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Verrückt nach einer Vampirin

Verrückt nach einer Vampirin

Titel: Verrückt nach einer Vampirin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barbara Monajem
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Reize spielen und schickte den verzauberten und auf Wolke sieben schwebenden Beamten fort, ohne dass er ihr den verdienten Strafzettel verpasst hätte. »Wenn es bei Gideon schon nicht mehr funktioniert, wenigstens klappt es bei allen anderen noch«, meinte sie zu Gretchen, als sie wieder Gas gab.
    Die Hündin schnaubte und kratzte sich hinter dem Ohr.
    »Nein, so hilfreich ist das dann auch wieder nicht. Nicht, wenn der eine Mann, den ich gerne hätte, dagegen resistent ist.«
    Gretchen gähnte mit weit geöffnetem Maul.
    »Einen Augenblick lang schien es, als ob er sie doch mag«, fuhr Ophelia traurig fort. »Die meisten Kerle sind scharf darauf, gebissen zu werden. Gideon hat sich selbst an meinen Reißzähnen geschnitten. Sein Blut war so unglaublich gut!«
    Als die Erinnerungen an Gideons Zunge, sein Blut und seine begnadeten Hände zu schmerzhaft wurden, setzte Ophelia alles daran, sich stattdessen auf das Hier und Jetzt zu konzentrieren. »Vielleicht hat es ihn am Anfang angeturnt, und er hat erst hinterher gemerkt, wie sehr es ihn eigentlich anwidert.« Gretchen drehte den Kopf zur Seite und schloss die Augen, als wollte sie damit deutlich machen, dass sie keine Lust mehr hatte, für Ophelia den Seelenmülleimer zu spielen.
    »Selbst schuld«, erwiderte Ophelia achselzuckend. »Du hattest deine Gelegenheit, mit Art mitzugehen.«
    Als Ophelia in ihre Auffahrt bog, trat sie kräftig auf die Bremse. Sie öffnete das Fenster auf der Beifahrerseite, um den Leibwächter zu begrüßen, den Lep für sie abgestellt hatte, auf den sie aber gerne verzichtet hätte.
    »N’Abend, Ophelia«, antwortete eine leise Stimme, die unter der mächtigen Platane zu ihrer Rechten kam. Leopards Bodyguard war dunkler als die Nacht und so regungslos, dass selbst Ophelia Schwierigkeiten hatte, ihn auszumachen.
    »Danke fürs Kommen, Jabez.«
    »Gerne doch«, antwortete er. »Auf deiner Terrasse wartet übrigens ein Kind auf dich.«
     
    Als Gideon wegen seiner Verabredung mit Plato die Spurensicherung zurückließ, war er noch immer von kalter Wut erfüllt, die sich größtenteils gegen sich selbst richtete. Bis zur Aufklärung des Falls musste er sein unbändiges Verlangen nach Ophelia, das ihn fast schon folterte, einfach nur irgendwie aus seinem Kopf verdrängen. Erst danach konnte er sich daranmachen, sie systematisch aus seinen Gedanken zu streichen. Entsprechend wenig hilfreich war es, dass er unmittelbar gegenüber von Ophelias Trailer verabredet war. Da er jedoch noch etliche Jahre an ihrem Zuhause vorbeifahren würde, um zur Arbeit und wieder zurückzukommen, war es das Beste, wenn er sich schon einmal daran gewöhnte.
    Abgesehen von der Terrassenbeleuchtung lag der Trailer im Dunkeln, und ihre Auffahrt war verwaist. Der verlassene Pick-up, den er einen halben Kilometer zuvor bemerkt hatte, verriet ihm, dass Jabez bereits Position bezogen hatte. Jabez gehörte zu den Leuten, die sich nur dann anderen Leuten zu erkennen gaben, wenn sie es wollten. Gideon hob die Hand, um ihn zu grüßen und um sich zu bedanken. Es war nicht das erste Mal, dass die Unterwelt von Bayou Gavotte ihm einen Gefallen tat. Auf sich allein gestellt, wären Polizei und Unterwelt nicht in der Lage, die Dinge unter Kontrolle zu halten. Nur weil die Unterwelt die Vorfälle in den Clubs selbst regelte, während die Polizei sich um den Rest kümmerte, war ihre kleine, niedliche Touristenstadt Bayou Gavotte ein ziemlich sicheres Pflaster. Die offizielle Mordrate lag weit unter dem Durchschnitt.
    Sah man einmal von dem heutigen Tag ab. Gideon hatte dabei weniger Mitleid mit dem Erpresser – es war für alle das Beste, dass er aus dem Weg geräumt wurde –, sondern vielmehr mit der jungen Frau auf der Treppe. Scheiße.
Es ist nicht dein Fehler,
sagte er zu sich selbst. Am meisten setzte ihm allerdings sein eigener geistiger Zustand zu, der für die Untersuchungen eines Mordes alles andere als hilfreich war.
    Sobald das hier alles vorbei ist,
schwor er sich,
werde ich wieder einen kühlen Kopf bewahren. Und wer weiß, vielleicht kehrt sogar mein Gespür für Frauen zurück, dem ich zu verdanken habe, dass ich hin und wieder ein bisschen Spaß habe. An Ophelia komme ich so zwar nicht heran, aber … Verdammt noch mal! Welchen Sinn macht das alles eigentlich?
    Gideon parkte hinter Platos zerbeultem Chevy und zwang sich zur Ruhe. Sichtlich mitgenommen und nervös, wartete Ophelias Nachbar bereits im Türrahmen.
    »Vielen Dank, dass Sie einverstanden waren, sich

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