Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Verrückt nach einer Vampirin

Verrückt nach einer Vampirin

Titel: Verrückt nach einer Vampirin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barbara Monajem
Vom Netzwerk:
mit dem Fuß auf und starrte voller Wut auf den Boden, während sie dagegen ankämpfte, dass ihre Fangzähne nach unten glitten. Ihr Atem ging schnell. »Du lässt mir wohl keine andere Wahl.«
    »Schön, dass du es endlich einsiehst.« Gideon schloss den Mercedes auf und öffnete die Beifahrertür, ehe er zum dritten Mal nach dem Schlüssel fragte.
    Ophelia nestelte an ihrem Schlüsselbund. Am liebsten hätte sie den Autoschlüssel quer über den Parkplatz geworfen, stattdessen atmete sie erst einmal tief durch und ließ ihn dann in Gideons Hand fallen.
    »Vielen Dank«, sagte Gideon. »Steig ein. Ich bin gleich wieder da. Gretchen!« Er pfiff, und fast im selben Augenblick hüpfte die Hündin auf die Rückbank. Anschließend reichte Gideon Ophelia seinen Schlüssel. »Wenn du willst, kannst du Radio hören. Im Handschuhfach liegen noch ein paar CD s.«
    Kaum hatte Gideon die Tür zugeworfen, schossen Ophelia wieder Tränen in die Augen. Sie schluckte krampfhaft den Kloß in ihrem Hals herunter, drehte sich um und vergrub die Finger in Gretchens weichem Fell. Der Hund schnüffelte und leckte ihr die Tränen von den Wangen. Ophelia putzte sich die Nase mit dem T-Shirt und ließ sich in den weichen Ledersitz sinken. Sie tat einen tiefen Atemzug. Und noch einen.
    Vielleicht lag es an der Tatsache, dass sie keinerlei Kontrolle mehr hatte – wahrscheinlich noch nicht einmal mehr über sich selbst – oder daran, dass das Innere des Autos von Gideons ganz eigenem, männlichem Duft erfüllt war, doch Ophelia nickte weg und schlief tief und fest, als Gideon in den Wagen einstieg.
     
    Mit einem langgezogenen, unheimlichen Wimmern, das Gideon und Gretchen gleichermaßen die Haare zu Berge stehen ließ, rief Ophelia mit rauher, gepeinigter Stimme: »O Gott, nein – ich war es nicht, nein, bitte, bitte nicht!« Die Worte sprudelten nur so aus ihr heraus. Wie vom Blitz getroffen, setzte sie sich aufrecht hin und riss die Augen auf. Mit verzerrtem Gesicht drehte sie sich in Gideons Richtung und stieß einen Schrei aus, der aus den Tiefen ihrer selbst zu kommen schien.
    »Ophelia, wach auf!« Gideon riss das Steuer herum, brachte den Wagen zum Stehen und griff nach ihren wild durch die Luft fuchtelnden Armen. Hektisch bellend, sprang Gretchen in die Lücke zwischen Fahrer- und Beifahrersitz. Der Sitzgurt riss Ophelia zurück in den Sitz, bevor ihre Hände jemanden trafen.
    »Ogott, wasistgeschehen, washabeichgetan, washabeichgesagt?« Ophelia schlug die Hände vors Gesicht. Sie betete inständig darum, dass der Regen und das Licht der entgegenkommenden Autos ihn geblendet haben mochten, so dass er ihre Fangzähne nicht gesehen hatte.
    »Du hast schlecht geträumt«, sagte Gideon leise und verbannte Gretchen wieder nach hinten, während er den Wagen auf den Standstreifen lenkte.
    Denk nach!
»Das war mehr als nur ein schlechter Traum, das war ein schrecklicher Alptraum.« Ihr Herz schlug wie wild. Fast wäre sie auf ihn losgegangen. Sie hatte es einzig dem Anschnallgurt zu verdanken, dass … »Ich kann mich zwar nie an irgendetwas erinnern, aber wenn ich aufwache, bin ich total durch mit den Nerven. Was … was habe ich denn gesagt? Was habe ich getan?«
    Gideon erzählte ihr, was geschehen war. Ihre Brust hob und senkte sich, ihr Herz pochte kräftig gegen die Rippen. Sie konnte von Glück sagen, dass sie nichts preisgegeben hatte, was ihr zum Verhängnis werden konnte.
    »Passiert dir das oft?«, wollte Gideon wissen.
    »Kommt drauf an.« Ophelia kauerte sich in den Sitz und drehte sich von Gideon weg. »Meistens bedeuten die Träume, dass ich … emotional überreizt bin. Ich weiß nie, wann es so weit ist, aber es ist ja kein Weltuntergang.«
    Gideon setzte den Wagen wieder in Bewegung. »Wo wollen wir essen gehen?«
    Irgendwo, wo sie sicher war.
»Tony’s«,
antwortete Ophelia.

[home]
12
    N ur mit Boxershorts und pinkfarbenem Schal hatte Tony zwar nicht wie ein Schwächling ausgesehen, aber jetzt, in schwarzer Jeans und einem engen schwarzen T-Shirt, das seine muskelbepackten Arme betonte, sah er umwerfend aus. Um Ophelia zu begrüßen, ließ er eine dürre und von Kopf bis Fuß in Schwarz gekleidete Frau an der Bar stehen und rief mit lauter Stimme quer durch das Lokal: »Ophelia!« Er legte seinen kräftigen Arm um sie und nickte Gideon kaum merklich zu, ehe er die beiden in den privaten Innenhof führte, in dem Gideon und Constantine am Abend zuvor gegessen hatten.
    »Was ist los?« Tony versetzte der Tür

Weitere Kostenlose Bücher