Verrückt nach einer Vampirin
ihn – er verging fast vor Lust, als er ihre weichen, geschmeidigen Rundungen und ihren sengenden Atem an seiner Brust spürte. Sie zitterte und stieß einen leisen Seufzer aus. Ihre Finger brannten auf seiner Haut, streichelten sanft an seinem Hals entlang bis hinauf zu seinem Haar. Als sie den Kopf hob und ihre Lippen nach seinem Mund suchten, strömte ein wohliger Schauer durch seinen Körper. Gideon stöhnte, gab sich seinem Verlangen und dem berauschenden Spiel ihrer Lippen hin. Die Leidenschaft, mit der er sie umfasste, stand der ihren in nichts nach. Seine Hand wanderte an ihrem Rücken herunter, während seine Zunge immer drängender ihre Lippen und ihren Mund erforschte. Er wollte auch den Rest ihres Körpers entdecken, sie ganz und gar besitzen.
Langsam löste Ophelia ihre Lippen von seinen und machte Anstalten, sich ihm zu entziehen.
Nein!
Mit pochendem Herzen presste Gideon sie eng an sich, drückte ihr seine pulsierenden Lenden entgegen.
Nein, geh nicht!
Seine Sinne wollten alles von ihr aufnehmen.
Bleib bei mir. Für immer.
Ophelia befreite sich unsanft aus seiner Umarmung. »Komm schon, Gretchen.« Atemlos öffnete sie das Tor, das auf die Gasse hinter dem Restaurant führte. Im letzten Moment drehte sie sich noch einmal zu Gideon um, der wie benommen an der kühlen Steinmauer lehnte. »Übrigens, du wirst kein Pflaster brauchen.«
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13
J etzt weiß er also, dass du ein Vampir bist«, sagte Violet grinsend.
»Nur ein Vollidiot hätte das nicht längst bemerkt.« Ophelia sank tiefer in die weichen Kissen der cremefarbenen Couch und spielte an der Fernbedienung herum.
»Wie hat er geschmeckt?«
»Großartig.« Ophelia zappte sinnlos von einem Kanal zum nächsten, während Violet vor einem Spiegel mit blutrotem Rahmen stand und sich schminkte.
»Dann schnapp ihn dir endlich!«, rief sie.
Um ein Haar hätte Ophelia die Fernbedienung quer durch den Raum geworfen. »Ich will aber keinen Lustsklaven! Warum hast du mich eigentlich nicht vor dieser grässlichen Marissa gewarnt? Ihretwegen hast du mich gestern beim Abendessen doch so seltsam angesehen, oder?«
»Ich hatte doch keine Ahnung, dass sie auftauchen würde, Schätzchen«, sagte Violet. »Aber Darby hat Fragen über Johnny gestellt, und ich war mir nicht sicher, ob ich dir davon erzählen sollte. Nicht, dass es auch nur irgendwie von Bedeutung wäre. Wenn man mal von dem ganzen Ärger absieht, hast du …«
Ophelia blinzelte.
Ärger?
Kopflose Panik traf es eher.
»… Gideon zutiefst beeindruckt.«
Im selben Moment segelte die Fernbedienung durch die Luft, prallte an einem Kissen ab und schlitterte unter einen Stuhl.
»Wen interessiert es schon, was mit Johnny passiert ist?«, sagte Violet, als wäre nichts geschehen. »Worauf hat es diese Ziege eigentlich abgesehen? Will sie seine Lebensversicherung oder eine Erbschaft kassieren? Die Vorstellung, dass er tot sein könnte, scheint ihr sogar zu gefallen. Meinst du, Constantine könnte ihn tatsächlich auf dem Gewissen haben?«
Ophelia riss sich zusammen und hob die Fernbedienung auf. »Warum sollte Constantine einen Tänzer umbringen, den er kaum kennt?«
Violet zuckte mit den Achseln und strich sich über die Augenbrauen. »Ich muss jetzt in den Club. Donnie kommt heute vorbei. Er will mir von seinen Geschäften erzählen. Kannst du dir etwas Langweiligeres vorstellen? Wenn es mir zu öde wird, lenke ich ihn vielleicht mit einem Kuss ab.« Kaum hatte sie sich vom Spiegel weggedreht, kam Zelda die Treppe heruntergeschlendert. »Zelda, sei so lieb und mach Ophelia eine Tasse Tee. Irgendwas, das die Gehirnfunktion unterstützt«, lachte sie und bedachte ihre Schwester mit einem Kopfschütteln. »Engelchen, du verhältst dich vollkommen irrational. Da draußen läuft ein Irrer herum, der es auf dich abgesehen hat. Du solltest die Leiche in deinem Pick-up nicht auf die leichte Schulter nehmen. Dieser schnuckelige Bulle ist Feuer und Flamme für dich, und du zeigst ihm ständig die kalte Schulter. Was soll’s, dann wird er halt dein Lustsklave. Ist doch allemal besser, von ihm beschützt zu werden, weil du ein Vampir bist und er dir nicht widerstehen kann, als vollkommen ohne Schutz dazustehen.«
»Klingt irgendwie schäbig, wenn ihr mich fragt«, schaltete Zelda sich ein.
»Vielen Dank.« Ophelia machte sich noch kleiner.
»Es
ist
schäbig«, entgegnete Violet. »Aber so ist das Leben nun mal. Also mach das Beste daraus.« Sie setzte sich auf die Lehne des Sofas und spreizte die
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