. »Du … Du verdächtigst mich allen Ernstes des Mordes?«
    »Natürlich nicht, Ophelia. Aber ich muss mich an die Vorschriften halten. Es hilft alles nichts. Du wirst den Parkplatz ohne deinen Pick-up und nur in meiner Begleitung verlassen.«
    »Bastard!«
    »Wie auch immer.«
    Ophelia stampfte

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