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Verrückt nach einer Vampirin

Verrückt nach einer Vampirin

Titel: Verrückt nach einer Vampirin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barbara Monajem
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Finger. »Sieh mal, was Art heute Nachmittag für mich gemacht hat«, flötete sie und streckte Ophelia ihre schwarzlackierten Fingernägel hin, die scheußliche pinkfarbene Spinnen zierten.
    »Wunderschön«, meinte Ophelia trocken.
    Violet streckte ihren zierlichen Fuß in die Höhe. »Morgen sind die Zehen dran. Art hat mir übrigens alles über ihren grässlichen Ex und seine weltfremde, spaßbefreite Einstellung erzählt. Ich bin mir sicher, dass Darby gut zu ihr passen würde. Er ist alles andere als spießig. Ich finde es reizend, dass Constantine nichts unversucht lässt, um ihr zu helfen.«
    Wieder einmal fragte sich Ophelia, was Constantine im Schilde führen mochte. Er hatte bestimmt nicht vor, Art weh zu tun, aber es konnte durchaus passieren, dass diese Sache mit einem gehörigen Schrecken für sie ausging. Bedauerlicherweise gab es kaum etwas, das Ophelia dagegen unternehmen konnte.
    »Ich bezweifle allerdings, dass Gideon der unterwürfige Typ ist«, sagte Vi zwinkernd.
    »Da hast du recht. Ich könnte ihn erwürgen. Er schubst mich rum, wie es ihm gerade in den Sinn kommt, besteht darauf, dass alles nach seinem Kopf geht, und dreht die Dinge immer so, dass er einen Vorteil davon hat.« Ophelia bäumte sich auf und ließ sich stöhnend wieder in die Kissen fallen. »Und er ist so verdammt
heiß,
dass es mich um den Verstand bringt.«
    »Du klingst schon wie eine Sechzehnjährige, die nur an Sex denken kann.«
    »Hey! Lass uns Jugendliche aus dem Spiel!« Zelda zeigte Ophelia ihre Fingernägel: rostfarbene Kakerlaken auf grünem Hintergrund. »Meine neueste Methode im Kampf gegen Jungs.«
    »Ist etwas passiert?« Violets Mund zuckte aufgeregt.
    »Mo-
om!
« Zelda lief in Richtung Küche. »Nur wenn ein Typ mal hallo sagt, muss ich doch nicht gleich darüber nachdenken, ob ich ein Vampir bin.«
    Ophelia und Violets Blicke trafen sich.
    »Sogar normale Frauen müssen sich ab und zu Kerle vom Hals halten.« Fest und klar drang Zeldas Stimme aus dem Nebenraum. Trotzdem schwang ein Hauch Unsicherheit mit.
    »Aha«, meinte Violet.
    »Noch ist nichts entschieden«, sagte Ophelia. Ihre Augen verrieten, dass ihre Gelassenheit nur vorgetäuscht war. »Okay, okay, mag sein, dass du recht hast, und Zelda ein Vampir wird. Was mich angeht, bist du allerdings auf dem Holzweg. Ich muss nicht ständig an Sex denken. Ein Zeichen mit dem kleinen Finger, und ich habe einen Sexsklaven. Aber ich will das nicht. Ich will nicht, dass es immer nur um Sex geht.« Sie rang nach den richtigen Worten. »Er muss
mich
mögen.«
    »Ach – du – meine – Güte.« Violet sah ihre Schwester mit großen Augen an. »Wenn mich nicht alles täuscht, bist du gerade dabei, dich zu verlieben.«
     
    Auf dem Rückweg nach Bayou Gavotte klingelte Gideons Handy. Nachdem er sich wie benebelt mit den Kollegen der Spurensicherung auseinandergesetzt hatte, war er quer durch die Sumpflandschaft auf Landstraßen nach New Orleans gefahren. Dort angekommen, war er eine gute Stunde in der Altstadt herumgeirrt und hatte sich sein Hirn zermartert. Immerhin konnte er sich jetzt wieder einigermaßen konzentrieren.
    Er warf einen kurzen Blick auf das Display. DARBY SIMS .
    »Gideon? Du musst dringend etwas wegen Artemisia unternehmen. Sie zieht mit diesem Dufray durch die Clubs.«
    Verdammt.
»Ja, und?«
    »Ich mag es nicht, wie er sie ansieht«, sagte Darby.
    Die schrille Stimme, die aus dem Hintergrund kam, gehörte vermutlich Marissa: »Und was ist mit mir? Sprichst du etwa mit diesem Bullenarsch?« Aus dem Echo schloss Gideon, dass Darby das Telefon auf Lautsprecher gestellt hatte. »Dieser Constantine hat mich angesehen, als wollte er mich um die Ecke bringen. Was wollen Sie dagegen unternehmen, Vibrator-Mann?«
    »Du hast eine lebhafte Fantasie, Marissa, mehr nicht«, erwiderte Darby. »Dufray hat dich kaum eines Blickes gewürdigt. Er hatte nur Augen für Artemisia.«
    »Constantine ist der gruseligste Mensch, den ich je getroffen habe. Bei seinem Anblick muss ich immer an Äxte und Daumenschrauben denken.«
    »Du hast Äxte und Daumenschrauben
gesehen
 – und zwar in der Auslage des Clubs.« Aha. Das
Oubliette.
»Gideon, Dufray hat Artemisia mit den Augen regelrecht verschlungen.«
    »Wer weiß, vielleicht steht sie darauf«, entgegnete Gideon ohne Gefühlsregung. Er hatte genug eigene Sorgen. Wenigstens war Dufray kein Vampir – zumindest hoffte er das.
    Darby stöhnte auf. »Er ist nicht der Richtige für Artemisia. Sie hat gerade eine

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