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Verrückt nach einer Vampirin

Verrückt nach einer Vampirin

Titel: Verrückt nach einer Vampirin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barbara Monajem
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habe. Er meinte, du würdest sie nicht jedem leihen.«
    »Mir ist schon klar, warum du dich in dieser Situation als meine Freundin ausgibst.«
    »Was für eine Situation?«, schoss Ophelia zurück. »Ich habe den Typen nicht umgebracht.«
    »Wir haben es hier mit einem Mordfall zu tun, Ophelia. Es ist also das Beste, wenn du bei der Wahrheit bleibst.«
    Obwohl Ophelia innerlich bebte, brachte sie ein desinteressiertes Achselzucken zustande. »Sagt ausgerechnet der korrupte Bulle. Außerdem habe ich gar nicht so getan, als sei ich deine Freundin. Dein Kollege hat es einfach angenommen, und ich wusste nicht, wieso ich es abstreiten sollte.«
    Da Gideon einige Augenblicke nichts erwiderte und Ophelia sich alles andere als wohl in ihrer Haut fühlte, hüllte sie sich ebenfalls in tiefes Schweigen. Schließlich atmete sie, den Blick auf die aufgeschnittene Bisamratte gerichtet, tief durch und sagte: »Hör zu, es tut mir leid, dass ich gestern Abend auf dich geschossen habe. Ich weiß, dass du es nur gut meinst.«
    »Und mir tut es leid, dass ich dich bedrängt habe«, kam postwendend die Antwort. »Du kannst dich übrigens jederzeit gerne als meine Freundin ausgeben. Selbst wenn ich dadurch auch nicht in den Genuss einer heißen Nacht kommen sollte, lässt es mich wie einen Superhengst dastehen.«
    Ophelia kicherte leise.
    »Turlow meinte außerdem, du wüsstest nicht, wer der Tote ist.«
    Ophelia klappte die Bauchdecke des Nagers zurück. »Ich fürchte, da habe ich nicht ganz die Wahrheit gesagt.«
    »Was soll das heißen?«
    »Na ja, er ist nur schwer zu identifizieren, weil der Täter ihn so übel zugerichtet hat«, antwortete Ophelia mit steigender Anspannung in der Stimme. »Außerdem war ich mir auch nicht hundertprozentig sicher, und dein Kollege meinte, du wärst schon auf dem Weg … Und da dachte ich, es wäre das Beste, wenn ich auf dich warte und es dir dann direkt sage. Für den Fall, dass du die Sache auf deine eigene Art regeln willst.«
    »Verdammt, Ophelia. Rutsch mal.« Gideon setzte sich so dicht neben sie, dass sein warmer, muskulöser Körper sie berührte. Ophelia schloss die Augen, um ihn besser spüren zu können, und seufzte leise auf. »Wer ist es?«, fragte er.
    »Der Größe, den Haaren und den Kleidern nach zu urteilen, ist das der Typ, der heute Morgen Dienst im Fotoladen hatte, als ich den Film abgegeben habe. Ich konnte nicht genau erkennen, ob die Leiche ein Zungenpiercing hatte. Es ist schwer zu sagen, ob sie überhaupt noch eine Zunge hat.«
    »Scheiße«, presste Gideon hervor.
    »Der Typ war ein ziemlicher Kotzbrocken. Aber selbst wenn er der Erpresser war, finde ich nicht, dass er den Tod verdient hat. Und schon gar nicht so einen«, fügte Ophelia hinzu, schnitt einen Streifen Fleisch ab und fütterte Gretchen damit. »Andererseits hätte ich schon große Lust, diesem Mistkerl, der ihn in meinen Pick-up geworfen und einen meiner Bäume komplett und einen anderen fast zerstört hat, die Eingeweide herauszureißen.«
    »Ich wünschte, ich könnte den Fall auf meine Art regeln. Aber wir haben es hier mit einem Mord zu tun. Einem blutigen, brutalen Mord. Ich möchte, dass du das Tier jetzt weglegst und dir den Pick-up noch einmal genauer anschaust. Mir ist bewusst, dass das nicht leicht ist, aber …«
    »Ich komme schon klar«, sagte Ophelia mit angespanntem Ton. »Aber wenn ich die Ratte weglege, wird Gretchen sie auffressen. Dabei ist das eigentlich mein Abendessen.«
    »Du isst Bisamratten?« Gideons Gesichtsausdruck sprach Bände.
    »Tut mir leid. Ja.« Ophelia leckte sich genüsslich die Finger – einen nach dem anderen.
Du willst unbedingt die ganze Wahrheit? Bitte schön!
    »Wenn du drauf stehst.« Ein Lachen schlich sich in seine Stimme. »Warte, ich hol dir eine Tüte. Komm mit.« Gideon lief zu seinem Mercedes. Ophelia sammelte ihr Gewehr auf und folgte ihm. Er hielt eine leere Supermarkttüte auf, damit sie das Nagetier hineinlegen konnte. Nachdem sie das Messer abgeleckt hatte, verstaute sie es wieder in der Tasche.
    »Die Tüte kommt in den Kofferraum«, wies Gideon sie bestimmt an. »Zusammen mit dem Gewehr.«
    »Warum?«
    »Weil du hier besser keine Ratten mehr jagst. Das ist ein öffentliches Gelände.«
    »Du weißt ganz genau, dass ich die Waffe nur für Notfälle dabeihabe, um mich selbst zu verteidigen«, entgegnete Ophelia. »Und außerdem habe ich die Bisamratte nicht erschossen.« Aber ihr war bewusst, dass es der falsche Ort und die falsche Zeit für einen

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