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Verrückt nach einer Vampirin

Verrückt nach einer Vampirin

Titel: Verrückt nach einer Vampirin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barbara Monajem
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nicht zufällig, wer sie ist, oder?«
    Ophelia schob die Fangzähne zurück in den Oberkiefer und versuchte, die Fassung zu bewahren. »Das könnte das Mädchen sein, das immer nachmittags hier arbeitet.«
    »Hast du etwas in der Wohnung angefasst? Irgendwas?«
    »Abgesehen von dir?« Ophelia gab den Kampf auf und ließ die verdammten Reißzähne endgültig nach unten gleiten. »Nur zur Erinnerung. Ich bin nicht diejenige, die bereit war, an einem Tatort massenhaft DNA zu hinterlassen, du Super-Polizist.«
    Gideons Stimme klang rauh. »Wie gesagt, ich habe Mist gebaut. Ich kann mir aber keinen weiteren Fehler leisten. Es wird also nicht mehr vorkommen. Vermutlich sollte ich dir dafür danken, dass du mich zur Vernunft gebracht hast.« Die hässlichen, verbitterten Worte fuhren wie Peitschenhiebe auf sie nieder. Doch das war noch nicht alles. Es kam noch schlimmer. »Verschwinde von hier, Ophelia. Geh nach Hause.«
    Ophelia ballte die Hände zu Fäusten und fauchte ihn mit eisigem Blick und leuchtenden Fangzähnen an. »Für wen hältst du dich eigentlich, dass du mich ständig herumkommandierst?« Trotzig ließ sie ihrer Anziehungskraft vollen Lauf, sodass Gideon für einen kurzen Moment ins Schwanken geriet.
    Es dauerte keine halbe Sekunde, da hatte er sich wieder unter Kontrolle. Es war ihm bewusst, dass Ophelia absichtlich mit dem großen Reiz, den sie auf Männer ausübte, spielte. Ein angewiderter Ausdruck legte sich auf sein Gesicht, als er mit ruhiger, tonloser Stimme zu ihr sagte: »Geh jetzt nach Hause, Ophelia. Lep schickt heute Nacht Jabez raus, um dein Haus im Auge zu halten.«
    »Lep muss nicht …«
    »Du steckst so tief in der Sache drin, dass du gar nichts zu melden hast. Nach dem Gesetz würdest du in Untersuchungshaft sitzen – genau wie der Idiot, den ich verhaftet habe, als er den Laden durchwühlt hat. Und jetzt raus mit dir, bevor die Spurensicherung hier eintrifft.« Gideon klappte sein Handy auf und zog sich in den Laden zurück.
    Wutentbrannt stapfte Ophelia quer über den Parkplatz zu Constantines Pick-up. Es kam gar nicht in Frage, dass sie nach Hause fuhr, nur weil ein dahergelaufenes Arschloch von Bulle es ihr befahl. »Deinem bescheuerten Bruder geht es gut«, blaffte sie Art an, als sie die Fahrertür aufriss. Plötzlich begann ihr Kinn unkontrolliert zu zittern, ohne dass sie etwas dagegen unternehmen konnte.
    »Hey«, fauchte Art. »Er ist nicht bescheuert.« Dann bemerkte sie die Tränen in Ophelias Augen. »Was hat mein blöder Bruder jetzt schon wieder getan?«
    »Wenn ich bescheuert bin, ist er es allemal«, entfuhr es Ophelia, die sich mit dem Handrücken die Tränen von der Wange wischte, ehe sie in ihrer Hosentasche herumwühlte, aber nichts außer einer zerknüllten Ein-Dollar-Note fand. »Kannst du mir zehn Dollar leihen? Ich muss dringend ein paar Sachen einkaufen und habe mein Portemonnaie vergessen.«
    »Natürlich.« Art holte ihre Geldbörse aus dem Toyota. »Hat mein Bruder dich als bescheuert bezeichnet?«
    »Ist doch egal«, antwortete Ophelia, die sich nichts sehnlich wünschte, als dass sie die Klappe gehalten hätte. Als Art ihr den Zehner hinhielt, nahm sie ihn dankbar entgegen. »Ich gebe dir das Geld morgen zurück. Am besten gehst du jetzt nach Hause. Du musst doch morgen wieder unterrichten, oder?«
    Art lief neben ihr her. »Warum um alles in der Welt hat er nur so etwas Gemeines gesagt? Das sieht ihm gar nicht ähnlich. Ganz und gar nicht!«
    Ophelia zuckte die Achseln. »Was soll’s? Es ist mir vollkommen schnuppe. Ich kann nur hoffen, dass ich ihn nie wiedersehe.« Mit diesen Worten stürmte sie in den Supermarkt.
    Art folgte ihr in die Gemüse- und Obstabteilung und zuckte zusammen, als Ophelia ruppig Äpfel in einen Plastikbeutel beförderte. »Du machst die Äpfel doch kaputt! Jetzt beruhig dich mal wieder. Was genau hat er denn gesagt?«
    »Dass ich in die Wohnung eingedrungen sei, obwohl ich wusste, dass es ein Tatort ist.« Ophelia schlang die Tüte um ihre Faust und ließ die Äpfel wie ein Wurfgeschoss bedrohlich vor- und zurückschaukeln.
    »Du machst mir Angst, Ophelia.« Als Art die Tüte abfing, atmete Ophelia kräftig aus. Sanft, aber bestimmt nahm Art ihr die Äpfel ab.
    »Tut mir leid.« Mit zitternden Fingern griff sie nach einer Tüte Vollkornbrot. »Genau das passiert nämlich, wenn ein Vampir stocksauer wird. Und ich gehöre noch zu der harmlosen Sorte. Du hast ja selbst gesehen, wie Violet sein kann.«
    »Aber du warst doch nur

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